Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.50. Jahre ab ist die größere Hälfte des weiblichen Angesichts dieser Tatsachen ist es ganz un- Daß übrigens nicht einmal ein solcher wirk- 50. Jahre ab ist die größere Hälfte des weiblichen Angesichts dieser Tatsachen ist es ganz un- Daß übrigens nicht einmal ein solcher wirk- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0031" n="27"/> 50. Jahre ab ist die größere Hälfte des weiblichen<lb/> Geschlechts auch auf sich selbst gestellt, nämlich<lb/> 2178110 Frauen.</p><lb/> <p>Angesichts dieser Tatsachen ist es ganz un-<lb/> möglich, die Ehe noch als einen Beruf auf Lebens-<lb/> zeit für die Frauen hinzustellen, alle Vorschläge,<lb/> die dieses Ziel bezwecken, richten sich selbst. Ehe-<lb/> zwang, Jungfernpensionen, Unterbringung in der<lb/> Familie, die bestbekannten Namen, die diese<lb/> Forderungen deckten, wie Eduard von Hartmann,<lb/> Prof. Riehl u. a. m. konnten sie vor dem sicheren<lb/> Untergang, ja sogar der Lächerlichkeit nicht<lb/> schützen. Wo sollen die Goldquellen fließen, die die<lb/> zahlreichen Jungfernpensionen herbeischaffen oder<lb/> unzählige „alte Tanten“ in den Familien zu ver-<lb/> sorgen hätten, wo die Menschen herkommen, die<lb/> sich im 20. Jahrhundert einem Ehezwang beugen<lb/> würden?</p><lb/> <p>Daß übrigens nicht einmal ein solcher wirk-<lb/> sam nützen könnte, beweist der Umstand, daß wir<lb/> 2419917 Witwen in Deutschland haben, die doch<lb/> auch leben müssen, und die verhältnismäßig sehr<lb/> selten versorgt zurückbleiben, wie überhaupt die<lb/> obenerwähnte, durch die Statistik erwiesene Tat-<lb/> sache, daß auch die verheirateten Frauen in<lb/> Deutschland nur zwei Jahrzehnte ihres Lebens im<lb/> Durchschnitt verheiratet sind. Ein Zusammenhang<lb/> zwischen der Häufigkeit der Eheschließung und der<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [27/0031]
50. Jahre ab ist die größere Hälfte des weiblichen
Geschlechts auch auf sich selbst gestellt, nämlich
2178110 Frauen.
Angesichts dieser Tatsachen ist es ganz un-
möglich, die Ehe noch als einen Beruf auf Lebens-
zeit für die Frauen hinzustellen, alle Vorschläge,
die dieses Ziel bezwecken, richten sich selbst. Ehe-
zwang, Jungfernpensionen, Unterbringung in der
Familie, die bestbekannten Namen, die diese
Forderungen deckten, wie Eduard von Hartmann,
Prof. Riehl u. a. m. konnten sie vor dem sicheren
Untergang, ja sogar der Lächerlichkeit nicht
schützen. Wo sollen die Goldquellen fließen, die die
zahlreichen Jungfernpensionen herbeischaffen oder
unzählige „alte Tanten“ in den Familien zu ver-
sorgen hätten, wo die Menschen herkommen, die
sich im 20. Jahrhundert einem Ehezwang beugen
würden?
Daß übrigens nicht einmal ein solcher wirk-
sam nützen könnte, beweist der Umstand, daß wir
2419917 Witwen in Deutschland haben, die doch
auch leben müssen, und die verhältnismäßig sehr
selten versorgt zurückbleiben, wie überhaupt die
obenerwähnte, durch die Statistik erwiesene Tat-
sache, daß auch die verheirateten Frauen in
Deutschland nur zwei Jahrzehnte ihres Lebens im
Durchschnitt verheiratet sind. Ein Zusammenhang
zwischen der Häufigkeit der Eheschließung und der
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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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