den, und der Löwe an dem Wagen hat den Ochsen gebunden, und ist auf den äußersten Altar gestie- gen *).
Hier ist zu bemerken, daß die siebenzig Fürsten der Völker, nach des Talmuds Lehre, Seelen der Planeten und Gestirne sind. Deshalb sagt Rabbi Bechai: "Weil die übrigen Völker den Gestirnen und Planeten gehören, und mit dem Saamen Ja- kobs nicht zu vergleichen sind; so hat sich der Schö- pfer aller Dinge den letztern zum Eigenthum er- wählt. Darum erstreckt sich auch die Gnade und der Schutz Gottes ausschließlich über uns, und nicht über jene, wie geschrieben stehet: Alle Völker wer- den wandeln, ein jegliches in dem Namen seines Gottes; wir aber wollen wandeln im Namen des Herrn unsers Gottes immer und ewiglich! Micha 4. V. 5. Und David spricht: Der Herr behütet, die ihn lieben, welches er blos von den Jsraeliten sagt, denn die übrigen Völker haben ihre Fürsten und Götter (Elohim), die ihnen Gutes erzeigen und ihre Hüter sind. Gott ist nicht ihr Beschützer. Wen beschützt er denn? Die Jsraeliten, die ihn lieben, denn diese lieben ihn allein unter allen Völ- kern, weil sie Abrahams Saamen sind, der wegen der Tugend der Liebe berühmt ist **)."
*) Jalkut Chadasch Tit. Jitzchak und Tit. Abraham.
**) R. Bechai im Cad Hakkemach; Zeror Hammor, Parascha Acharemoth; Jalkut Rubeni, Titel Nedit- him. Majene Jeschua.
den, und der Loͤwe an dem Wagen hat den Ochſen gebunden, und iſt auf den aͤußerſten Altar geſtie- gen *).
Hier iſt zu bemerken, daß die ſiebenzig Fuͤrſten der Voͤlker, nach des Talmuds Lehre, Seelen der Planeten und Geſtirne ſind. Deshalb ſagt Rabbi Bechai: »Weil die uͤbrigen Voͤlker den Geſtirnen und Planeten gehoͤren, und mit dem Saamen Ja- kobs nicht zu vergleichen ſind; ſo hat ſich der Schoͤ- pfer aller Dinge den letztern zum Eigenthum er- waͤhlt. Darum erſtreckt ſich auch die Gnade und der Schutz Gottes ausſchließlich uͤber uns, und nicht uͤber jene, wie geſchrieben ſtehet: Alle Voͤlker wer- den wandeln, ein jegliches in dem Namen ſeines Gottes; wir aber wollen wandeln im Namen des Herrn unſers Gottes immer und ewiglich! Micha 4. V. 5. Und David ſpricht: Der Herr behuͤtet, die ihn lieben, welches er blos von den Jſraeliten ſagt, denn die uͤbrigen Voͤlker haben ihre Fuͤrſten und Goͤtter (Elohim), die ihnen Gutes erzeigen und ihre Huͤter ſind. Gott iſt nicht ihr Beſchuͤtzer. Wen beſchuͤtzt er denn? Die Jſraeliten, die ihn lieben, denn dieſe lieben ihn allein unter allen Voͤl- kern, weil ſie Abrahams Saamen ſind, der wegen der Tugend der Liebe beruͤhmt iſt **).«
*) Jalkut Chadaſch Tit. Jitzchak und Tit. Abraham.
**) R. Bechai im Cad Hakkemach; Zeror Hammor, Paraſcha Acharemoth; Jalkut Rubeni, Titel Nedit- him. Majene Jeſchua.
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den, und der Loͤwe an dem Wagen hat den Ochſen
gebunden, und iſt auf den aͤußerſten Altar geſtie-
gen *).
Hier iſt zu bemerken, daß die ſiebenzig Fuͤrſten
der Voͤlker, nach des Talmuds Lehre, Seelen der
Planeten und Geſtirne ſind. Deshalb ſagt Rabbi
Bechai: »Weil die uͤbrigen Voͤlker den Geſtirnen
und Planeten gehoͤren, und mit dem Saamen Ja-
kobs nicht zu vergleichen ſind; ſo hat ſich der Schoͤ-
pfer aller Dinge den letztern zum Eigenthum er-
waͤhlt. Darum erſtreckt ſich auch die Gnade und
der Schutz Gottes ausſchließlich uͤber uns, und nicht
uͤber jene, wie geſchrieben ſtehet: Alle Voͤlker wer-
den wandeln, ein jegliches in dem Namen ſeines
Gottes; wir aber wollen wandeln im Namen des
Herrn unſers Gottes immer und ewiglich! Micha
4. V. 5. Und David ſpricht: Der Herr behuͤtet,
die ihn lieben, welches er blos von den Jſraeliten
ſagt, denn die uͤbrigen Voͤlker haben ihre Fuͤrſten
und Goͤtter (Elohim), die ihnen Gutes erzeigen und
ihre Huͤter ſind. Gott iſt nicht ihr Beſchuͤtzer.
Wen beſchuͤtzt er denn? Die Jſraeliten, die ihn
lieben, denn dieſe lieben ihn allein unter allen Voͤl-
kern, weil ſie Abrahams Saamen ſind, der wegen
der Tugend der Liebe beruͤhmt iſt **).«
*) Jalkut Chadaſch Tit. Jitzchak und Tit. Abraham.
**) R. Bechai im Cad Hakkemach; Zeror Hammor,
Paraſcha Acharemoth; Jalkut Rubeni, Titel Nedit-
him. Majene Jeſchua.
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/178>, abgerufen am 23.07.2024.
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