Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite

Dienenden leiden, die Unfreiheit und die unge-
regelte Arbeitszeit. Die nicht bei ihren Arbeit-
gebern wohnenden im häuslichen Dienst be-
schäftigten Personen sichern sich dadurch beides.
Jn der Lohnarbeit wechselnder Art sind 41696
Frauen, vorwiegend Wasch- und Reinmachefrauen
beschäftigt.

Der Zivildienst und die freien Berufsarten um-
fassen die kleinste Anzahl von Frauen, nur
288311, aber die bedeutungsvollsten, weil sie das
Aufsteigen der Frauenarbeit verkörpern. Die
12881 Frauen unter der Rubrik: Hofstaat,
Diplomatie, Reichs-, Staats- und Gemeindestandes-
und grundherrlicher Dienst, einschließlich Aufsichts-
und Dienstpersonal in Gefängnissen, Straf- und
Besserungs-, in Armen- und Wohltätigkeits-
anstalten sind mit Ausnahme der im Hofstaat be-
findlichen fast durchweg in sozialer Hilfstätigkeit
stehende Frauen. Ein Gleiches läßt sich vielfach
von den 21453 im Kirchen-, Gottesdienst-,
Missionswesen aufgeführten weiblichen Personen
sagen. Die erste Stellung nehmen die 99022 in
Bildung, Erziehung und Unterricht tätigen Frauen
ein. Die 129197 unter Gesundheitsdienst und
Krankenpflege aufgeführten haben zum großen
Teil das schwere Amt der Krankenpflegerin und
Hebamme auf sich genommen, etwas leichter ist
das der Wochenpflegerin, außerdem gehören noch

Dienenden leiden, die Unfreiheit und die unge-
regelte Arbeitszeit. Die nicht bei ihren Arbeit-
gebern wohnenden im häuslichen Dienst be-
schäftigten Personen sichern sich dadurch beides.
Jn der Lohnarbeit wechselnder Art sind 41696
Frauen, vorwiegend Wasch- und Reinmachefrauen
beschäftigt.

Der Zivildienst und die freien Berufsarten um-
fassen die kleinste Anzahl von Frauen, nur
288311, aber die bedeutungsvollsten, weil sie das
Aufsteigen der Frauenarbeit verkörpern. Die
12881 Frauen unter der Rubrik: Hofstaat,
Diplomatie, Reichs-, Staats- und Gemeindestandes-
und grundherrlicher Dienst, einschließlich Aufsichts-
und Dienstpersonal in Gefängnissen, Straf- und
Besserungs-, in Armen- und Wohltätigkeits-
anstalten sind mit Ausnahme der im Hofstaat be-
findlichen fast durchweg in sozialer Hilfstätigkeit
stehende Frauen. Ein Gleiches läßt sich vielfach
von den 21453 im Kirchen-, Gottesdienst-,
Missionswesen aufgeführten weiblichen Personen
sagen. Die erste Stellung nehmen die 99022 in
Bildung, Erziehung und Unterricht tätigen Frauen
ein. Die 129197 unter Gesundheitsdienst und
Krankenpflege aufgeführten haben zum großen
Teil das schwere Amt der Krankenpflegerin und
Hebamme auf sich genommen, etwas leichter ist
das der Wochenpflegerin, außerdem gehören noch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0040" n="36"/>
Dienenden leiden, die Unfreiheit und die unge-<lb/>
regelte Arbeitszeit. Die nicht bei ihren Arbeit-<lb/>
gebern wohnenden im häuslichen Dienst be-<lb/>
schäftigten Personen sichern sich dadurch beides.<lb/>
Jn der Lohnarbeit wechselnder Art sind 41696<lb/>
Frauen, vorwiegend Wasch- und Reinmachefrauen<lb/>
beschäftigt.</p><lb/>
            <p>Der Zivildienst und die freien Berufsarten um-<lb/>
fassen die kleinste Anzahl von Frauen, nur<lb/>
288311, aber die bedeutungsvollsten, weil sie das<lb/>
Aufsteigen der Frauenarbeit verkörpern. Die<lb/>
12881 Frauen unter der Rubrik: Hofstaat,<lb/>
Diplomatie, Reichs-, Staats- und Gemeindestandes-<lb/>
und grundherrlicher Dienst, einschließlich Aufsichts-<lb/>
und Dienstpersonal in Gefängnissen, Straf- und<lb/>
Besserungs-, in Armen- und Wohltätigkeits-<lb/>
anstalten sind mit Ausnahme der im Hofstaat be-<lb/>
findlichen fast durchweg in sozialer Hilfstätigkeit<lb/>
stehende Frauen. Ein Gleiches läßt sich vielfach<lb/>
von den 21453 im Kirchen-, Gottesdienst-,<lb/>
Missionswesen aufgeführten weiblichen Personen<lb/>
sagen. Die erste Stellung nehmen die 99022 in<lb/>
Bildung, Erziehung und Unterricht tätigen Frauen<lb/>
ein. Die 129197 unter Gesundheitsdienst und<lb/>
Krankenpflege aufgeführten haben zum großen<lb/>
Teil das schwere Amt der Krankenpflegerin und<lb/>
Hebamme auf sich genommen, etwas leichter ist<lb/>
das der Wochenpflegerin, außerdem gehören noch<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[36/0040] Dienenden leiden, die Unfreiheit und die unge- regelte Arbeitszeit. Die nicht bei ihren Arbeit- gebern wohnenden im häuslichen Dienst be- schäftigten Personen sichern sich dadurch beides. Jn der Lohnarbeit wechselnder Art sind 41696 Frauen, vorwiegend Wasch- und Reinmachefrauen beschäftigt. Der Zivildienst und die freien Berufsarten um- fassen die kleinste Anzahl von Frauen, nur 288311, aber die bedeutungsvollsten, weil sie das Aufsteigen der Frauenarbeit verkörpern. Die 12881 Frauen unter der Rubrik: Hofstaat, Diplomatie, Reichs-, Staats- und Gemeindestandes- und grundherrlicher Dienst, einschließlich Aufsichts- und Dienstpersonal in Gefängnissen, Straf- und Besserungs-, in Armen- und Wohltätigkeits- anstalten sind mit Ausnahme der im Hofstaat be- findlichen fast durchweg in sozialer Hilfstätigkeit stehende Frauen. Ein Gleiches läßt sich vielfach von den 21453 im Kirchen-, Gottesdienst-, Missionswesen aufgeführten weiblichen Personen sagen. Die erste Stellung nehmen die 99022 in Bildung, Erziehung und Unterricht tätigen Frauen ein. Die 129197 unter Gesundheitsdienst und Krankenpflege aufgeführten haben zum großen Teil das schwere Amt der Krankenpflegerin und Hebamme auf sich genommen, etwas leichter ist das der Wochenpflegerin, außerdem gehören noch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-12-07T10:34:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-12-07T10:34:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: gekennzeichnet; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/40
Zitationshilfe: Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/40>, abgerufen am 29.03.2024.