Weniger ist dies der Fall, mit vielen derje- nigen Schriften, die ich -- des Hebräischen unkundig -- benutzen mußte. Diese sind zum Theil nur selten und bloß in bedeutenden Bibliotheken anzutreffen, denn selbst die, wel- che ich vorhin nannte, sind meines Wissens in keinen Buchhandlungen mehr zu bekommen.
Die Geschichte der Juden hab' ich, so weit es thunlich war, ganz ausgeschlossen. Die vorzüglichern mir bekannten Werke dar- über sind jene von Basnage, Hollberg und das neueste von Hannah Adams (übers. Leipz. bei Baumgärtner 1819. 2 Bän- de 8.) Dies letztere ist indessen nichts we- niger als klassisch, obgleich der Uebersetzer in seinen Anmerkungen Manches berichtigt hat. Die Verfasserin, vermuthlich selbst eine ge- borne Jüdin, war von christlichen und jüdi- schen Vorurtheilen zu Gunsten der Jsraeliten zu sehr befangen, und scheint die Hülfsmit- tel, welche sich ihr in ältern und neuern Schrif-
Weniger iſt dies der Fall, mit vielen derje- nigen Schriften, die ich — des Hebraͤiſchen unkundig — benutzen mußte. Dieſe ſind zum Theil nur ſelten und bloß in bedeutenden Bibliotheken anzutreffen, denn ſelbſt die, wel- che ich vorhin nannte, ſind meines Wiſſens in keinen Buchhandlungen mehr zu bekommen.
Die Geſchichte der Juden hab’ ich, ſo weit es thunlich war, ganz ausgeſchloſſen. Die vorzuͤglichern mir bekannten Werke dar- uͤber ſind jene von Basnage, Hollberg und das neueſte von Hannah Adams (uͤberſ. Leipz. bei Baumgaͤrtner 1819. 2 Baͤn- de 8.) Dies letztere iſt indeſſen nichts we- niger als klaſſiſch, obgleich der Ueberſetzer in ſeinen Anmerkungen Manches berichtigt hat. Die Verfaſſerin, vermuthlich ſelbſt eine ge- borne Juͤdin, war von chriſtlichen und juͤdi- ſchen Vorurtheilen zu Gunſten der Jſraeliten zu ſehr befangen, und ſcheint die Huͤlfsmit- tel, welche ſich ihr in aͤltern und neuern Schrif-
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[XIV/0032]
Weniger iſt dies der Fall, mit vielen derje-
nigen Schriften, die ich — des Hebraͤiſchen
unkundig — benutzen mußte. Dieſe ſind zum
Theil nur ſelten und bloß in bedeutenden
Bibliotheken anzutreffen, denn ſelbſt die, wel-
che ich vorhin nannte, ſind meines Wiſſens
in keinen Buchhandlungen mehr zu bekommen.
Die Geſchichte der Juden hab’ ich, ſo
weit es thunlich war, ganz ausgeſchloſſen.
Die vorzuͤglichern mir bekannten Werke dar-
uͤber ſind jene von Basnage, Hollberg
und das neueſte von Hannah Adams
(uͤberſ. Leipz. bei Baumgaͤrtner 1819. 2 Baͤn-
de 8.) Dies letztere iſt indeſſen nichts we-
niger als klaſſiſch, obgleich der Ueberſetzer in
ſeinen Anmerkungen Manches berichtigt hat.
Die Verfaſſerin, vermuthlich ſelbſt eine ge-
borne Juͤdin, war von chriſtlichen und juͤdi-
ſchen Vorurtheilen zu Gunſten der Jſraeliten
zu ſehr befangen, und ſcheint die Huͤlfsmit-
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. XIV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/32>, abgerufen am 21.11.2024.
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