Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.und unter dem lauten Dankgebet: gelobet seyst du Herr unser Gott, ein König der Welt, daß du uns durch dein Gesetz vor allen Völkern der Erde erwählt, erhöhet, geheiliget, und uns geboten hast, einen Palmzweig zu tragen!" schütteln sie den letz- tern dreimal recht kräftig gegen Morgen, dreimal gegen Mittag, dreimal hinter sich, über die Ach- seln gegen Abend, eben so oft gegen Mitternacht, und endlich über dem Kopf und unter sich, um Sünde und Teufel auf allen Seiten in die Flucht zu schlagen, und den gottlosen Sammael durch das Rauschen ihrer Palmzweige zu erschrecken, daß er sie nicht weiter bei dem hochgelobten, heiligen Gott, mit dem sie jetzt Friede haben, verklagen solle. Hernach wird diese Feierlichkeit nochmal wiederholt, indem sie rückwärts mit dem Schütteln unter sich anfangen und mit dem dreimaligen Schütteln gegen Morgen aufhören. Hierauf schickt man die Palm- ten, ehe ich noch an eine Judenschule dachte, von
Jsraels freundlichen Söhnen häufig Adamsäpfel zum Geschenk, die ich aber immer weit theurer bezahlen mußte, als die Hebräer bei Jungendres ihre Citronen; m. s. die vorhergehende Anmerkung. Wenn die Adamsäpfel zu kostbar sind, kauft oft eine ganze Gemeinde nur einen einzigen, welchen sodann der Chasan oder Vorsänger erhält, um seine Possen damit zu machen. Die übrigen nehmen in diesem Fall gewöhnliche Citronen. und unter dem lauten Dankgebet: gelobet ſeyſt du Herr unſer Gott, ein Koͤnig der Welt, daß du uns durch dein Geſetz vor allen Voͤlkern der Erde erwaͤhlt, erhoͤhet, geheiliget, und uns geboten haſt, einen Palmzweig zu tragen!« ſchuͤtteln ſie den letz- tern dreimal recht kraͤftig gegen Morgen, dreimal gegen Mittag, dreimal hinter ſich, uͤber die Ach- ſeln gegen Abend, eben ſo oft gegen Mitternacht, und endlich uͤber dem Kopf und unter ſich, um Suͤnde und Teufel auf allen Seiten in die Flucht zu ſchlagen, und den gottloſen Sammael durch das Rauſchen ihrer Palmzweige zu erſchrecken, daß er ſie nicht weiter bei dem hochgelobten, heiligen Gott, mit dem ſie jetzt Friede haben, verklagen ſolle. Hernach wird dieſe Feierlichkeit nochmal wiederholt, indem ſie ruͤckwaͤrts mit dem Schuͤtteln unter ſich anfangen und mit dem dreimaligen Schuͤtteln gegen Morgen aufhoͤren. Hierauf ſchickt man die Palm- ten, ehe ich noch an eine Judenſchule dachte, von
Jſraels freundlichen Soͤhnen haͤufig Adamsaͤpfel zum Geſchenk, die ich aber immer weit theurer bezahlen mußte, als die Hebraͤer bei Jungendres ihre Citronen; m. ſ. die vorhergehende Anmerkung. Wenn die Adamsaͤpfel zu koſtbar ſind, kauft oft eine ganze Gemeinde nur einen einzigen, welchen ſodann der Chaſan oder Vorſaͤnger erhaͤlt, um ſeine Poſſen damit zu machen. Die uͤbrigen nehmen in dieſem Fall gewoͤhnliche Citronen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0342" n="342"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> und unter dem lauten Dankgebet: gelobet ſeyſt du<lb/> Herr unſer Gott, ein Koͤnig der Welt, daß du<lb/> uns durch dein Geſetz vor allen Voͤlkern der Erde<lb/> erwaͤhlt, erhoͤhet, geheiliget, und uns geboten haſt,<lb/> einen Palmzweig zu tragen!