Humboldt, Alexander von: Vorwort von Alexander von Humboldt; Über einige sehr wichtige Punkte der Geographie Guayana's von Alexander von Humboldt. In: Schomburgk, O. A.: Robert Hermann Schomburgk's Reisen in Guiana und am Orinoko während der Jahre 1835-1839. Leipzig, 1841, S. XV-XXIII; S. 1-39.den angefüllt sich zwischen dem Macaranagebirge hin- Herr Schomburgk ist nicht so glücklich gewesen, die den angefüllt sich zwischen dem Macaranagebirge hin- Herr Schomburgk ist nicht so glücklich gewesen, die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0049" n="37"/> den angefüllt sich zwischen dem Macaranagebirge hin-<lb/> schlängelt, findet er am 16ten April 1749, bevor er in die<lb/> Umgebungen des See's Amucu kommt, „Felsen mit Figu-<lb/> ren, oder wie er portugiesisch sagt, <hi rendition="#i">de varias letras</hi> be-<lb/> deckt.“ Man hat uns auch bei dem Felsen Culimacari am<lb/> Ufer des Casiquiare Zeichen gezeigt, die man nach der<lb/> Schnur abgemessene Charaktere nannte; es waren aber<lb/> weiter nichts als unförmliche Figuren von Himmelskör-<lb/> pern, Krokodillen, Boaschlangen und Werkzeugen zur Be-<lb/> reitung des Maniocmehls. Ich habe in diesen gemalten<lb/> Felsen (<hi rendition="#i">piedras pintadas</hi>) keine symmetrische Ordnung<lb/> oder regelmässige, räumlich abgemessene Charaktere gefun-<lb/> den. Das Wort <hi rendition="#i">Letras</hi> im Tagebuch des deutschen Chi-<lb/> rurgen darf daher nicht, wie es mir scheint, im strengsten<lb/> Sinne genommen werden.</p><lb/> <p>Herr Schomburgk ist nicht so glücklich gewesen, die<lb/> von Hortsmann gesehenen Felsen wieder zu finden, doch<lb/> hat er andere am Ufer des Essequibo bei der Kaskade Wa-<lb/> raputa beschrieben. „Diese Kaskade,“ sagt er, „ist nicht<lb/> allein durch ihre Höhe berühmt, sie ist es auch durch die<lb/> grosse Menge der in Stein eingehauenen Figuren, die viel<lb/> Aehnlichkeit mit denen haben, die ich zu St. John, einer<lb/> der Jungfraueninseln, gesehen und unbedenklich für das<lb/> Werk der Karaiben halte, die vor Zeiten diesen Theil der<lb/> Antillen bevölkert haben. Ich that das Unmögliche, um<lb/> einen dieser Felsen zu zerhauen, der Inschriften trägt und<lb/> den ich mit mir nehmen wollte; doch der Stein war zu<lb/> hart und das Fieber hatte mich entkräftet. Weder Dro-<lb/> hungen noch Versprechungen konnten die Indianer dahin<lb/> bringen, einen einzigen Hammerschlag gegen diese Fel-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [37/0049]
den angefüllt sich zwischen dem Macaranagebirge hin-
schlängelt, findet er am 16ten April 1749, bevor er in die
Umgebungen des See's Amucu kommt, „Felsen mit Figu-
ren, oder wie er portugiesisch sagt, de varias letras be-
deckt.“ Man hat uns auch bei dem Felsen Culimacari am
Ufer des Casiquiare Zeichen gezeigt, die man nach der
Schnur abgemessene Charaktere nannte; es waren aber
weiter nichts als unförmliche Figuren von Himmelskör-
pern, Krokodillen, Boaschlangen und Werkzeugen zur Be-
reitung des Maniocmehls. Ich habe in diesen gemalten
Felsen (piedras pintadas) keine symmetrische Ordnung
oder regelmässige, räumlich abgemessene Charaktere gefun-
den. Das Wort Letras im Tagebuch des deutschen Chi-
rurgen darf daher nicht, wie es mir scheint, im strengsten
Sinne genommen werden.
Herr Schomburgk ist nicht so glücklich gewesen, die
von Hortsmann gesehenen Felsen wieder zu finden, doch
hat er andere am Ufer des Essequibo bei der Kaskade Wa-
raputa beschrieben. „Diese Kaskade,“ sagt er, „ist nicht
allein durch ihre Höhe berühmt, sie ist es auch durch die
grosse Menge der in Stein eingehauenen Figuren, die viel
Aehnlichkeit mit denen haben, die ich zu St. John, einer
der Jungfraueninseln, gesehen und unbedenklich für das
Werk der Karaiben halte, die vor Zeiten diesen Theil der
Antillen bevölkert haben. Ich that das Unmögliche, um
einen dieser Felsen zu zerhauen, der Inschriften trägt und
den ich mit mir nehmen wollte; doch der Stein war zu
hart und das Fieber hatte mich entkräftet. Weder Dro-
hungen noch Versprechungen konnten die Indianer dahin
bringen, einen einzigen Hammerschlag gegen diese Fel-
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