und Meuchelmördern, um Jeden aus dem Wege räumen zu können, der ihm gefährlich schien; so schlief Cromwell nie zwei Nächte nach einander in einem und demselben Zimmer; so zitterte Napoleon, dem es doch an persönlichem Muthe nicht fehlte, vor der Feder jedes Schriftstellers, der nicht sei- ner despotischen Willkühr zu huldigen bereit war, und sandte auf seinen Reisen Polizeibeamte, Spio- ne und Mamelucken vor sich her, um alle ihm ge- fährlich scheinenden Menschen aus den Städten, in denen er sich verweilen wollte, zu entfernen, und entfernen zu lassen. Wer möchte alle Reiche der Welt und diese zitternde Angst mit dem größ- ten, dem unbeschränktesten Herrscher wohl theilen? Wer würde nicht gerne den Scepter mit dem Bet- telstab vertauschen, um nicht von so qualvollen Träumen gefoltert zu werden? Allein die Söhne der Ketura sind zu ehrgeizig und herrschgierig; sie würden lieber in der Hölle die Rolle des Beelzebub oder Adramelech spielen, als im Himmel mit dem frommen Lazarus auf Abrahams weichem Schooße sitzen.
Der Wahlspruch des allernichtswürdigsten und allerchristlichsten Ludwig des Vierzehnten: l' Etat c'est moi! Jch bin der Staat! dieser despotische schurkische Wahlspruch, der so viel Jammer und Elend auf Erden verbreitet hat, ist der leitende Grundsatz aller herrschenden Kinder Ketura's, gleich-
und Meuchelmoͤrdern, um Jeden aus dem Wege raͤumen zu koͤnnen, der ihm gefaͤhrlich ſchien; ſo ſchlief Cromwell nie zwei Naͤchte nach einander in einem und demſelben Zimmer; ſo zitterte Napoleon, dem es doch an perſoͤnlichem Muthe nicht fehlte, vor der Feder jedes Schriftſtellers, der nicht ſei- ner despotiſchen Willkuͤhr zu huldigen bereit war, und ſandte auf ſeinen Reiſen Polizeibeamte, Spio- ne und Mamelucken vor ſich her, um alle ihm ge- faͤhrlich ſcheinenden Menſchen aus den Staͤdten, in denen er ſich verweilen wollte, zu entfernen, und entfernen zu laſſen. Wer moͤchte alle Reiche der Welt und dieſe zitternde Angſt mit dem groͤß- ten, dem unbeſchraͤnkteſten Herrſcher wohl theilen? Wer wuͤrde nicht gerne den Scepter mit dem Bet- telſtab vertauſchen, um nicht von ſo qualvollen Traͤumen gefoltert zu werden? Allein die Soͤhne der Ketura ſind zu ehrgeizig und herrſchgierig; ſie wuͤrden lieber in der Hoͤlle die Rolle des Beelzebub oder Adramelech ſpielen, als im Himmel mit dem frommen Lazarus auf Abrahams weichem Schooße ſitzen.
Der Wahlſpruch des allernichtswuͤrdigſten und allerchriſtlichſten Ludwig des Vierzehnten: l’ Etât c’est moi! Jch bin der Staat! dieſer despotiſche ſchurkiſche Wahlſpruch, der ſo viel Jammer und Elend auf Erden verbreitet hat, iſt der leitende Grundſatz aller herrſchenden Kinder Ketura’s, gleich-
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und Meuchelmoͤrdern, um Jeden aus dem Wege
raͤumen zu koͤnnen, der ihm gefaͤhrlich ſchien; ſo
ſchlief Cromwell nie zwei Naͤchte nach einander in
einem und demſelben Zimmer; ſo zitterte Napoleon,
dem es doch an perſoͤnlichem Muthe nicht fehlte,
vor der Feder jedes Schriftſtellers, der nicht ſei-
ner despotiſchen Willkuͤhr zu huldigen bereit war,
und ſandte auf ſeinen Reiſen Polizeibeamte, Spio-
ne und Mamelucken vor ſich her, um alle ihm ge-
faͤhrlich ſcheinenden Menſchen aus den Staͤdten,
in denen er ſich verweilen wollte, zu entfernen,
und entfernen zu laſſen. Wer moͤchte alle Reiche
der Welt und dieſe zitternde Angſt mit dem groͤß-
ten, dem unbeſchraͤnkteſten Herrſcher wohl theilen?
Wer wuͤrde nicht gerne den Scepter mit dem Bet-
telſtab vertauſchen, um nicht von ſo qualvollen
Traͤumen gefoltert zu werden? Allein die Soͤhne
der Ketura ſind zu ehrgeizig und herrſchgierig; ſie
wuͤrden lieber in der Hoͤlle die Rolle des Beelzebub
oder Adramelech ſpielen, als im Himmel mit dem
frommen Lazarus auf Abrahams weichem Schooße
ſitzen.
Der Wahlſpruch des allernichtswuͤrdigſten und
allerchriſtlichſten Ludwig des Vierzehnten: l’ Etât
c’est moi! Jch bin der Staat! dieſer despotiſche
ſchurkiſche Wahlſpruch, der ſo viel Jammer und
Elend auf Erden verbreitet hat, iſt der leitende
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule03_1823/143>, abgerufen am 27.11.2024.
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