Humboldt, Alexander von: Vorwort von Alexander von Humboldt; Über einige sehr wichtige Punkte der Geographie Guayana's von Alexander von Humboldt. In: Schomburgk, O. A.: Robert Hermann Schomburgk's Reisen in Guiana und am Orinoko während der Jahre 1835-1839. Leipzig, 1841, S. XV-XXIII; S. 1-39.Smyth nach einem Manuscript des Pater Andre Fernan- vom Orinoko und seiner Gabeltheilung nicht gekannt hat, er würde ohne Zweifel durch einige genauere Angaben die rohe Zeichnung des Casi- quiare und der Zuflüsse des Rio Negro berichtigt haben, die er zu Bar- ra erhalten und die er in seinem interessanten Werke (Erzählung einer Reise von Lima nach Para 1836. S. 293.) hat abstechen lassen. Die Versicherung des Pater Andre Fernandez de Souza rücksichtlich der Verbindung des Uaupes (Vaupe) mit dem Aniyari (Guaviare) ermangelt aller Wahrscheinlichkeit. Siehe meinen Atlas Nr. 21. Vielmehr nä- hert sich der Inirida, ein Zufluss des Guaviare, vermöge seiner Rich- tung den Quellen des Rio Negro. Um die Verwirrung der hydrogra- phischen Nomenclatur dieser Gegenden nicht noch zu vergrössern, muss ich hier darauf aufmerksam machen, dass das Manuscript des Pa- ter Souza den Casiquiare Guxiquiari, den Tuamini Tiniuini, den Ata- bapo Yatauapu, den Pimichin Yaita nennt, den letztern wahrscheinlich wegen der nahegelegenen Mission Savita: da ich die eben genannten Flüsse befahren habe, kann ich mit einiger Sicherheit darüber sprechen. 1 Man hat oft die Frage aufgeworfen, welches die Flüsse Juru-
beche und Squiare der Patres Aeunda und Fritz seien. Ich glaube sie in den Hyurobaxi und Igaiari der portugiesischen, im hydrographischen Depot zu Rio Janeiro gezeichneten Manuscriptkarten erkannt zu haben. Der erstere ergiesst sich bei St. Isabelle in den Rio Negro, der letztere in den Issaua, einen Zufluss des Rio Negro. Smyth nach einem Manuscript des Pater André Fernan- vom Orinoko und seiner Gabeltheilung nicht gekannt hat, er würde ohne Zweifel durch einige genauere Angaben die rohe Zeichnung des Casi- quiare und der Zuflüsse des Rio Negro berichtigt haben, die er zu Bar- ra erhalten und die er in seinem interessanten Werke (Erzählung einer Reise von Lima nach Para 1836. S. 293.) hat abstechen lassen. Die Versicherung des Pater André Fernandez de Souza rücksichtlich der Verbindung des Uaupès (Vaupé) mit dem Aniyari (Guaviare) ermangelt aller Wahrscheinlichkeit. Siehe meinen Atlas Nr. 21. Vielmehr nä- hert sich der Inirida, ein Zufluss des Guaviare, vermöge seiner Rich- tung den Quellen des Rio Negro. Um die Verwirrung der hydrogra- phischen Nomenclatur dieser Gegenden nicht noch zu vergrössern, muss ich hier darauf aufmerksam machen, dass das Manuscript des Pa- ter Souza den Casiquiare Guxiquiari, den Tuamini Tiniuini, den Ata- bapo Yatauapu, den Pimichin Yaita nennt, den letztern wahrscheinlich wegen der nahegelegenen Mission Savita: da ich die eben genannten Flüsse befahren habe, kann ich mit einiger Sicherheit darüber sprechen. 1 Man hat oft die Frage aufgeworfen, welches die Flüsse Juru-
beche und Squiare der Patres Aeuña und Fritz seien. Ich glaube sie in den Hyurobaxi und Igaiari der portugiesischen, im hydrographischen Depot zu Rio Janeiro gezeichneten Manuscriptkarten erkannt zu haben. Der erstere ergiesst sich bei St. Isabelle in den Rio Negro, der letztere in den Issaua, einen Zufluss des Rio Negro. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0027" n="15"/> Smyth nach einem Manuscript des Pater André Fernan-<lb/> dez de Souza, „dass die Tarianaindianer die reichen Gold-<lb/> geschmeide, die man unter ihnen findet, von dem Stamme<lb/> der Panenoa erhalten, die weiter als sie in der Civilisation<lb/> vorgeschritten sind und an den Quellen des Rio Uaupès<lb/> (Guepe) wohnen.“ Diese Goldwäschen zwischen den Uau-<lb/> pès, Iguiare und Yurubeche <note place="foot" n="1">Man hat oft die Frage aufgeworfen, welches die Flüsse Juru-<lb/> beche und Squiare der Patres Aeuña und Fritz seien. Ich glaube sie<lb/> in den Hyurobaxi und Igaiari der portugiesischen, im hydrographischen<lb/> Depot zu Rio Janeiro gezeichneten Manuscriptkarten erkannt zu haben.<lb/> Der erstere ergiesst sich bei St. Isabelle in den Rio Negro, der letztere<lb/> in den Issaua, einen Zufluss des Rio Negro.</note> sind der Schauplatz der Un-<lb/> ternehmungen Pedro's de Ursua und Philipps von Huten,<lb/> eines Deutschen, den die spanischen Autoren in Felipe de<lb/> Urre und Utre umgewandelt haben. Indianer von San<lb/> Jose de Maravitanos, einem Orte, der — Meilen südlich<lb/> von San Carlos am Rio Negro liegt, hatten dem Kapitain<lb/> Poblador Don Appollinario Diaz de la Fuente, der die<lb/> Ufer des obern Orinoko, des Casiquiare und des Rio Ne-<lb/><note xml:id="fn3.1" prev="#fn3" place="foot" n="2">vom Orinoko und seiner Gabeltheilung nicht gekannt hat, er würde ohne<lb/> Zweifel durch einige genauere Angaben die rohe Zeichnung des Casi-<lb/> quiare und der Zuflüsse des Rio Negro berichtigt haben, die er zu Bar-<lb/> ra erhalten und die er in seinem interessanten Werke (Erzählung einer<lb/> Reise von Lima nach Para 1836. S. 293.) hat abstechen lassen. Die<lb/> Versicherung des Pater André Fernandez de Souza rücksichtlich der<lb/> Verbindung des Uaupès (Vaupé) mit dem Aniyari (Guaviare) ermangelt<lb/> aller Wahrscheinlichkeit. Siehe meinen Atlas Nr. 21. Vielmehr nä-<lb/> hert sich der Inirida, ein Zufluss des Guaviare, vermöge seiner Rich-<lb/> tung den Quellen des Rio Negro. Um die Verwirrung der hydrogra-<lb/> phischen Nomenclatur dieser Gegenden nicht noch zu vergrössern,<lb/> muss ich hier darauf aufmerksam machen, dass das Manuscript des Pa-<lb/> ter Souza den Casiquiare Guxiquiari, den Tuamini Tiniuini, den Ata-<lb/> bapo Yatauapu, den Pimichin Yaita nennt, den letztern wahrscheinlich<lb/> wegen der nahegelegenen Mission Savita: da ich die eben genannten<lb/> Flüsse befahren habe, kann ich mit einiger Sicherheit darüber<lb/> sprechen.</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [15/0027]
Smyth nach einem Manuscript des Pater André Fernan-
dez de Souza, „dass die Tarianaindianer die reichen Gold-
geschmeide, die man unter ihnen findet, von dem Stamme
der Panenoa erhalten, die weiter als sie in der Civilisation
vorgeschritten sind und an den Quellen des Rio Uaupès
(Guepe) wohnen.“ Diese Goldwäschen zwischen den Uau-
pès, Iguiare und Yurubeche 1 sind der Schauplatz der Un-
ternehmungen Pedro's de Ursua und Philipps von Huten,
eines Deutschen, den die spanischen Autoren in Felipe de
Urre und Utre umgewandelt haben. Indianer von San
Jose de Maravitanos, einem Orte, der — Meilen südlich
von San Carlos am Rio Negro liegt, hatten dem Kapitain
Poblador Don Appollinario Diaz de la Fuente, der die
Ufer des obern Orinoko, des Casiquiare und des Rio Ne-
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1 Man hat oft die Frage aufgeworfen, welches die Flüsse Juru-
beche und Squiare der Patres Aeuña und Fritz seien. Ich glaube sie
in den Hyurobaxi und Igaiari der portugiesischen, im hydrographischen
Depot zu Rio Janeiro gezeichneten Manuscriptkarten erkannt zu haben.
Der erstere ergiesst sich bei St. Isabelle in den Rio Negro, der letztere
in den Issaua, einen Zufluss des Rio Negro.
2 vom Orinoko und seiner Gabeltheilung nicht gekannt hat, er würde ohne
Zweifel durch einige genauere Angaben die rohe Zeichnung des Casi-
quiare und der Zuflüsse des Rio Negro berichtigt haben, die er zu Bar-
ra erhalten und die er in seinem interessanten Werke (Erzählung einer
Reise von Lima nach Para 1836. S. 293.) hat abstechen lassen. Die
Versicherung des Pater André Fernandez de Souza rücksichtlich der
Verbindung des Uaupès (Vaupé) mit dem Aniyari (Guaviare) ermangelt
aller Wahrscheinlichkeit. Siehe meinen Atlas Nr. 21. Vielmehr nä-
hert sich der Inirida, ein Zufluss des Guaviare, vermöge seiner Rich-
tung den Quellen des Rio Negro. Um die Verwirrung der hydrogra-
phischen Nomenclatur dieser Gegenden nicht noch zu vergrössern,
muss ich hier darauf aufmerksam machen, dass das Manuscript des Pa-
ter Souza den Casiquiare Guxiquiari, den Tuamini Tiniuini, den Ata-
bapo Yatauapu, den Pimichin Yaita nennt, den letztern wahrscheinlich
wegen der nahegelegenen Mission Savita: da ich die eben genannten
Flüsse befahren habe, kann ich mit einiger Sicherheit darüber
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