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Hunold, Christian Friedrich: Die Edle Bemühung müssiger Stunden. Hamburg, 1702.

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Vermischte Gedichte.
Tausend Blumen und Narcissen
Helffen meine Ruh versüssen.

5.
Ja der Klang der Nachtigallen
Bindet meinen Geist und Sinn/
Es macht ihr beliebtes Lallen/
Daß ich aus mir selber bin/
Denn die schöne Lust-Sirene
Fässelt mich durch ihr Gethöne.
6.
Und ihr Silber-reichen Flüsse!
Ströhmt in voller Lieblichkeit.
Ach wie viele Liebes-Küsse/
Schick ich euch so manche Zeit.
Ich mag euer stilles Rauschen
Gar mit meiner Lust vertauschen.
7.
Du Dianens Lust-Gefilde!
Du begrüntes Götter-Zelt!
Wo fast alles von den Wilde
In ihr Garn und Netze fällt.
Echo kan nicht schöner singen/
Als wenn ihre Hörner klingen.
8.
Doch die Luft so mir dein Wesen
Nur mit Millionen zahlt/
Läst sich in den Sande lesen/
Und ist als nur abgemahlt/
Weil vor Zephyrs sanfftes Blasen
Boreas begint zu rasen.
9. Chlo'

Vermiſchte Gedichte.
Tauſend Blumen und Narciſſen
Helffen meine Ruh verſuͤſſen.

5.
Ja der Klang der Nachtigallen
Bindet meinen Geiſt und Sinn/
Es macht ihr beliebtes Lallen/
Daß ich aus mir ſelber bin/
Denn die ſchoͤne Luſt-Sirene
Faͤſſelt mich durch ihr Gethoͤne.
6.
Und ihr Silber-reichen Fluͤſſe!
Stroͤhmt in voller Lieblichkeit.
Ach wie viele Liebes-Kuͤſſe/
Schick ich euch ſo manche Zeit.
Ich mag euer ſtilles Rauſchen
Gar mit meiner Luſt vertauſchen.
7.
Du Dianens Luſt-Gefilde!
Du begruͤntes Goͤtter-Zelt!
Wo faſt alles von den Wilde
In ihr Garn und Netze faͤllt.
Echo kan nicht ſchoͤner ſingen/
Als wenn ihre Hoͤrner klingen.
8.
Doch die Luft ſo mir dein Weſen
Nur mit Millionen zahlt/
Laͤſt ſich in den Sande leſen/
Und iſt als nur abgemahlt/
Weil vor Zephyrs ſanfftes Blaſen
Boreas begint zu raſen.
9. Chlo'
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[232/0142] Vermiſchte Gedichte. Tauſend Blumen und Narciſſen Helffen meine Ruh verſuͤſſen. 5. Ja der Klang der Nachtigallen Bindet meinen Geiſt und Sinn/ Es macht ihr beliebtes Lallen/ Daß ich aus mir ſelber bin/ Denn die ſchoͤne Luſt-Sirene Faͤſſelt mich durch ihr Gethoͤne. 6. Und ihr Silber-reichen Fluͤſſe! Stroͤhmt in voller Lieblichkeit. Ach wie viele Liebes-Kuͤſſe/ Schick ich euch ſo manche Zeit. Ich mag euer ſtilles Rauſchen Gar mit meiner Luſt vertauſchen. 7. Du Dianens Luſt-Gefilde! Du begruͤntes Goͤtter-Zelt! Wo faſt alles von den Wilde In ihr Garn und Netze faͤllt. Echo kan nicht ſchoͤner ſingen/ Als wenn ihre Hoͤrner klingen. 8. Doch die Luft ſo mir dein Weſen Nur mit Millionen zahlt/ Laͤſt ſich in den Sande leſen/ Und iſt als nur abgemahlt/ Weil vor Zephyrs ſanfftes Blaſen Boreas begint zu raſen. 9. Chlo'

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Zitationshilfe: Hunold, Christian Friedrich: Die Edle Bemühung müssiger Stunden. Hamburg, 1702, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hunold_gedichte_1702/142>, abgerufen am 27.11.2024.