Humboldt, Alexander von: Vorwort von Alexander von Humboldt; Über einige sehr wichtige Punkte der Geographie Guayana's von Alexander von Humboldt. In: Schomburgk, O. A.: Robert Hermann Schomburgk's Reisen in Guiana und am Orinoko während der Jahre 1835-1839. Leipzig, 1841, S. XV-XXIII; S. 1-39.eigenen astronomischen Beobachtungen; sie sind bloss das eigenen astronomischen Beobachtungen; sie sind bloss das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0007" n="XIX"/> eigenen astronomischen Beobachtungen; sie sind bloss das<lb/> Resultat von Combinationen und Vermuthungen in einer<lb/> Region, in der es, besonders nördlich von dem Parallel<lb/> des dritten Breitengrades und westlich vom Essequibo, im<lb/> Jahr 1800 ganz an astronomischen Bestimmungen fehlte.<lb/> Die wichtige Länderstrecke im Laufe des Corentyn, Ber-<lb/> bice, Essequibo und Rupunuri, der See Amucu am Fuss<lb/> der Gebirgskette Pacaraima, wie die ganze <hi rendition="#i">terra incognita</hi><lb/> zwischen dem Tacutu längs dem Rio Parime (meinem Ura-<lb/> rienera) bis zum Einfluss des Padamo in den Orinoco, und<lb/> der Berg Duida bei der Mission Esmeralda, den wir beide<lb/> trigonometrisch gemessen, ist von Robert Schomburgk<lb/> zuerst topographisch erforscht worden. Die Combinatio-<lb/> nen, die ich gewagt, gründeten sich auf das Reise-Jour-<lb/> nal des Chirurgus Nicolas Hortsmann aus Hildesheim<lb/> (Frühjahr 1740), das ich von D'Anville selbst abgeschrie-<lb/> ben benutzen konnte, auf Manuscripte von Antonio Santos<lb/> (1778), der aus den Missionen vom Carony über die Kette Pa-<lb/> caraima an den Rio Branco gelangt war, und auf die vortreff-<lb/> lichen handschriftlichen Flussaufnahmen der portugiesischen<lb/> Fregatten-Capitäne Antonio Pires de Sylva Pontes Leme<lb/> und Ricardo Franco d'Almeida de Serra (1787 und 1804),<lb/> deren Mittheilung ich dem Herrn Grafen von Linhares zu<lb/> Paris verdankte. Auch hatte ich, durch die Güte des por-<lb/> tugiesischen Botschafters Chevalier de Brito Kenntniss von<lb/> der merkwürdigen Reise des Oberst-Lieutenants Francisco<lb/> Jose Rodriguez Barata erhalten, der 1793 durch den Rio<lb/> Branco, den Tacutu und Sarauru in den Rupunuri und<lb/> nach Surinam gelangte, indem er den Isthmus südlich<lb/> vom Berg Cunucumo überschritt. Die Gebirgskette Pa-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [XIX/0007]
eigenen astronomischen Beobachtungen; sie sind bloss das
Resultat von Combinationen und Vermuthungen in einer
Region, in der es, besonders nördlich von dem Parallel
des dritten Breitengrades und westlich vom Essequibo, im
Jahr 1800 ganz an astronomischen Bestimmungen fehlte.
Die wichtige Länderstrecke im Laufe des Corentyn, Ber-
bice, Essequibo und Rupunuri, der See Amucu am Fuss
der Gebirgskette Pacaraima, wie die ganze terra incognita
zwischen dem Tacutu längs dem Rio Parime (meinem Ura-
rienera) bis zum Einfluss des Padamo in den Orinoco, und
der Berg Duida bei der Mission Esmeralda, den wir beide
trigonometrisch gemessen, ist von Robert Schomburgk
zuerst topographisch erforscht worden. Die Combinatio-
nen, die ich gewagt, gründeten sich auf das Reise-Jour-
nal des Chirurgus Nicolas Hortsmann aus Hildesheim
(Frühjahr 1740), das ich von D'Anville selbst abgeschrie-
ben benutzen konnte, auf Manuscripte von Antonio Santos
(1778), der aus den Missionen vom Carony über die Kette Pa-
caraima an den Rio Branco gelangt war, und auf die vortreff-
lichen handschriftlichen Flussaufnahmen der portugiesischen
Fregatten-Capitäne Antonio Pires de Sylva Pontes Leme
und Ricardo Franco d'Almeida de Serra (1787 und 1804),
deren Mittheilung ich dem Herrn Grafen von Linhares zu
Paris verdankte. Auch hatte ich, durch die Güte des por-
tugiesischen Botschafters Chevalier de Brito Kenntniss von
der merkwürdigen Reise des Oberst-Lieutenants Francisco
Jose Rodriguez Barata erhalten, der 1793 durch den Rio
Branco, den Tacutu und Sarauru in den Rupunuri und
nach Surinam gelangte, indem er den Isthmus südlich
vom Berg Cunucumo überschritt. Die Gebirgskette Pa-
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