« ſchuͤtteln ſie den letz-<lb/> tern dreimal recht kraͤftig gegen Morgen, dreimal<lb/> gegen Mittag, dreimal hinter ſich, uͤber die Ach-<lb/> ſeln gegen Abend, eben ſo oft gegen Mitternacht,<lb/> und endlich uͤber dem Kopf und unter ſich, um<lb/> Suͤnde und Teufel auf allen Seiten in die Flucht<lb/> zu ſchlagen, und den gottloſen Sammael durch das<lb/> Rauſchen ihrer Palmzweige zu erſchrecken, daß er<lb/> ſie nicht weiter bei dem hochgelobten, heiligen Gott,<lb/> mit dem ſie jetzt Friede haben, verklagen ſolle.<lb/> Hernach wird dieſe Feierlichkeit nochmal wiederholt,<lb/> indem ſie ruͤckwaͤrts mit dem Schuͤtteln unter ſich<lb/> anfangen und mit dem dreimaligen Schuͤtteln gegen<lb/> Morgen aufhoͤren. Hierauf ſchickt man die Palm-<lb/><note xml:id="seg2pn_15_2" prev="#seg2pn_15_1" place="foot" n="*)">ten, ehe ich noch an eine Judenſchule dachte, von<lb/> Jſraels freundlichen Soͤhnen haͤufig Adamsaͤpfel zum<lb/> Geſchenk, die ich aber immer weit theurer bezahlen<lb/> mußte, als die Hebraͤer bei <hi rendition="#g">Jungendres</hi> ihre<lb/> Citronen; m. ſ. die vorhergehende Anmerkung.<lb/> Wenn die Adamsaͤpfel zu koſtbar ſind, kauft oft<lb/> eine ganze Gemeinde nur einen einzigen, welchen<lb/> ſodann der Chaſan oder Vorſaͤnger erhaͤlt, um ſeine<lb/> Poſſen damit zu machen. Die uͤbrigen nehmen in<lb/> dieſem Fall gewoͤhnliche Citronen.</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [342/0342]
und unter dem lauten Dankgebet: gelobet ſeyſt du
Herr unſer Gott, ein Koͤnig der Welt, daß du
uns durch dein Geſetz vor allen Voͤlkern der Erde
erwaͤhlt, erhoͤhet, geheiliget, und uns geboten haſt,
einen Palmzweig zu tragen!« ſchuͤtteln ſie den letz-
tern dreimal recht kraͤftig gegen Morgen, dreimal
gegen Mittag, dreimal hinter ſich, uͤber die Ach-
ſeln gegen Abend, eben ſo oft gegen Mitternacht,
und endlich uͤber dem Kopf und unter ſich, um
Suͤnde und Teufel auf allen Seiten in die Flucht
zu ſchlagen, und den gottloſen Sammael durch das
Rauſchen ihrer Palmzweige zu erſchrecken, daß er
ſie nicht weiter bei dem hochgelobten, heiligen Gott,
mit dem ſie jetzt Friede haben, verklagen ſolle.
Hernach wird dieſe Feierlichkeit nochmal wiederholt,
indem ſie ruͤckwaͤrts mit dem Schuͤtteln unter ſich
anfangen und mit dem dreimaligen Schuͤtteln gegen
Morgen aufhoͤren. Hierauf ſchickt man die Palm-
*)
*) ten, ehe ich noch an eine Judenſchule dachte, von
Jſraels freundlichen Soͤhnen haͤufig Adamsaͤpfel zum
Geſchenk, die ich aber immer weit theurer bezahlen
mußte, als die Hebraͤer bei Jungendres ihre
Citronen; m. ſ. die vorhergehende Anmerkung.
Wenn die Adamsaͤpfel zu koſtbar ſind, kauft oft
eine ganze Gemeinde nur einen einzigen, welchen
ſodann der Chaſan oder Vorſaͤnger erhaͤlt, um ſeine
Poſſen damit zu machen. Die uͤbrigen nehmen in
dieſem Fall gewoͤhnliche Citronen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |