welches ich selbst per tot discrimina rerum immer glücklich salvirt habe, noch in meinen alten Tagen verlieren. Mir geht es mit dem Wörtchen Beschneidung, wie jenem vornehmen Kranken, den sein Arzt einst tröstete: Sie ha- ben eine sehr gute Konstitution! "Halt Er's Maul, versetzte der Kranke. Jch will halter von keiner Konstitution etwas wissen." Und ich halter von keiner Beschneidung. Also bei einem Christen, Hochwohlgeborner Herr Ba- ron, helfen Sie mir zur Belohnung für diese lobpreisende Zueignungsschrift, zu Ehre und Brot.
Zweitens empfehle ich auf das angelegent- lichste Jhrer gütigen Fürsorge den Herrn Aaron Lohn, sonst August Kuhn genannt, Heraus- geber des Freimüthigen für beschnittene Leser, den Herrn Wilhelm Scheerer, Vater der Mär- kischen Rüben und des hinkenden Boten, und endlich den Herrn Redakteur des Drapeau blanc in Paris. Da diese würdigen Männer schon
welches ich ſelbſt per tot discrimina rerum immer gluͤcklich ſalvirt habe, noch in meinen alten Tagen verlieren. Mir geht es mit dem Woͤrtchen Beſchneidung, wie jenem vornehmen Kranken, den ſein Arzt einſt troͤſtete: Sie ha- ben eine ſehr gute Konſtitution! „Halt Er’s Maul, verſetzte der Kranke. Jch will halter von keiner Konſtitution etwas wiſſen.‟ Und ich halter von keiner Beſchneidung. Alſo bei einem Chriſten, Hochwohlgeborner Herr Ba- ron, helfen Sie mir zur Belohnung fuͤr dieſe lobpreiſende Zueignungsſchrift, zu Ehre und Brot.
Zweitens empfehle ich auf das angelegent- lichſte Jhrer guͤtigen Fuͤrſorge den Herrn Aaron Lohn, ſonſt Auguſt Kuhn genannt, Heraus- geber des Freimuͤthigen fuͤr beſchnittene Leſer, den Herrn Wilhelm Scheerer, Vater der Maͤr- kiſchen Ruͤben und des hinkenden Boten, und endlich den Herrn Redakteur des Drapeau blanc in Paris. Da dieſe wuͤrdigen Maͤnner ſchon
<TEI><text><front><divtype="dedication"><p><pbfacs="#f0015"/>
welches ich ſelbſt <hirendition="#aq">per tot discrimina rerum</hi><lb/>
immer gluͤcklich ſalvirt habe, noch in meinen<lb/>
alten Tagen verlieren. Mir geht es mit dem<lb/>
Woͤrtchen Beſchneidung, wie jenem vornehmen<lb/>
Kranken, den ſein Arzt einſt troͤſtete: Sie ha-<lb/>
ben eine ſehr gute Konſtitution! „Halt Er’s<lb/>
Maul, verſetzte der Kranke. Jch will halter<lb/>
von keiner Konſtitution etwas wiſſen.‟ Und<lb/>
ich halter von keiner Beſchneidung. Alſo bei<lb/>
einem Chriſten, Hochwohlgeborner Herr Ba-<lb/>
ron, helfen Sie mir zur Belohnung fuͤr dieſe<lb/>
lobpreiſende Zueignungsſchrift, zu Ehre und<lb/>
Brot.</p><lb/><p>Zweitens empfehle ich auf das angelegent-<lb/>
lichſte Jhrer guͤtigen Fuͤrſorge den Herrn Aaron<lb/>
Lohn, ſonſt Auguſt Kuhn genannt, Heraus-<lb/>
geber des Freimuͤthigen fuͤr beſchnittene Leſer,<lb/>
den Herrn Wilhelm Scheerer, Vater der Maͤr-<lb/>
kiſchen Ruͤben und des hinkenden Boten, und<lb/>
endlich den Herrn Redakteur des <hirendition="#aq">Drapeau blanc</hi><lb/>
in Paris. Da dieſe wuͤrdigen Maͤnner ſchon<lb/></p></div></front></text></TEI>
[0015]
welches ich ſelbſt per tot discrimina rerum
immer gluͤcklich ſalvirt habe, noch in meinen
alten Tagen verlieren. Mir geht es mit dem
Woͤrtchen Beſchneidung, wie jenem vornehmen
Kranken, den ſein Arzt einſt troͤſtete: Sie ha-
ben eine ſehr gute Konſtitution! „Halt Er’s
Maul, verſetzte der Kranke. Jch will halter
von keiner Konſtitution etwas wiſſen.‟ Und
ich halter von keiner Beſchneidung. Alſo bei
einem Chriſten, Hochwohlgeborner Herr Ba-
ron, helfen Sie mir zur Belohnung fuͤr dieſe
lobpreiſende Zueignungsſchrift, zu Ehre und
Brot.
Zweitens empfehle ich auf das angelegent-
lichſte Jhrer guͤtigen Fuͤrſorge den Herrn Aaron
Lohn, ſonſt Auguſt Kuhn genannt, Heraus-
geber des Freimuͤthigen fuͤr beſchnittene Leſer,
den Herrn Wilhelm Scheerer, Vater der Maͤr-
kiſchen Ruͤben und des hinkenden Boten, und
endlich den Herrn Redakteur des Drapeau blanc
in Paris. Da dieſe wuͤrdigen Maͤnner ſchon
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/15>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.