Humboldt, Alexander von: An Hrn Delambre in Paris. Lima, d[en] 25[.] November 1802; An Hrn[.] Prof. Willdenow in Berlin. Mexiko, den 29[.] April 1803. In: Neue Berlinische Monatschrift, Bd. 10 (1803), S. 241-272.1. A. v. Humboldt. che, je nachdem meine Jnstrumente sie angeben.Sobald ich diese Beobachtungen öffentlich bekannt mache, wird Alles auf das Meter und den in hundert Grade abgetheilten Wärmemesser redu- zirt werden). Zwei geodetische Operazionen ga- ben mir die Höhe des Tschimborasso über die Meeresfläche 3267 Toisen; die Berechnung be- darf aber noch einer Berichtigung wegen des Ab- standes des Sextanten vom künstlichen Hori- zonto) und wegen anderer Nebenumstände. Seit Condamine's Zeiten ist der Volkan Tun- guragua um vieles niedriger geworden; statt 2620 Toisen finde ich ihn nur 2531 Toisen hoch, und ich darf glauben, daß diese Differenz nicht von einem Fehler bei meiner Operazion herrührt, weil die Resultate meiner Messungen des Kayam- ba, Antisana, Kotopaxi, und Jliniza, mit den Angaben von la Condamine und Bouguer bis auf 10 oder 15 Toisen übereinstimmen. Auch behaupten die Bewohner dieser unglücklichen Ge- genden, daß der Tunguragua sichtbar niedriger geworden sei. Den Kotopaxi hingegen, wel- o) Der Sextant wird bei der Beobachtung über
den künstlich gestellten Horizont gehalten. Je größer der Abstand ist, desto größer werden die Fehler welche beim Visiren etwa begangen wor- den sind; daher die Korrekzion nöthig wird. 1. A. v. Humboldt. che, je nachdem meine Jnstrumente ſie angeben.Sobald ich dieſe Beobachtungen oͤffentlich bekannt mache, wird Alles auf das Meter und den in hundert Grade abgetheilten Waͤrmemeſſer redu- zirt werden). Zwei geodetiſche Operazionen ga- ben mir die Hoͤhe des Tſchimboraſſo uͤber die Meeresflaͤche 3267 Toiſen; die Berechnung be- darf aber noch einer Berichtigung wegen des Ab- ſtandes des Sextanten vom kuͤnstlichen Hori- zonto) und wegen anderer Nebenumſtaͤnde. Seit Condamine's Zeiten iſt der Volkan Tun- guragua um vieles niedriger geworden; ſtatt 2620 Toiſen finde ich ihn nur 2531 Toiſen hoch, und ich darf glauben, daß dieſe Differenz nicht von einem Fehler bei meiner Operazion herruͤhrt, weil die Resultate meiner Meſſungen des Kayam- ba, Antiſana, Kotopaxi, und Jliniza, mit den Angaben von la Condamine und Bouguer bis auf 10 oder 15 Toiſen uͤbereinſtimmen. Auch behaupten die Bewohner dieſer ungluͤcklichen Ge- genden, daß der Tunguragua ſichtbar niedriger geworden ſei. Den Kotopaxi hingegen, wel- o) Der Sextant wird bei der Beobachtung uͤber
den kuͤnſtlich geſtellten Horizont gehalten. Je groͤßer der Abſtand iſt, deſto groͤßer werden die Fehler welche beim Viſiren etwa begangen wor- den ſind; daher die Korrekzion noͤthig wird. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0017" n="255"/><fw type="header" place="top">1. A. v. Humboldt.</fw><lb/> che, je nachdem meine Jnstrumente ſie angeben.<lb/> Sobald ich dieſe Beobachtungen oͤffentlich bekannt<lb/> mache, wird Alles auf das Meter und den in<lb/> hundert Grade abgetheilten Waͤrmemeſſer redu-<lb/> zirt werden). Zwei geodetiſche Operazionen ga-<lb/> ben mir die Hoͤhe des Tſchimboraſſo uͤber die<lb/> Meeresflaͤche 3267 Toiſen; die Berechnung be-<lb/> darf aber noch einer Berichtigung wegen des Ab-<lb/> ſtandes des Sextanten vom kuͤnstlichen Hori-<lb/> zont<note place="foot" n="o)">Der Sextant wird bei der Beobachtung uͤber<lb/> den kuͤnſtlich geſtellten Horizont gehalten. Je<lb/> groͤßer der Abſtand iſt, deſto groͤßer werden die<lb/> Fehler welche beim Viſiren etwa begangen wor-<lb/> den ſind; daher die Korrekzion noͤthig wird.<lb/></note> und wegen anderer Nebenumſtaͤnde.<lb/> Seit Condamine's Zeiten iſt der Volkan Tun-<lb/> guragua um vieles niedriger geworden; ſtatt<lb/> 2620 Toiſen finde ich ihn nur 2531 Toiſen hoch,<lb/> und ich darf glauben, daß dieſe Differenz nicht<lb/> von einem Fehler bei meiner Operazion herruͤhrt,<lb/> weil die Resultate meiner Meſſungen des Kayam-<lb/> ba, Antiſana, Kotopaxi, und Jliniza, mit den<lb/> Angaben von la Condamine und Bouguer bis<lb/> auf 10 oder 15 Toiſen uͤbereinſtimmen. Auch<lb/> behaupten die Bewohner dieſer ungluͤcklichen Ge-<lb/> genden, daß der Tunguragua ſichtbar niedriger<lb/> geworden ſei. Den Kotopaxi hingegen, wel-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [255/0017]
1. A. v. Humboldt.
che, je nachdem meine Jnstrumente ſie angeben.
Sobald ich dieſe Beobachtungen oͤffentlich bekannt
mache, wird Alles auf das Meter und den in
hundert Grade abgetheilten Waͤrmemeſſer redu-
zirt werden). Zwei geodetiſche Operazionen ga-
ben mir die Hoͤhe des Tſchimboraſſo uͤber die
Meeresflaͤche 3267 Toiſen; die Berechnung be-
darf aber noch einer Berichtigung wegen des Ab-
ſtandes des Sextanten vom kuͤnstlichen Hori-
zont o) und wegen anderer Nebenumſtaͤnde.
Seit Condamine's Zeiten iſt der Volkan Tun-
guragua um vieles niedriger geworden; ſtatt
2620 Toiſen finde ich ihn nur 2531 Toiſen hoch,
und ich darf glauben, daß dieſe Differenz nicht
von einem Fehler bei meiner Operazion herruͤhrt,
weil die Resultate meiner Meſſungen des Kayam-
ba, Antiſana, Kotopaxi, und Jliniza, mit den
Angaben von la Condamine und Bouguer bis
auf 10 oder 15 Toiſen uͤbereinſtimmen. Auch
behaupten die Bewohner dieſer ungluͤcklichen Ge-
genden, daß der Tunguragua ſichtbar niedriger
geworden ſei. Den Kotopaxi hingegen, wel-
o) Der Sextant wird bei der Beobachtung uͤber
den kuͤnſtlich geſtellten Horizont gehalten. Je
groͤßer der Abſtand iſt, deſto groͤßer werden die
Fehler welche beim Viſiren etwa begangen wor-
den ſind; daher die Korrekzion noͤthig wird.
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