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Hunold, Christian Friedrich: Die Edle Bemühung müssiger Stunden. Hamburg, 1702.

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und Galante Gedichte.
Hier sind Florens Wunder-Auen/
Und in Paradieß zu schauen
Engel/ die empfindlich sind.
Zucker Rosen und Narcissen
Bricht man durch das süsse Küssen/
Wo der Himmel selbst zerrinnt.
Doch man muß sein Glücke Wagen/
Denn auf einen Sturm verzagen/
Daß gewinnt die Vestung nicht,
Ob zu erst die Dornen stechen/
Ach! so ist nicht auszusprechen/
Wie entzückt man Rosen bricht.
Wills die Tugend gleich verfluchen/
Und heist mich was schönres suchen/
Als in schnöder Wollust ruht:
Nun so ehr ich sie von beyden/
Unterdessen kan ichs leiden/
Daß mirs was Galantes thut.
Uber ihre Untreue.
IMmer hin/
Falsches Hertze/ leichter Sinn!
Lesche nur die starcken Kertzen
In den sonst entflammten Hertzen/
Weil ich es zu frieden bin.
Immer hin/
Falsches Hertze/ leichter Sinn!
Schwur und Treu
Sind Betrug und Heucheley.
Auch die allerschönsten Decken
Sind gar selten ohne Flecken/
Und die Damen einerley.
Schwur und Treu
Sind Betrug und Heucheley.
Doch
D 5
und Galante Gedichte.
Hier ſind Florens Wunder-Auen/
Und in Paradieß zu ſchauen
Engel/ die empfindlich ſind.
Zucker Roſen und Narciſſen
Bricht man durch das ſuͤſſe Kuͤſſen/
Wo der Himmel ſelbſt zerrinnt.
Doch man muß ſein Gluͤcke Wagen/
Denn auf einen Sturm verzagen/
Daß gewinnt die Veſtung nicht,
Ob zu erſt die Dornen ſtechen/
Ach! ſo iſt nicht auszuſprechen/
Wie entzuͤckt man Roſen bricht.
Wills die Tugend gleich verfluchen/
Und heiſt mich was ſchoͤnres ſuchen/
Als in ſchnoͤder Wolluſt ruht:
Nun ſo ehr ich ſie von beyden/
Unterdeſſen kan ichs leiden/
Daß mirs was Galantes thut.
Uber ihre Untreue.
IMmer hin/
Falſches Hertze/ leichter Sinn!
Leſche nur die ſtarcken Kertzen
In den ſonſt entflammten Hertzen/
Weil ich es zu frieden bin.
Immer hin/
Falſches Hertze/ leichter Sinn!
Schwur und Treu
Sind Betrug und Heucheley.
Auch die allerſchoͤnſten Decken
Sind gar ſelten ohne Flecken/
Und die Damen einerley.
Schwur und Treu
Sind Betrug und Heucheley.
Doch
D 5
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[57/0067] und Galante Gedichte. Hier ſind Florens Wunder-Auen/ Und in Paradieß zu ſchauen Engel/ die empfindlich ſind. Zucker Roſen und Narciſſen Bricht man durch das ſuͤſſe Kuͤſſen/ Wo der Himmel ſelbſt zerrinnt. Doch man muß ſein Gluͤcke Wagen/ Denn auf einen Sturm verzagen/ Daß gewinnt die Veſtung nicht, Ob zu erſt die Dornen ſtechen/ Ach! ſo iſt nicht auszuſprechen/ Wie entzuͤckt man Roſen bricht. Wills die Tugend gleich verfluchen/ Und heiſt mich was ſchoͤnres ſuchen/ Als in ſchnoͤder Wolluſt ruht: Nun ſo ehr ich ſie von beyden/ Unterdeſſen kan ichs leiden/ Daß mirs was Galantes thut. Uber ihre Untreue. IMmer hin/ Falſches Hertze/ leichter Sinn! Leſche nur die ſtarcken Kertzen In den ſonſt entflammten Hertzen/ Weil ich es zu frieden bin. Immer hin/ Falſches Hertze/ leichter Sinn! Schwur und Treu Sind Betrug und Heucheley. Auch die allerſchoͤnſten Decken Sind gar ſelten ohne Flecken/ Und die Damen einerley. Schwur und Treu Sind Betrug und Heucheley. Doch D 5

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Zitationshilfe: Hunold, Christian Friedrich: Die Edle Bemühung müssiger Stunden. Hamburg, 1702, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hunold_gedichte_1702/67>, abgerufen am 23.11.2024.