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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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Vorhang gestickt, weil die Bundeslade gleichfalls
mit Vögeln geschmückt war. Das Gesetzbuch, wel-
ches die fünf Bücher Mosis begreift, und in der
Arche aufbewahrt wird, muß auf Kalbspergament,
das in der Länge an einander genähet ist, auf die-
selbe Weise, wie die Sprüche in den Tephillim mit
schwarzer Gallapfeltinte und mit großen Buchsta-
ben geschrieben, und nichts darin verbessert oder
durchstrichen seyn. Die Zeilen müssen gleich lang
seyn, und in gleicher Weite auseinander stehen.
Auch darf man die Anfangsbuchstaben nicht mit
bunten Farben, wie es in alten Zeiten bei andern
Schriften gebräuchlich war, ausmalen, oder gar
vergolden. Wenn der Abschreiber irgendwo einen
Fehler macht, so wird das Gesetzbuch zwar nicht
vernichtet, aber blos zum Lesenlernen in den Schu-
len gebraucht. *) Sowohl an dem untern, als dem
obern Ende des in der Arche befindlichen Gesetzbu-
ches sind hölzerne Rollen befestigt, die zum Aufwik-
keln und Tragen dienen, und außerdem wird es
in ein vier bis fünf Ellen langes, und eine Spanne
breites Tuch, welches Wimpel heißt, gewunden. Je-
der Vater, der einen Sohn hat, muß nemlich die-
sen, wenn er ein halbes Jahr alt ist, an einem
Sabbath zum Oberrabbi bringen, und ihn segnen

*) M. s. auch Eichhorns Einleitung in das alte Te-
stament.



Vorhang geſtickt, weil die Bundeslade gleichfalls
mit Voͤgeln geſchmuͤckt war. Das Geſetzbuch, wel-
ches die fuͤnf Buͤcher Moſis begreift, und in der
Arche aufbewahrt wird, muß auf Kalbspergament,
das in der Laͤnge an einander genaͤhet iſt, auf die-
ſelbe Weiſe, wie die Spruͤche in den Tephillim mit
ſchwarzer Gallapfeltinte und mit großen Buchſta-
ben geſchrieben, und nichts darin verbeſſert oder
durchſtrichen ſeyn. Die Zeilen muͤſſen gleich lang
ſeyn, und in gleicher Weite auseinander ſtehen.
Auch darf man die Anfangsbuchſtaben nicht mit
bunten Farben, wie es in alten Zeiten bei andern
Schriften gebraͤuchlich war, ausmalen, oder gar
vergolden. Wenn der Abſchreiber irgendwo einen
Fehler macht, ſo wird das Geſetzbuch zwar nicht
vernichtet, aber blos zum Leſenlernen in den Schu-
len gebraucht. *) Sowohl an dem untern, als dem
obern Ende des in der Arche befindlichen Geſetzbu-
ches ſind hoͤlzerne Rollen befeſtigt, die zum Aufwik-
keln und Tragen dienen, und außerdem wird es
in ein vier bis fuͤnf Ellen langes, und eine Spanne
breites Tuch, welches Wimpel heißt, gewunden. Je-
der Vater, der einen Sohn hat, muß nemlich die-
ſen, wenn er ein halbes Jahr alt iſt, an einem
Sabbath zum Oberrabbi bringen, und ihn ſegnen

*) M. ſ. auch Eichhorns Einleitung in das alte Te-
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[222/0222] Vorhang geſtickt, weil die Bundeslade gleichfalls mit Voͤgeln geſchmuͤckt war. Das Geſetzbuch, wel- ches die fuͤnf Buͤcher Moſis begreift, und in der Arche aufbewahrt wird, muß auf Kalbspergament, das in der Laͤnge an einander genaͤhet iſt, auf die- ſelbe Weiſe, wie die Spruͤche in den Tephillim mit ſchwarzer Gallapfeltinte und mit großen Buchſta- ben geſchrieben, und nichts darin verbeſſert oder durchſtrichen ſeyn. Die Zeilen muͤſſen gleich lang ſeyn, und in gleicher Weite auseinander ſtehen. Auch darf man die Anfangsbuchſtaben nicht mit bunten Farben, wie es in alten Zeiten bei andern Schriften gebraͤuchlich war, ausmalen, oder gar vergolden. Wenn der Abſchreiber irgendwo einen Fehler macht, ſo wird das Geſetzbuch zwar nicht vernichtet, aber blos zum Leſenlernen in den Schu- len gebraucht. *) Sowohl an dem untern, als dem obern Ende des in der Arche befindlichen Geſetzbu- ches ſind hoͤlzerne Rollen befeſtigt, die zum Aufwik- keln und Tragen dienen, und außerdem wird es in ein vier bis fuͤnf Ellen langes, und eine Spanne breites Tuch, welches Wimpel heißt, gewunden. Je- der Vater, der einen Sohn hat, muß nemlich die- ſen, wenn er ein halbes Jahr alt iſt, an einem Sabbath zum Oberrabbi bringen, und ihn ſegnen *) M. ſ. auch Eichhorns Einleitung in das alte Te- ſtament.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/222>, abgerufen am 26.11.2024.