wahrlich viel sagen will, ein König, dessen Ge- schichte mit Blut und Thränen aufgezeichnet ist, brandschatzte sein unglückliches Volk durch uner- schwingliche Auflagen, um blutige, ungerechte Kriege führen, und schändliche Huren und schmarotzende Versemacher besolden zu können. Boileau, Racine und andere, die sich auf feinen Weihrauch und wohlklingende Reime verstanden, erhielten von ihm bedeutende Jahrgehalte; Chapelain, der Abbe Co- tin und Desmarais empfiengen eben so große Wohl- thaten, die sie ihm mit den erbärmlichsten Versen vergalten. Dem albernen, unwissenden Thoren war es gleich, ob sein königlicher Name von einer Nachtigall besungen, oder von einer Unke bequackt wurde. Jhm galten die Verse eines Cotin eben so viel, wie jene eines Racine, wenn er nur dadurch verherrlicht zu werden glaubte. Die Herzoge von Weimar und Gotha haben, so klein ihre Länder im Verhältniß gegen Fraukreich auch sind, weit mehr für Künste und Wissenschaften gethan, als jener große Ludwig, der deshalb von seinen Fran- zosen ehemals vergöttert ward.
Auch Handel, Gewerbe und Ackerbau suchen Keturas legitime Söhne manchmal in ihren Län- dern dem Anscheine nach zu befördern, denn sie halten es mit dem Grundsatz des römischen Rechts: was der Sklave erwirbt, gehört seinem Herrn. Allein immer wird doch die Betriebsamkeit und der
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wahrlich viel ſagen will, ein Koͤnig, deſſen Ge- ſchichte mit Blut und Thraͤnen aufgezeichnet iſt, brandſchatzte ſein ungluͤckliches Volk durch uner- ſchwingliche Auflagen, um blutige, ungerechte Kriege fuͤhren, und ſchaͤndliche Huren und ſchmarotzende Verſemacher beſolden zu koͤnnen. Boileau, Racine und andere, die ſich auf feinen Weihrauch und wohlklingende Reime verſtanden, erhielten von ihm bedeutende Jahrgehalte; Chapelain, der Abbé Co- tin und Desmarais empfiengen eben ſo große Wohl- thaten, die ſie ihm mit den erbaͤrmlichſten Verſen vergalten. Dem albernen, unwiſſenden Thoren war es gleich, ob ſein koͤniglicher Name von einer Nachtigall beſungen, oder von einer Unke bequackt wurde. Jhm galten die Verſe eines Cotin eben ſo viel, wie jene eines Racine, wenn er nur dadurch verherrlicht zu werden glaubte. Die Herzoge von Weimar und Gotha haben, ſo klein ihre Laͤnder im Verhaͤltniß gegen Fraukreich auch ſind, weit mehr fuͤr Kuͤnſte und Wiſſenſchaften gethan, als jener große Ludwig, der deshalb von ſeinen Fran- zoſen ehemals vergoͤttert ward.
Auch Handel, Gewerbe und Ackerbau ſuchen Keturas legitime Soͤhne manchmal in ihren Laͤn- dern dem Anſcheine nach zu befoͤrdern, denn ſie halten es mit dem Grundſatz des roͤmiſchen Rechts: was der Sklave erwirbt, gehoͤrt ſeinem Herrn. Allein immer wird doch die Betriebſamkeit und der
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wahrlich viel ſagen will, ein Koͤnig, deſſen Ge-
ſchichte mit Blut und Thraͤnen aufgezeichnet iſt,
brandſchatzte ſein ungluͤckliches Volk durch uner-
ſchwingliche Auflagen, um blutige, ungerechte Kriege
fuͤhren, und ſchaͤndliche Huren und ſchmarotzende
Verſemacher beſolden zu koͤnnen. Boileau, Racine
und andere, die ſich auf feinen Weihrauch und
wohlklingende Reime verſtanden, erhielten von ihm
bedeutende Jahrgehalte; Chapelain, der Abbé Co-
tin und Desmarais empfiengen eben ſo große Wohl-
thaten, die ſie ihm mit den erbaͤrmlichſten Verſen
vergalten. Dem albernen, unwiſſenden Thoren
war es gleich, ob ſein koͤniglicher Name von einer
Nachtigall beſungen, oder von einer Unke bequackt
wurde. Jhm galten die Verſe eines Cotin eben ſo
viel, wie jene eines Racine, wenn er nur dadurch
verherrlicht zu werden glaubte. Die Herzoge von
Weimar und Gotha haben, ſo klein ihre Laͤnder
im Verhaͤltniß gegen Fraukreich auch ſind, weit
mehr fuͤr Kuͤnſte und Wiſſenſchaften gethan, als
jener große Ludwig, der deshalb von ſeinen Fran-
zoſen ehemals vergoͤttert ward.
Auch Handel, Gewerbe und Ackerbau ſuchen
Keturas legitime Soͤhne manchmal in ihren Laͤn-
dern dem Anſcheine nach zu befoͤrdern, denn ſie
halten es mit dem Grundſatz des roͤmiſchen Rechts:
was der Sklave erwirbt, gehoͤrt ſeinem Herrn.
Allein immer wird doch die Betriebſamkeit und der
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule03_1823/147>, abgerufen am 23.11.2024.
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