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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.

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gleichzeitig ein Wachstum an Kräften, die sich zu
ihrer Bearbeitung in ihren Dienst stellten.

Neben der Frauenbewegung und im Anschluß
an die Arbeiterbewegung entwickelte sich die Ar-
beiterinnenbewegung unter der Führung Klara
Zedtkins, und als Teil der Frauenbewegung
die konfessionelle Frauenbewegung, die im
Deutsch-evangelischen Frauenbund und im Katho-
lischen Frauenbund organisiert ist. Die Vereini-
gung aller Organisationen deutscher Frauen,
welche die Förderung des weiblichen Geschlechts in
wirtschaftlicher, rechtlicher, geistiger und körper-
licher Hinsicht und die Hebung des Allgemeinwohls
anstreben, bezweckt der 1894 gegründete, unter der
tatkräftigen Leitung von Dr. Gertrud Baeumer
stehende Bund deutscher Frauenvereine, dem 46
Verbände mit 1927 Vereinen angeschlossen sind.
Er umfaßt etwa 500000 Mitglieder und repräsen-
tiert die organisierte bürgerliche Frauenbewegung.
Er gliedert sich dem Jnternationalen Frauenbund
an, der 1888 in Washington gegründet wurde in
der Überzeugung, daß dem Wohle der Menschheit
nur durch eine größere Einigkeit in Gedanken,
Sympathien und Zielen gedient werden könne.
Er umfaßt gegenwärtig 20 Nationalverbände mit
einer Mitgliederschaft von über sieben Millionen
Frauen.

Diese kurze Schilderung zeigt einerseits die

gleichzeitig ein Wachstum an Kräften, die sich zu
ihrer Bearbeitung in ihren Dienst stellten.

Neben der Frauenbewegung und im Anschluß
an die Arbeiterbewegung entwickelte sich die Ar-
beiterinnenbewegung unter der Führung Klara
Zedtkins, und als Teil der Frauenbewegung
die konfessionelle Frauenbewegung, die im
Deutsch-evangelischen Frauenbund und im Katho-
lischen Frauenbund organisiert ist. Die Vereini-
gung aller Organisationen deutscher Frauen,
welche die Förderung des weiblichen Geschlechts in
wirtschaftlicher, rechtlicher, geistiger und körper-
licher Hinsicht und die Hebung des Allgemeinwohls
anstreben, bezweckt der 1894 gegründete, unter der
tatkräftigen Leitung von Dr. Gertrud Baeumer
stehende Bund deutscher Frauenvereine, dem 46
Verbände mit 1927 Vereinen angeschlossen sind.
Er umfaßt etwa 500000 Mitglieder und repräsen-
tiert die organisierte bürgerliche Frauenbewegung.
Er gliedert sich dem Jnternationalen Frauenbund
an, der 1888 in Washington gegründet wurde in
der Überzeugung, daß dem Wohle der Menschheit
nur durch eine größere Einigkeit in Gedanken,
Sympathien und Zielen gedient werden könne.
Er umfaßt gegenwärtig 20 Nationalverbände mit
einer Mitgliederschaft von über sieben Millionen
Frauen.

Diese kurze Schilderung zeigt einerseits die

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[20/0024] gleichzeitig ein Wachstum an Kräften, die sich zu ihrer Bearbeitung in ihren Dienst stellten. Neben der Frauenbewegung und im Anschluß an die Arbeiterbewegung entwickelte sich die Ar- beiterinnenbewegung unter der Führung Klara Zedtkins, und als Teil der Frauenbewegung die konfessionelle Frauenbewegung, die im Deutsch-evangelischen Frauenbund und im Katho- lischen Frauenbund organisiert ist. Die Vereini- gung aller Organisationen deutscher Frauen, welche die Förderung des weiblichen Geschlechts in wirtschaftlicher, rechtlicher, geistiger und körper- licher Hinsicht und die Hebung des Allgemeinwohls anstreben, bezweckt der 1894 gegründete, unter der tatkräftigen Leitung von Dr. Gertrud Baeumer stehende Bund deutscher Frauenvereine, dem 46 Verbände mit 1927 Vereinen angeschlossen sind. Er umfaßt etwa 500000 Mitglieder und repräsen- tiert die organisierte bürgerliche Frauenbewegung. Er gliedert sich dem Jnternationalen Frauenbund an, der 1888 in Washington gegründet wurde in der Überzeugung, daß dem Wohle der Menschheit nur durch eine größere Einigkeit in Gedanken, Sympathien und Zielen gedient werden könne. Er umfaßt gegenwärtig 20 Nationalverbände mit einer Mitgliederschaft von über sieben Millionen Frauen. Diese kurze Schilderung zeigt einerseits die

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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-12-07T10:34:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/24>, abgerufen am 19.04.2024.