liten aller Länder und Städte werden sich zu ihm gesellen. Hierauf wird er den König von Edom (den Pabst) bekriegen, ihn überwinden, tödten und viele von seinem Anhange umbringen. Das römi- sche Reich soll durch ihn gänzlich zerstört werden, und die heiligen Gefäße der Juden, welche man noch in dem Hause des Kaisers Aelian zu Rom aufbe- wahrt, wird der Messias Nehemias nach Jerusalem zurückbringen. Der König von Aegypten wird hier- auf Frieden mit Jsrael schließen, und alle Abgöt- tischen erwürgen, die in der Umgegend von Jeru- salem und Eskalon wohnen. Darüber aber wird die ganze Welt in Furcht und Schrecken gerathen.
Hiemit ist das Liedchen noch nicht zu Ende. Zu Rom ist das Bild einer schönen Jungfrau von Marmor, welches der liebe Gott mit eigenen Hän- den gemacht hat. Mit dieser steinernen Jungfrau werden die christlichen Völker Unzucht treiben, und Gott wird ein Geschöpf in Gestalt eines Kindes in der Bildsäule erschaffen, den Marmor bersten, und den gottlosen Armillus herauskommen lassen. Ar- millus soll der Antichrist der Umos (Völker oder Christen) seyn. Er ist zwölf Ellen lang und breit, hat rothe tiefliegende Augen, goldenes Haar, grü- ne Fußsohlen und zwei Köpfe, und deshalb wird Jedermann hiedurch im Voraus vor ihm gewarnt. Armillus wird zu dem bösen Könige von Rom kom- men, sich für den Messias und für Gott selbst ausgeben. Alle Römer werden ihm glauben, und
liten aller Laͤnder und Staͤdte werden ſich zu ihm geſellen. Hierauf wird er den Koͤnig von Edom (den Pabſt) bekriegen, ihn uͤberwinden, toͤdten und viele von ſeinem Anhange umbringen. Das roͤmi- ſche Reich ſoll durch ihn gaͤnzlich zerſtoͤrt werden, und die heiligen Gefaͤße der Juden, welche man noch in dem Hauſe des Kaiſers Aelian zu Rom aufbe- wahrt, wird der Meſſias Nehemias nach Jeruſalem zuruͤckbringen. Der Koͤnig von Aegypten wird hier- auf Frieden mit Jſrael ſchließen, und alle Abgoͤt- tiſchen erwuͤrgen, die in der Umgegend von Jeru- ſalem und Eskalon wohnen. Daruͤber aber wird die ganze Welt in Furcht und Schrecken gerathen.
Hiemit iſt das Liedchen noch nicht zu Ende. Zu Rom iſt das Bild einer ſchoͤnen Jungfrau von Marmor, welches der liebe Gott mit eigenen Haͤn- den gemacht hat. Mit dieſer ſteinernen Jungfrau werden die chriſtlichen Voͤlker Unzucht treiben, und Gott wird ein Geſchoͤpf in Geſtalt eines Kindes in der Bildſaͤule erſchaffen, den Marmor berſten, und den gottloſen Armillus herauskommen laſſen. Ar- millus ſoll der Antichriſt der Umos (Voͤlker oder Chriſten) ſeyn. Er iſt zwoͤlf Ellen lang und breit, hat rothe tiefliegende Augen, goldenes Haar, gruͤ- ne Fußſohlen und zwei Koͤpfe, und deshalb wird Jedermann hiedurch im Voraus vor ihm gewarnt. Armillus wird zu dem boͤſen Koͤnige von Rom kom- men, ſich fuͤr den Meſſias und fuͤr Gott ſelbſt ausgeben. Alle Roͤmer werden ihm glauben, und
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0272"n="238"/>
liten aller Laͤnder und Staͤdte werden ſich zu ihm<lb/>
geſellen. Hierauf wird er den Koͤnig von Edom<lb/>
