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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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man sich ja hüten, daß kein Haar und selbst nicht
der unbedeutendste Theil des Körpers ungebadet
bleibt. Darum muß man beim Untertauchen des
Kopfs den Mund und die Augen offen halten, und
vorher alle Haarflechten auflösen und aus einander
kämmen, und selbst die Ringe von den Fingern
ziehen, damit Alles gebadet und rein werde. Manche
fasten an diesem Tage bis nach dem Bade; andere
essen kein Fleisch, damit nichts zwischen die Zähne
kommen möge, wodurch das Wasser könnte zurück-
gehalten werden. Findet sich nach dem Bade, daß
man etwas zwischen den Zähnen hat, so muß man
nochmal baden, und den Mund recht weit offen
halten. Auch die Nägel müssen vorher beschnitten,
und Pflaster auf Wunden müssen abgelegt werden.
Die Begleiterin der Badenden darf die letztere,
wenn diese gleich von einer Ohnmacht oder gar von
einem Schlagfluße befallen würde, nicht anrühren,
wofern sie nicht vorher ihre Hände sehr rein ge-
waschen hat.

Die Wöchnerinnen müssen am vierzigsten Tage
nach ihrer Niederkunft sich auf gleiche Weise reini-
gen und baden, nur mit dem Unterschiede, daß sie
statt einer Frau auch ein Mädchen, welches wenig-
stens zwölf Jahre und einen Tag alt seyn muß,
und in Ermangelung dessen ihren Mann mitnehmen,
um zu bezeugen, daß sie recht gebadet haben.

Die erste Gesetzgebung ist in guter und schlim-



man ſich ja huͤten, daß kein Haar und ſelbſt nicht
der unbedeutendſte Theil des Koͤrpers ungebadet
bleibt. Darum muß man beim Untertauchen des
Kopfs den Mund und die Augen offen halten, und
vorher alle Haarflechten aufloͤſen und aus einander
kaͤmmen, und ſelbſt die Ringe von den Fingern
ziehen, damit Alles gebadet und rein werde. Manche
faſten an dieſem Tage bis nach dem Bade; andere
eſſen kein Fleiſch, damit nichts zwiſchen die Zaͤhne
kommen moͤge, wodurch das Waſſer koͤnnte zuruͤck-
gehalten werden. Findet ſich nach dem Bade, daß
man etwas zwiſchen den Zaͤhnen hat, ſo muß man
nochmal baden, und den Mund recht weit offen
halten. Auch die Naͤgel muͤſſen vorher beſchnitten,
und Pflaſter auf Wunden muͤſſen abgelegt werden.
Die Begleiterin der Badenden darf die letztere,
wenn dieſe gleich von einer Ohnmacht oder gar von
einem Schlagfluße befallen wuͤrde, nicht anruͤhren,
wofern ſie nicht vorher ihre Haͤnde ſehr rein ge-
waſchen hat.

Die Woͤchnerinnen muͤſſen am vierzigſten Tage
nach ihrer Niederkunft ſich auf gleiche Weiſe reini-
gen und baden, nur mit dem Unterſchiede, daß ſie
ſtatt einer Frau auch ein Maͤdchen, welches wenig-
ſtens zwoͤlf Jahre und einen Tag alt ſeyn muß,
und in Ermangelung deſſen ihren Mann mitnehmen,
um zu bezeugen, daß ſie recht gebadet haben.

Die erſte Geſetzgebung iſt in guter und ſchlim-

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[198/0198] man ſich ja huͤten, daß kein Haar und ſelbſt nicht der unbedeutendſte Theil des Koͤrpers ungebadet bleibt. Darum muß man beim Untertauchen des Kopfs den Mund und die Augen offen halten, und vorher alle Haarflechten aufloͤſen und aus einander kaͤmmen, und ſelbſt die Ringe von den Fingern ziehen, damit Alles gebadet und rein werde. Manche faſten an dieſem Tage bis nach dem Bade; andere eſſen kein Fleiſch, damit nichts zwiſchen die Zaͤhne kommen moͤge, wodurch das Waſſer koͤnnte zuruͤck- gehalten werden. Findet ſich nach dem Bade, daß man etwas zwiſchen den Zaͤhnen hat, ſo muß man nochmal baden, und den Mund recht weit offen halten. Auch die Naͤgel muͤſſen vorher beſchnitten, und Pflaſter auf Wunden muͤſſen abgelegt werden. Die Begleiterin der Badenden darf die letztere, wenn dieſe gleich von einer Ohnmacht oder gar von einem Schlagfluße befallen wuͤrde, nicht anruͤhren, wofern ſie nicht vorher ihre Haͤnde ſehr rein ge- waſchen hat. Die Woͤchnerinnen muͤſſen am vierzigſten Tage nach ihrer Niederkunft ſich auf gleiche Weiſe reini- gen und baden, nur mit dem Unterſchiede, daß ſie ſtatt einer Frau auch ein Maͤdchen, welches wenig- ſtens zwoͤlf Jahre und einen Tag alt ſeyn muß, und in Ermangelung deſſen ihren Mann mitnehmen, um zu bezeugen, daß ſie recht gebadet haben. Die erſte Geſetzgebung iſt in guter und ſchlim-

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/198>, abgerufen am 23.11.2024.