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Hunold, Christian Friedrich: Die Edle Bemühung müssiger Stunden. Hamburg, 1702.

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Verliebte
4.
Ich werde nun mein allzuherbes Leyd
In steter Traur mit matter Stimme lallen/
Doch denck' ich nur an deine Lieblichkeit/
Und an den Mund von tausend Nachtigallen/
So schweig' ich still/ und seufftze nur bey mir
Allein nach dir.
5.
Ach öffne denn die Schwanen-weisse Brust/
Und laß' es hier gewünschte Ruhe finden.
Vergönne mir zum Troste diese Lust/
Daß ich mich kan in deinen Hertzen gründen/
So hab' ich doch die gröste Qvaal besiegt
Und bin vergnügt.
6.
So lebe denn zu tausend mahl beglückt/
Geniesse stets der höchst-erwünschten Freuden.
Dein Knecht der sich zu deinen Füssen bückt/
Muß nun von dir und dem Vergnügen scheiden:
Mein Freuden-Stern/ und du mein Anderich
Verbergen sich.
7.
Ich bleibe dir/ Annehmlichste der Welt!
Vor alle Gunst in Ewigkeit verbunden/
Dein' Anmuths-Pracht/ der mich gefangen hält/
Hat mich durchs Garn der Dienstbarkeit ümwunden/
Die Sonne muß/ die ich bey dir gesehn/
Stets mit mir gehn.
8.
Ach Weissenfels! du höchst-beliebter Ort!
Talestris Ach! du allerliebste Seele!
Das Schicksal rufft mich nun nach Jena fort/
Drüm ruff auch noch aus deiner Purpur-Höle
Das letzte Wort/ das meine Schmertzen macht/
Zu guter Nacht.
Can-
Verliebte
4.
Ich werde nun mein allzuherbes Leyd
In ſteter Traur mit matter Stimme lallen/
Doch denck' ich nur an deine Lieblichkeit/
Und an den Mund von tauſend Nachtigallen/
So ſchweig' ich ſtill/ und ſeufftze nur bey mir
Allein nach dir.
5.
Ach oͤffne denn die Schwanen-weiſſe Bruſt/
Und laß' es hier gewuͤnſchte Ruhe finden.
Vergoͤnne mir zum Troſte dieſe Luſt/
Daß ich mich kan in deinen Hertzen gruͤnden/
So hab' ich doch die groͤſte Qvaal beſiegt
Und bin vergnuͤgt.
6.
So lebe denn zu tauſend mahl begluͤckt/
Genieſſe ſtets der hoͤchſt-erwuͤnſchten Freuden.
Dein Knecht der ſich zu deinen Fuͤſſen buͤckt/
Muß nun von dir und dem Vergnuͤgen ſcheiden:
Mein Freuden-Stern/ und du mein Anderich
Verbergen ſich.
7.
Ich bleibe dir/ Annehmlichſte der Welt!
Vor alle Gunſt in Ewigkeit verbunden/
Dein' Anmuths-Pracht/ der mich gefangen haͤlt/
Hat mich durchs Garn der Dienſtbarkeit uͤmwunden/
Die Sonne muß/ die ich bey dir geſehn/
Stets mit mir gehn.
8.
Ach Weiſſenfels! du hoͤchſt-beliebter Ort!
Taleſtris Ach! du allerliebſte Seele!
Das Schickſal rufft mich nun nach Jena fort/
Druͤm ruff auch noch aus deiner Purpur-Hoͤle
Das letzte Wort/ das meine Schmertzen macht/
Zu guter Nacht.
Can-
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[68/0078] Verliebte 4. Ich werde nun mein allzuherbes Leyd In ſteter Traur mit matter Stimme lallen/ Doch denck' ich nur an deine Lieblichkeit/ Und an den Mund von tauſend Nachtigallen/ So ſchweig' ich ſtill/ und ſeufftze nur bey mir Allein nach dir. 5. Ach oͤffne denn die Schwanen-weiſſe Bruſt/ Und laß' es hier gewuͤnſchte Ruhe finden. Vergoͤnne mir zum Troſte dieſe Luſt/ Daß ich mich kan in deinen Hertzen gruͤnden/ So hab' ich doch die groͤſte Qvaal beſiegt Und bin vergnuͤgt. 6. So lebe denn zu tauſend mahl begluͤckt/ Genieſſe ſtets der hoͤchſt-erwuͤnſchten Freuden. Dein Knecht der ſich zu deinen Fuͤſſen buͤckt/ Muß nun von dir und dem Vergnuͤgen ſcheiden: Mein Freuden-Stern/ und du mein Anderich Verbergen ſich. 7. Ich bleibe dir/ Annehmlichſte der Welt! Vor alle Gunſt in Ewigkeit verbunden/ Dein' Anmuths-Pracht/ der mich gefangen haͤlt/ Hat mich durchs Garn der Dienſtbarkeit uͤmwunden/ Die Sonne muß/ die ich bey dir geſehn/ Stets mit mir gehn. 8. Ach Weiſſenfels! du hoͤchſt-beliebter Ort! Taleſtris Ach! du allerliebſte Seele! Das Schickſal rufft mich nun nach Jena fort/ Druͤm ruff auch noch aus deiner Purpur-Hoͤle Das letzte Wort/ das meine Schmertzen macht/ Zu guter Nacht. Can-

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Zitationshilfe: Hunold, Christian Friedrich: Die Edle Bemühung müssiger Stunden. Hamburg, 1702, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hunold_gedichte_1702/78>, abgerufen am 24.11.2024.