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Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785.

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Amtmann. Nun, Herr Oberförster!
Obfstr. Tausend Sapperment! In Ihrer Amtsstu-
be, wo die heilige Gerechtigkeit blinde Kuh spielt, mö-
gen Sie Ihren Bauern so Rechts, Links machen: aber
wenn Sie einen alten treuen Diener des Fürsten zum
Schurken machen wollen; so soll Ihnen -- Herr! Wenn
Gastrecht nicht wäre: so lägen Sie jezt Hals über
Kopf auf der Treppe.
Amtmann. Ich habe gesagt, was ich wolle; so wa-
ren wir ohne Zeugen, und solche Grobheit kann ich
vergelten.
Obfstr. Herr, ich halte mich nicht an Seine Papiere,
sondern an Seine Person, habe noch feste Knochen, be-
kümmre mich nicht um das bedeutende Lächeln bei Sei-
ner Durchlaucht, sondern gehe grade zum Fürsten, und
sage: Ich habe Ihre Durchlaucht schlechten Amtmann
geprügelt, weil er es verdiente. Rudolph! -- he Ru-
dolph!
Rudolph. Herr Oberförster!
Obfstr. Der Schulz soll herauf kommen.
Amtmann. Mir so zu begegnen! Aber -- (will gehen.)
Obfstr. Halt! -- Wir haben von Dienstsachen zu
reden. Sie wollen für tausend Thaler Holz aus dem
Gemeindewald hauen lassen?
Amtmann. Nun, Herr Oberfoͤrſter!
Obfſtr. Tauſend Sapperment! In Ihrer Amtsſtu-
be, wo die heilige Gerechtigkeit blinde Kuh ſpielt, moͤ-
gen Sie Ihren Bauern ſo Rechts, Links machen: aber
wenn Sie einen alten treuen Diener des Fuͤrſten zum
Schurken machen wollen; ſo ſoll Ihnen — Herr! Wenn
Gaſtrecht nicht waͤre: ſo laͤgen Sie jezt Hals uͤber
Kopf auf der Treppe.
Amtmann. Ich habe geſagt, was ich wolle; ſo wa-
ren wir ohne Zeugen, und ſolche Grobheit kann ich
vergelten.
Obfſtr. Herr, ich halte mich nicht an Seine Papiere,
ſondern an Seine Perſon, habe noch feſte Knochen, be-
kuͤmmre mich nicht um das bedeutende Laͤcheln bei Sei-
ner Durchlaucht, ſondern gehe grade zum Fuͤrſten, und
ſage: Ich habe Ihre Durchlaucht ſchlechten Amtmann
gepruͤgelt, weil er es verdiente. Rudolph! — he Ru-
dolph!
Rudolph. Herr Oberfoͤrſter!
Obfſtr. Der Schulz ſoll herauf kommen.
Amtmann. Mir ſo zu begegnen! Aber — (will gehen.)
Obfſtr. Halt! — Wir haben von Dienſtſachen zu
reden. Sie wollen fuͤr tauſend Thaler Holz aus dem
Gemeindewald hauen laſſen?
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[141/0147] Amtmann. Nun, Herr Oberfoͤrſter! Obfſtr. Tauſend Sapperment! In Ihrer Amtsſtu- be, wo die heilige Gerechtigkeit blinde Kuh ſpielt, moͤ- gen Sie Ihren Bauern ſo Rechts, Links machen: aber wenn Sie einen alten treuen Diener des Fuͤrſten zum Schurken machen wollen; ſo ſoll Ihnen — Herr! Wenn Gaſtrecht nicht waͤre: ſo laͤgen Sie jezt Hals uͤber Kopf auf der Treppe. Amtmann. Ich habe geſagt, was ich wolle; ſo wa- ren wir ohne Zeugen, und ſolche Grobheit kann ich vergelten. Obfſtr. Herr, ich halte mich nicht an Seine Papiere, ſondern an Seine Perſon, habe noch feſte Knochen, be- kuͤmmre mich nicht um das bedeutende Laͤcheln bei Sei- ner Durchlaucht, ſondern gehe grade zum Fuͤrſten, und ſage: Ich habe Ihre Durchlaucht ſchlechten Amtmann gepruͤgelt, weil er es verdiente. Rudolph! — he Ru- dolph! Rudolph. Herr Oberfoͤrſter! Obfſtr. Der Schulz ſoll herauf kommen. Amtmann. Mir ſo zu begegnen! Aber — (will gehen.) Obfſtr. Halt! — Wir haben von Dienſtſachen zu reden. Sie wollen fuͤr tauſend Thaler Holz aus dem Gemeindewald hauen laſſen?

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Zitationshilfe: Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/147>, abgerufen am 04.12.2024.