es an Sünden nicht mangeln lassen. Diesen thö- richten, Jahrtausende hindurch fortgepflanzten Ein- bildungen der Juden, daß Andere für ihre Boshei- ten büssen müssen, ist der tiefe Grad von Verwor- fenheit zuzuschreiben, zu welchem sie hinabsanken; denn waren sie auch schon zu Moses Zeiten äußerst verderbt; so mußten sie es doch von Jahrhundert zu Jahrhundert immer mehr werden, da durch die Länge der Zeit und die Gaukeleien ihrer Priester jene Jdee bei ihnen zu einem Petrifakt verhärtet ward, das so wenig durch die Beitze des Spottes, als durch das Licht der Vernunft aufgelöst wer- den kann.
Uebrigens muß man sich wundern, daß die Geistlichen der Juden, trotz der unzähligen Menge von Sündenböcken, welche die Strafen der israeli- tischen Missethaten auf sich nehmen müssen, so über- aus sinnreich in Erfindung künftiger Seelenstrafen waren.
Eine der possierlichsten der letztern ist unstreitig die Strafe des Schleuderns. Zwei Engel stehen nemlich, der eine an diesem, der andere an jenem Ende der Welt, und schleudern die arme Judenseele hin und her, wie man einen Ball schlägt *). Diese Operation soll, nach der Versicherung der Talmu-
*) M. s. im Talmud das Buch Schabbath; Rabbi Lip- mans Sepher Nizzachon Nr. 77; Nischmath Chajim Maamar 1, Kap. 7.
es an Suͤnden nicht mangeln laſſen. Dieſen thoͤ- richten, Jahrtauſende hindurch fortgepflanzten Ein- bildungen der Juden, daß Andere fuͤr ihre Boshei- ten buͤſſen muͤſſen, iſt der tiefe Grad von Verwor- fenheit zuzuſchreiben, zu welchem ſie hinabſanken; denn waren ſie auch ſchon zu Moſes Zeiten aͤußerſt verderbt; ſo mußten ſie es doch von Jahrhundert zu Jahrhundert immer mehr werden, da durch die Laͤnge der Zeit und die Gaukeleien ihrer Prieſter jene Jdee bei ihnen zu einem Petrifakt verhaͤrtet ward, das ſo wenig durch die Beitze des Spottes, als durch das Licht der Vernunft aufgeloͤst wer- den kann.
Uebrigens muß man ſich wundern, daß die Geiſtlichen der Juden, trotz der unzaͤhligen Menge von Suͤndenboͤcken, welche die Strafen der iſraeli- tiſchen Miſſethaten auf ſich nehmen muͤſſen, ſo uͤber- aus ſinnreich in Erfindung kuͤnftiger Seelenſtrafen waren.
Eine der poſſierlichſten der letztern iſt unſtreitig die Strafe des Schleuderns. Zwei Engel ſtehen nemlich, der eine an dieſem, der andere an jenem Ende der Welt, und ſchleudern die arme Judenſeele hin und her, wie man einen Ball ſchlaͤgt *). Dieſe Operation ſoll, nach der Verſicherung der Talmu-
*) M. ſ. im Talmud das Buch Schabbath; Rabbi Lip- mans Sepher Nizzachon Nr. 77; Niſchmath Chajim Maamar 1, Kap. 7.
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es an Suͤnden nicht mangeln laſſen. Dieſen thoͤ-
richten, Jahrtauſende hindurch fortgepflanzten Ein-
bildungen der Juden, daß Andere fuͤr ihre Boshei-
ten buͤſſen muͤſſen, iſt der tiefe Grad von Verwor-
fenheit zuzuſchreiben, zu welchem ſie hinabſanken;
denn waren ſie auch ſchon zu Moſes Zeiten aͤußerſt
verderbt; ſo mußten ſie es doch von Jahrhundert
zu Jahrhundert immer mehr werden, da durch die
Laͤnge der Zeit und die Gaukeleien ihrer Prieſter
jene Jdee bei ihnen zu einem Petrifakt verhaͤrtet
ward, das ſo wenig durch die Beitze des Spottes,
als durch das Licht der Vernunft aufgeloͤst wer-
den kann.
Uebrigens muß man ſich wundern, daß die
Geiſtlichen der Juden, trotz der unzaͤhligen Menge
von Suͤndenboͤcken, welche die Strafen der iſraeli-
tiſchen Miſſethaten auf ſich nehmen muͤſſen, ſo uͤber-
aus ſinnreich in Erfindung kuͤnftiger Seelenſtrafen
waren.
Eine der poſſierlichſten der letztern iſt unſtreitig
die Strafe des Schleuderns. Zwei Engel ſtehen
nemlich, der eine an dieſem, der andere an jenem
Ende der Welt, und ſchleudern die arme Judenſeele
hin und her, wie man einen Ball ſchlaͤgt *). Dieſe
Operation ſoll, nach der Verſicherung der Talmu-
*) M. ſ. im Talmud das Buch Schabbath; Rabbi Lip-
mans Sepher Nizzachon Nr. 77; Niſchmath Chajim
Maamar 1, Kap. 7.
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/250>, abgerufen am 16.07.2024.
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