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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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diese zu theuer sind, behilft sich Abrahams genüg-
samer, bescheidener Saame auch wohl mit Kürbis-
sen, und Gurken und lieblich duftenden Zwiebeln.
Das Dach muß Sonnen- und Mondenstrahl durch-
schimmern lassen, so daß man im Jnnern der Hütte
die Sterne über sich sehen kann. Jn den Hütten
der Reichen und Wohlhabenden werden schöne Tep-
piche und Tücher aufgehangen, die aber nicht zur
Wand dienen dürfen, denn Jeder soll hier der
freien Luft genießen, und deshalb darf selbst bei

ranze, manchmal mit hundert Thalern von Juden
bezahlt worden sey. Man müßte bei Gott, keinen
Hebräer kennen, um dergleichen Tollheiten zu glau-
ben. Gab wirklich einmal ein Jude für Eine Ci-
trone hundert Thaler, so bezahlte er sie gewiß in
Staatspapieren und machte bei seinem Handel sehr
guten Rebbes. Daß, wie Buxtorff gleichfalls erzählt,
jährlich sechzehn Juden nach Spanien reisten, um
dort Citronen, Pomeranzen und Oel-, Myrthen-
und Palmzweige zu holen, und in Deutschland theuer
zum Laubhüttenfeste zu verkaufen, ist ein albernes
Mährchen, welches dem frommen ehrlichen Tropf
von lügenhaften Juden aufgebunden, und ihm von
andern nachgeschrieben ward. Wer hat wohl je,
außer Buxtorff, von solcher Judenkaravane etwas
gehört? Alles, was die Hebräer von ausländischen
Sachen dazu gebrauchen, verschreiben sie sich, oder
beziehen es auf den gewöhnlichen Handlungswegen.
Die meisten jener Sachen braucht man auch nicht
erst aus Spanien zu holen.
29 *

dieſe zu theuer ſind, behilft ſich Abrahams genuͤg-
ſamer, beſcheidener Saame auch wohl mit Kuͤrbiſ-
ſen, und Gurken und lieblich duftenden Zwiebeln.
Das Dach muß Sonnen- und Mondenſtrahl durch-
ſchimmern laſſen, ſo daß man im Jnnern der Huͤtte
die Sterne uͤber ſich ſehen kann. Jn den Huͤtten
der Reichen und Wohlhabenden werden ſchoͤne Tep-
piche und Tuͤcher aufgehangen, die aber nicht zur
Wand dienen duͤrfen, denn Jeder ſoll hier der
freien Luft genießen, und deshalb darf ſelbſt bei

ranze, manchmal mit hundert Thalern von Juden
bezahlt worden ſey. Man muͤßte bei Gott, keinen
Hebraͤer kennen, um dergleichen Tollheiten zu glau-
ben. Gab wirklich einmal ein Jude fuͤr Eine Ci-
trone hundert Thaler, ſo bezahlte er ſie gewiß in
Staatspapieren und machte bei ſeinem Handel ſehr
guten Rebbes. Daß, wie Buxtorff gleichfalls erzaͤhlt,
jaͤhrlich ſechzehn Juden nach Spanien reisten, um
dort Citronen, Pomeranzen und Oel-, Myrthen-
und Palmzweige zu holen, und in Deutſchland theuer
zum Laubhuͤttenfeſte zu verkaufen, iſt ein albernes
Maͤhrchen, welches dem frommen ehrlichen Tropf
von luͤgenhaften Juden aufgebunden, und ihm von
andern nachgeſchrieben ward. Wer hat wohl je,
außer Buxtorff, von ſolcher Judenkaravane etwas
gehoͤrt? Alles, was die Hebraͤer von auslaͤndiſchen
Sachen dazu gebrauchen, verſchreiben ſie ſich, oder
beziehen es auf den gewoͤhnlichen Handlungswegen.
Die meiſten jener Sachen braucht man auch nicht
erſt aus Spanien zu holen.
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[339/0339] dieſe zu theuer ſind, behilft ſich Abrahams genuͤg- ſamer, beſcheidener Saame auch wohl mit Kuͤrbiſ- ſen, und Gurken und lieblich duftenden Zwiebeln. Das Dach muß Sonnen- und Mondenſtrahl durch- ſchimmern laſſen, ſo daß man im Jnnern der Huͤtte die Sterne uͤber ſich ſehen kann. Jn den Huͤtten der Reichen und Wohlhabenden werden ſchoͤne Tep- piche und Tuͤcher aufgehangen, die aber nicht zur Wand dienen duͤrfen, denn Jeder ſoll hier der freien Luft genießen, und deshalb darf ſelbſt bei *) *) ranze, manchmal mit hundert Thalern von Juden bezahlt worden ſey. Man muͤßte bei Gott, keinen Hebraͤer kennen, um dergleichen Tollheiten zu glau- ben. Gab wirklich einmal ein Jude fuͤr Eine Ci- trone hundert Thaler, ſo bezahlte er ſie gewiß in Staatspapieren und machte bei ſeinem Handel ſehr guten Rebbes. Daß, wie Buxtorff gleichfalls erzaͤhlt, jaͤhrlich ſechzehn Juden nach Spanien reisten, um dort Citronen, Pomeranzen und Oel-, Myrthen- und Palmzweige zu holen, und in Deutſchland theuer zum Laubhuͤttenfeſte zu verkaufen, iſt ein albernes Maͤhrchen, welches dem frommen ehrlichen Tropf von luͤgenhaften Juden aufgebunden, und ihm von andern nachgeſchrieben ward. Wer hat wohl je, außer Buxtorff, von ſolcher Judenkaravane etwas gehoͤrt? Alles, was die Hebraͤer von auslaͤndiſchen Sachen dazu gebrauchen, verſchreiben ſie ſich, oder beziehen es auf den gewoͤhnlichen Handlungswegen. Die meiſten jener Sachen braucht man auch nicht erſt aus Spanien zu holen. 29 *

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/339>, abgerufen am 22.11.2024.