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Hunold, Christian Friedrich: Die Edle Bemühung müssiger Stunden. Hamburg, 1702.

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Vermischte Gedichte.
Ein Sturm wirfft Cedern nieder/
Doch weil die Wurtzel bleibt/
So grünt die Hoffnung wieder/
Daß ihre Krafft von neuen Wachsthum treibt/
Die Hoffnung muß allein
Des Lebens süsse Nahrung seyn:
Drum sol sie meinen Leben
Auch das Vergnügen geben.
Aria.
Die Hoffnung bleibet mein Vergnügen/
Sie stellt mir stets was schönes für.
Sie heist mich Noth und Leid besiegen/
Und führt mich in ein Lust-Revier/
Wo ich die künfftgen Anmuths-Auen
Im Geiste kan von ferne schauen.


D. Z.
1.
HIer liegt mein Hertz/ und spricht/ ich bin besieget/
Hier beut mein Geist sich dir zum Sclaven an.
Die Freyheit hat mich nicht so sehr vergnüget/
Als da du mir die Fessel angethan.
Wer mich befreyt/ sucht mein Verderben/
Es ist nur Sterben
Mein löse Geld.
2.
Die Dinstbarkeit/ die ich so willig Leide-
Ist viel zu schön/ daß jemand loß begehrt.
Mein edles Joch ist weicher Sammt und Seide/
Die Ketten sind des besten Goldes werth.
Das
H 5

Vermiſchte Gedichte.
Ein Sturm wirfft Cedern nieder/
Doch weil die Wurtzel bleibt/
So gruͤnt die Hoffnung wieder/
Daß ihre Krafft von neuen Wachsthum treibt/
Die Hoffnung muß allein
Des Lebens ſuͤſſe Nahrung ſeyn:
Drum ſol ſie meinen Leben
Auch das Vergnuͤgen geben.
Aria.
Die Hoffnung bleibet mein Vergnuͤgen/
Sie ſtellt mir ſtets was ſchoͤnes fuͤr.
Sie heiſt mich Noth und Leid beſiegen/
Und fuͤhrt mich in ein Luſt-Revier/
Wo ich die kuͤnfftgen Anmuths-Auen
Im Geiſte kan von ferne ſchauen.


D. Z.
1.
HIer liegt mein Hertz/ und ſpricht/ ich bin beſieget/
Hier beut mein Geiſt ſich dir zum Sclaven an.
Die Freyheit hat mich nicht ſo ſehr vergnuͤget/
Als da du mir die Feſſel angethan.
Wer mich befreyt/ ſucht mein Verderben/
Es iſt nur Sterben
Mein loͤſe Geld.
2.
Die Dinſtbarkeit/ die ich ſo willig Leide-
Iſt viel zu ſchoͤn/ daß jemand loß begehrt.
Mein edles Joch iſt weicher Sammt und Seide/
Die Ketten ſind des beſten Goldes werth.
Das
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[121/0131] Vermiſchte Gedichte. Ein Sturm wirfft Cedern nieder/ Doch weil die Wurtzel bleibt/ So gruͤnt die Hoffnung wieder/ Daß ihre Krafft von neuen Wachsthum treibt/ Die Hoffnung muß allein Des Lebens ſuͤſſe Nahrung ſeyn: Drum ſol ſie meinen Leben Auch das Vergnuͤgen geben. Aria. Die Hoffnung bleibet mein Vergnuͤgen/ Sie ſtellt mir ſtets was ſchoͤnes fuͤr. Sie heiſt mich Noth und Leid beſiegen/ Und fuͤhrt mich in ein Luſt-Revier/ Wo ich die kuͤnfftgen Anmuths-Auen Im Geiſte kan von ferne ſchauen. D. Z. 1. HIer liegt mein Hertz/ und ſpricht/ ich bin beſieget/ Hier beut mein Geiſt ſich dir zum Sclaven an. Die Freyheit hat mich nicht ſo ſehr vergnuͤget/ Als da du mir die Feſſel angethan. Wer mich befreyt/ ſucht mein Verderben/ Es iſt nur Sterben Mein loͤſe Geld. 2. Die Dinſtbarkeit/ die ich ſo willig Leide- Iſt viel zu ſchoͤn/ daß jemand loß begehrt. Mein edles Joch iſt weicher Sammt und Seide/ Die Ketten ſind des beſten Goldes werth. Das H 5

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Zitationshilfe: Hunold, Christian Friedrich: Die Edle Bemühung müssiger Stunden. Hamburg, 1702, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hunold_gedichte_1702/131>, abgerufen am 26.11.2024.