ihr Verständnis für das Elend der besitzlosen Klassen und sie nahm auf eigene Faust eine Anzahl von Problemen in ihr Arbeitsprogramm auf, die die Umgestaltung der traurigen Verhältnisse, unter denen der größte Teil des deutschen Volkes lebt, zum Ziele haben. Das Elend unter den Arbeite- rinnen ist oft so groß, die Bedingungen, unter denen sie leben und arbeiten, sind zum Teil so un- würdig, die Gesundheit des Volkes und seiner Kinder kann als derart gefährdet angesehen werden, daß es eine Schmach für die Frauen be- deuten würde, wollten sie dem weiter müßig zu- schauen. Es gilt, die ganze Kraft für sie einzu- setzen, das soziale Gewissen der Gesamtheit der Frauen zu wecken, ihnen klarzumachen, daß sie die befreiten Kräfte vor allen Dingen in den Dienst der Ärmsten und Elendesten zu stellen haben, ihnen die Gebiete zu zeigen, auf denen sie wirklich Ersprießliches und unendlich Nützliches leisten können. Und wie zahlreich sind diese Gebiete und wie unendlich groß ist jedes einzelne von ihnen. Betrachten wir die Lage der Fabrikarbeiterin. An sie wird vor allen Dingen gedacht, wenn die Arbeiterinnenfrage berührt wird. Tatsächlich ist es auch erst der Fabrikbetrieb, der die ungeheuren Umwälzungen in der Jndustrie, in England Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts, in Deutschland Mitte des 19. Jahrhunderts bewirkte,
ihr Verständnis für das Elend der besitzlosen Klassen und sie nahm auf eigene Faust eine Anzahl von Problemen in ihr Arbeitsprogramm auf, die die Umgestaltung der traurigen Verhältnisse, unter denen der größte Teil des deutschen Volkes lebt, zum Ziele haben. Das Elend unter den Arbeite- rinnen ist oft so groß, die Bedingungen, unter denen sie leben und arbeiten, sind zum Teil so un- würdig, die Gesundheit des Volkes und seiner Kinder kann als derart gefährdet angesehen werden, daß es eine Schmach für die Frauen be- deuten würde, wollten sie dem weiter müßig zu- schauen. Es gilt, die ganze Kraft für sie einzu- setzen, das soziale Gewissen der Gesamtheit der Frauen zu wecken, ihnen klarzumachen, daß sie die befreiten Kräfte vor allen Dingen in den Dienst der Ärmsten und Elendesten zu stellen haben, ihnen die Gebiete zu zeigen, auf denen sie wirklich Ersprießliches und unendlich Nützliches leisten können. Und wie zahlreich sind diese Gebiete und wie unendlich groß ist jedes einzelne von ihnen. Betrachten wir die Lage der Fabrikarbeiterin. An sie wird vor allen Dingen gedacht, wenn die Arbeiterinnenfrage berührt wird. Tatsächlich ist es auch erst der Fabrikbetrieb, der die ungeheuren Umwälzungen in der Jndustrie, in England Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts, in Deutschland Mitte des 19. Jahrhunderts bewirkte,
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ihr Verständnis für das Elend der besitzlosen
Klassen und sie nahm auf eigene Faust eine Anzahl
von Problemen in ihr Arbeitsprogramm auf, die
die Umgestaltung der traurigen Verhältnisse, unter
denen der größte Teil des deutschen Volkes lebt,
zum Ziele haben. Das Elend unter den Arbeite-
rinnen ist oft so groß, die Bedingungen, unter
denen sie leben und arbeiten, sind zum Teil so un-
würdig, die Gesundheit des Volkes und seiner
Kinder kann als derart gefährdet angesehen
werden, daß es eine Schmach für die Frauen be-
deuten würde, wollten sie dem weiter müßig zu-
schauen. Es gilt, die ganze Kraft für sie einzu-
setzen, das soziale Gewissen der Gesamtheit
der Frauen zu wecken, ihnen klarzumachen, daß
sie die befreiten Kräfte vor allen Dingen in den
Dienst der Ärmsten und Elendesten zu stellen haben,
ihnen die Gebiete zu zeigen, auf denen sie wirklich
Ersprießliches und unendlich Nützliches leisten
können. Und wie zahlreich sind diese Gebiete und
wie unendlich groß ist jedes einzelne von ihnen.
Betrachten wir die Lage der Fabrikarbeiterin. An
sie wird vor allen Dingen gedacht, wenn die
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des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts, in
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(2020-12-07T10:34:09Z)
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Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/46>, abgerufen am 21.11.2024.
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