Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822."Schon in dieser Welt und in der Stunde, *) Blos des Beispiels wegen setze ich diese Namen
nebst ein paar Sünden hieher. Jm Uebrigen bleib' ich ganz bei meinem Text. »Schon in dieſer Welt und in der Stunde, *) Blos des Beiſpiels wegen ſetze ich dieſe Namen
nebſt ein paar Suͤnden hieher. Jm Uebrigen bleib’ ich ganz bei meinem Text. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0226" n="192"/> <p>»Schon in dieſer Welt und in der Stunde,<lb/> wo der Menſch ſtirbt, wird er gerichtet. Wenn die<lb/> Seele vom Leibe ſich trennt, ſteht die Herrlichkeit<lb/> Gottes (Schechina) neben ihm. Findet man, daß<lb/> er das Geſetz (die Befehle Moſis und des Talmuds)<lb/> gehalten hat, ſo iſt er gluͤcklich, und ſeine Seele<lb/> iſt werth an den heiligen Ort zu gelangen. Wehe<lb/> aber dem, der von der Herrlichkeit Gottes entfernt<lb/> wird, und derſelben nicht anhaͤngt. Wenn der<lb/> Todte begraben wird, ſtehen alle ſeine Werke vor<lb/> ihm, und drei Herolde rufen aus. Einer geht vor<lb/> ihm, der andre zu ſeiner rechten, der dritte zu ſei-<lb/> ner linken Seite, und ſprechen: »dieſer Aaron<lb/> Marcus Schleſinger <note place="foot" n="*)">Blos des Beiſpiels wegen ſetze ich dieſe Namen<lb/> nebſt ein paar Suͤnden hieher. Jm Uebrigen bleib’<lb/> ich ganz bei meinem Text.</note> oder Auguſt Kuhn (Aaron<lb/> Kohn) iſt gegen ſeinen Schoͤpfer, der oben im Him-<lb/> mel, unten auf der Erde und in allen Theilen der<lb/> Welt herrſcht, ſehr muͤrriſch, widerſpenſtig und<lb/> undankbar geweſen. Er hat das Geſetz nicht gehal-<lb/> ten; ſondern Schweinefleiſch, Haſenbraten, und vor-<lb/> zuͤglich ſehr viele — <hi rendition="#g">Krebſe</hi> gegeſſen. Sehet ſeine<lb/><hi rendition="#g">Werke</hi> an und betrachtet ſeine <hi rendition="#g">Worte!</hi> Es waͤre<lb/> ihm beſſer geweſen, er waͤre niemals geboren wor-<lb/> den! Ehe der Leichnam dann an ſeinen Ort koͤmmt,<lb/> zittern alle Todten in ihren Graͤbern und ſprechen:<lb/> Wehe dieſem, der mit ſeinen <hi rendition="#g">ſchlechten Werken</hi><lb/> und <hi rendition="#g">boͤſen Worten</hi> wird begraben werden.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [192/0226]
»Schon in dieſer Welt und in der Stunde,
wo der Menſch ſtirbt, wird er gerichtet. Wenn die
Seele vom Leibe ſich trennt, ſteht die Herrlichkeit
Gottes (Schechina) neben ihm. Findet man, daß
er das Geſetz (die Befehle Moſis und des Talmuds)
gehalten hat, ſo iſt er gluͤcklich, und ſeine Seele
iſt werth an den heiligen Ort zu gelangen. Wehe
aber dem, der von der Herrlichkeit Gottes entfernt
wird, und derſelben nicht anhaͤngt. Wenn der
Todte begraben wird, ſtehen alle ſeine Werke vor
ihm, und drei Herolde rufen aus. Einer geht vor
ihm, der andre zu ſeiner rechten, der dritte zu ſei-
ner linken Seite, und ſprechen: »dieſer Aaron
Marcus Schleſinger *) oder Auguſt Kuhn (Aaron
Kohn) iſt gegen ſeinen Schoͤpfer, der oben im Him-
mel, unten auf der Erde und in allen Theilen der
Welt herrſcht, ſehr muͤrriſch, widerſpenſtig und
undankbar geweſen. Er hat das Geſetz nicht gehal-
ten; ſondern Schweinefleiſch, Haſenbraten, und vor-
zuͤglich ſehr viele — Krebſe gegeſſen. Sehet ſeine
Werke an und betrachtet ſeine Worte! Es waͤre
ihm beſſer geweſen, er waͤre niemals geboren wor-
den! Ehe der Leichnam dann an ſeinen Ort koͤmmt,
zittern alle Todten in ihren Graͤbern und ſprechen:
Wehe dieſem, der mit ſeinen ſchlechten Werken
und boͤſen Worten wird begraben werden.
*) Blos des Beiſpiels wegen ſetze ich dieſe Namen
nebſt ein paar Suͤnden hieher. Jm Uebrigen bleib’
ich ganz bei meinem Text.
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