Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.in dieser wichtigen und neuen Frage - oder zum Wenn man sich aber schon darin gefügt hat, daß Jedenfalls haben die Frauen sowohl durch die in dieser wichtigen und neuen Frage – oder zum Wenn man sich aber schon darin gefügt hat, daß Jedenfalls haben die Frauen sowohl durch die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0339" n="335"/> in dieser wichtigen und neuen Frage – oder zum<lb/> Austritt aus der Partei zu zwingen.</p><lb/> <p>Wenn man sich aber schon darin gefügt hat, daß<lb/> das Frauenstimmrecht nicht als Forderung in das<lb/> Parteiprogramm aufgenommen ward, trotzdem die<lb/> Mehrzahl der Parteien, aus denen die Fortschritt-<lb/> liche Volkspartei sich zusammensetzt, bereits vor<lb/> Jahren das Frauenwahlrecht ihrem Programm ein-<lb/> gefügt hatten, so hätte mindestens darauf bestanden<lb/> werden müssen, daß von den Parteimitgliedern ver-<lb/> langt wird, daß sie sich den Frauenforderungen,<lb/> wenn sie sie schon nicht unterstützen, so sich ihnen<lb/> wenigstens nicht öffentlich widersetzen und vor allen<lb/> Dingen sie nicht herabsetzen dürfen. Es ist etwas<lb/> furchtbar Beschämendes für die Frauen, wenn die<lb/> Abgeordneten einer Partei, mit der sich ein Teil der<lb/> weiblichen Elite solidarisch erklärt, über das ganze<lb/> Geschlecht in unverantwortlicher Weise den Stab<lb/> bricht und die Frauenforderungen direkt des-<lb/> avouiert, wie Herr Kopsch es am 12. Februar 1913<lb/> wieder im Reichstag tat.</p><lb/> <p>Jedenfalls haben die Frauen sowohl durch die<lb/> politische Tätigkeit der unparteilichen, wie auch<lb/> durch die parteipolitisch organisierten Frauen,<lb/> welch letztere die verschiedenen Wahlkeise bereisten,<lb/> um die Wahlarbeit zu organisieren, Wahl-<lb/> versammlungen einzuberufen, Wahlreden zu halten<lb/> u. a. m. den Beweis erbracht, daß sowohl ihre poli-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [335/0339]
in dieser wichtigen und neuen Frage – oder zum
Austritt aus der Partei zu zwingen.
Wenn man sich aber schon darin gefügt hat, daß
das Frauenstimmrecht nicht als Forderung in das
Parteiprogramm aufgenommen ward, trotzdem die
Mehrzahl der Parteien, aus denen die Fortschritt-
liche Volkspartei sich zusammensetzt, bereits vor
Jahren das Frauenwahlrecht ihrem Programm ein-
gefügt hatten, so hätte mindestens darauf bestanden
werden müssen, daß von den Parteimitgliedern ver-
langt wird, daß sie sich den Frauenforderungen,
wenn sie sie schon nicht unterstützen, so sich ihnen
wenigstens nicht öffentlich widersetzen und vor allen
Dingen sie nicht herabsetzen dürfen. Es ist etwas
furchtbar Beschämendes für die Frauen, wenn die
Abgeordneten einer Partei, mit der sich ein Teil der
weiblichen Elite solidarisch erklärt, über das ganze
Geschlecht in unverantwortlicher Weise den Stab
bricht und die Frauenforderungen direkt des-
avouiert, wie Herr Kopsch es am 12. Februar 1913
wieder im Reichstag tat.
Jedenfalls haben die Frauen sowohl durch die
politische Tätigkeit der unparteilichen, wie auch
durch die parteipolitisch organisierten Frauen,
welch letztere die verschiedenen Wahlkeise bereisten,
um die Wahlarbeit zu organisieren, Wahl-
versammlungen einzuberufen, Wahlreden zu halten
u. a. m. den Beweis erbracht, daß sowohl ihre poli-
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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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