die die Frau zwang, die von den Männern ver- lassene Tätigkeit aufzunehmen. Landwirtschaft, Gärtnerei und Tierzucht, Forstwirtschaft und Fischerei beschäftigen nicht weniger als 4598986 weibliche Personen, davon 328234 selbständige und leitende Personen, 16264 technisches und kaufmännisches Aufsichtspersonal und 4254488 Gehilfen und Arbeiter im Hauptberuf. Man sollte nun denken, und vielfach herrscht die Ansicht auch noch, daß dies der gesündeste Beruf sei. Die sozial- politischen Untersuchungen haben jedoch ergeben, daß dem nicht so ist. Ungesunde Wohnungen, un- geregelte Arbeitszeit bezw. Arbeitsüberlastung, ungenügende Ernährung, mitunter auch die Art der Arbeit gestalten den Beruf häufig ungesund, der Mangel an Arbeit im Winter macht ihn zu einem unbeständigen Erwerb. Das Fehlen ge- nügender Fortbildungsschulen für land- und haus- wirtschaftliche Ausbildung, führt zu einem Miß- brauch der Frauenkraft, indem der ohnehin arbeitsüberlasteten Bäuerin und Landwirtin eine rationelle Wirtschaftsführung dadurch oft un- möglich gemacht wird. Unter den gleichen Schwierigkeiten sehen wir die große Schar mit- tätiger Angehöriger mitarbeiten, unter den oben berührten Mißständen die Millionen der Gehilfinnen und Landarbeiterinnen. Die Selb- ständigen und Leiterinnen stehen auch in den über-
die die Frau zwang, die von den Männern ver- lassene Tätigkeit aufzunehmen. Landwirtschaft, Gärtnerei und Tierzucht, Forstwirtschaft und Fischerei beschäftigen nicht weniger als 4598986 weibliche Personen, davon 328234 selbständige und leitende Personen, 16264 technisches und kaufmännisches Aufsichtspersonal und 4254488 Gehilfen und Arbeiter im Hauptberuf. Man sollte nun denken, und vielfach herrscht die Ansicht auch noch, daß dies der gesündeste Beruf sei. Die sozial- politischen Untersuchungen haben jedoch ergeben, daß dem nicht so ist. Ungesunde Wohnungen, un- geregelte Arbeitszeit bezw. Arbeitsüberlastung, ungenügende Ernährung, mitunter auch die Art der Arbeit gestalten den Beruf häufig ungesund, der Mangel an Arbeit im Winter macht ihn zu einem unbeständigen Erwerb. Das Fehlen ge- nügender Fortbildungsschulen für land- und haus- wirtschaftliche Ausbildung, führt zu einem Miß- brauch der Frauenkraft, indem der ohnehin arbeitsüberlasteten Bäuerin und Landwirtin eine rationelle Wirtschaftsführung dadurch oft un- möglich gemacht wird. Unter den gleichen Schwierigkeiten sehen wir die große Schar mit- tätiger Angehöriger mitarbeiten, unter den oben berührten Mißständen die Millionen der Gehilfinnen und Landarbeiterinnen. Die Selb- ständigen und Leiterinnen stehen auch in den über-
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die die Frau zwang, die von den Männern ver-
lassene Tätigkeit aufzunehmen. Landwirtschaft,
Gärtnerei und Tierzucht, Forstwirtschaft und
Fischerei beschäftigen nicht weniger als 4598986
weibliche Personen, davon 328234 selbständige
und leitende Personen, 16264 technisches und
kaufmännisches Aufsichtspersonal und 4254488
Gehilfen und Arbeiter im Hauptberuf. Man sollte
nun denken, und vielfach herrscht die Ansicht auch
noch, daß dies der gesündeste Beruf sei. Die sozial-
politischen Untersuchungen haben jedoch ergeben,
daß dem nicht so ist. Ungesunde Wohnungen, un-
geregelte Arbeitszeit bezw. Arbeitsüberlastung,
ungenügende Ernährung, mitunter auch die Art
der Arbeit gestalten den Beruf häufig ungesund,
der Mangel an Arbeit im Winter macht ihn zu
einem unbeständigen Erwerb. Das Fehlen ge-
nügender Fortbildungsschulen für land- und haus-
wirtschaftliche Ausbildung, führt zu einem Miß-
brauch der Frauenkraft, indem der ohnehin
arbeitsüberlasteten Bäuerin und Landwirtin eine
rationelle Wirtschaftsführung dadurch oft un-
möglich gemacht wird. Unter den gleichen
Schwierigkeiten sehen wir die große Schar mit-
tätiger Angehöriger mitarbeiten, unter den
oben berührten Mißständen die Millionen der
Gehilfinnen und Landarbeiterinnen. Die Selb-
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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/34>, abgerufen am 23.11.2024.
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