(den Pabſt) bekriegen, ihn uͤberwinden, toͤdten und<lb/>
viele von ſeinem Anhange umbringen. Das roͤmi-<lb/>ſche Reich ſoll durch ihn gaͤnzlich zerſtoͤrt werden,<lb/>
und die heiligen Gefaͤße der Juden, welche man noch<lb/>
in dem Hauſe des Kaiſers Aelian zu Rom aufbe-<lb/>
wahrt, wird der Meſſias Nehemias nach Jeruſalem<lb/>
zuruͤckbringen. Der Koͤnig von Aegypten wird hier-<lb/>
auf Frieden mit Jſrael ſchließen, und alle Abgoͤt-<lb/>
tiſchen erwuͤrgen, die in der Umgegend von Jeru-<lb/>ſalem und Eskalon wohnen. Daruͤber aber wird<lb/>
die ganze Welt in Furcht und Schrecken gerathen.</p><lb/><p>Hiemit iſt das Liedchen noch nicht zu Ende.<lb/>
Zu Rom iſt das Bild einer ſchoͤnen Jungfrau von<lb/>
Marmor, welches der liebe Gott mit eigenen Haͤn-<lb/>
den gemacht hat. Mit dieſer ſteinernen Jungfrau<lb/>
werden die chriſtlichen Voͤlker Unzucht treiben, und<lb/>
Gott wird ein Geſchoͤpf in Geſtalt eines Kindes in<lb/>
der Bildſaͤule erſchaffen, den Marmor berſten, und<lb/>
den gottloſen Armillus herauskommen laſſen. Ar-<lb/>
millus ſoll der Antichriſt der Umos (Voͤlker oder<lb/>
Chriſten) ſeyn. Er iſt zwoͤlf Ellen lang und breit,<lb/>
hat rothe tiefliegende Augen, goldenes Haar, gruͤ-<lb/>
ne Fußſohlen und zwei Koͤpfe, und deshalb wird<lb/>
Jedermann hiedurch im Voraus vor ihm gewarnt.<lb/>
Armillus wird zu dem boͤſen Koͤnige von Rom kom-<lb/>
men, ſich fuͤr den Meſſias und fuͤr Gott ſelbſt<lb/>
ausgeben. Alle Roͤmer werden ihm glauben, und<lb/></p></div></body></text></TEI>
[238/0272]
liten aller Laͤnder und Staͤdte werden ſich zu ihm
geſellen. Hierauf wird er den Koͤnig von Edom
(den Pabſt) bekriegen, ihn uͤberwinden, toͤdten und
viele von ſeinem Anhange umbringen. Das roͤmi-
ſche Reich ſoll durch ihn gaͤnzlich zerſtoͤrt werden,
und die heiligen Gefaͤße der Juden, welche man noch
in dem Hauſe des Kaiſers Aelian zu Rom aufbe-
wahrt, wird der Meſſias Nehemias nach Jeruſalem
zuruͤckbringen. Der Koͤnig von Aegypten wird hier-
auf Frieden mit Jſrael ſchließen, und alle Abgoͤt-
tiſchen erwuͤrgen, die in der Umgegend von Jeru-
ſalem und Eskalon wohnen. Daruͤber aber wird
die ganze Welt in Furcht und Schrecken gerathen.
Hiemit iſt das Liedchen noch nicht zu Ende.
Zu Rom iſt das Bild einer ſchoͤnen Jungfrau von
Marmor, welches der liebe Gott mit eigenen Haͤn-
den gemacht hat. Mit dieſer ſteinernen Jungfrau
werden die chriſtlichen Voͤlker Unzucht treiben, und
Gott wird ein Geſchoͤpf in Geſtalt eines Kindes in
der Bildſaͤule erſchaffen, den Marmor berſten, und
den gottloſen Armillus herauskommen laſſen. Ar-
millus ſoll der Antichriſt der Umos (Voͤlker oder
Chriſten) ſeyn. Er iſt zwoͤlf Ellen lang und breit,
hat rothe tiefliegende Augen, goldenes Haar, gruͤ-
ne Fußſohlen und zwei Koͤpfe, und deshalb wird
Jedermann hiedurch im Voraus vor ihm gewarnt.
Armillus wird zu dem boͤſen Koͤnige von Rom kom-
men, ſich fuͤr den Meſſias und fuͤr Gott ſelbſt
ausgeben. Alle Roͤmer werden ihm glauben, und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/272>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.