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Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785.

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nicht sein? nun, Gott will Dich! -- Geh voraus. Ich
rechte nicht, ich murre nicht, ich frage auch nicht --
aber die Thräne, die ich um Dich weine, wird Gott nicht
verwerfen.
Pastor. Weine, unglücklicher Vater! Wir weinen
mit Dir.
Obfstr. Ja -- die Zeit geht hin. Sagen Sie mir,
was ich nun noch für ihn thun kann. Wie ist es zuge-
gangen, daß -- -- -- Erzälen Sie mir alles.
Schulz. Sollte Ihnen das nicht zu hart fallen,
wenn Sie es hören?
Obfstr. Ich hoffe, ich werde es ertragen.
Pastor. Anton und Matthes trafen zu Leuthal im
Gasthofe zusammen. Sie geriethen heftig an einander.
Anton zog; allein die Anwesenden trennten sie glück-
lich. Matthes ging fort. "Kerl! ich treffe Dich wohl
"anders wo!" rief Anton in voller Hizze, und verließ
bald darauf das Haus. Kurz hierauf findet man
Matthes, auf dem Wege nach Graurode, blutend --
ohne Zeichen des Lebens. Anton kömmt dazu, erhizzt,
verstört -- seine Hände und Kleider voll Blut --
"Der ist der Mörder" schrieen alle Bauern, "der ists!"
Matthes, mit dem Tode ringend, hebt sein brechendes
Auge auf Anton und seufzt -- "Ja der ists!" -- "Ich
"habe
nicht ſein? nun, Gott will Dich! — Geh voraus. Ich
rechte nicht, ich murre nicht, ich frage auch nicht —
aber die Thraͤne, die ich um Dich weine, wird Gott nicht
verwerfen.
Paſtor. Weine, ungluͤcklicher Vater! Wir weinen
mit Dir.
Obfſtr. Ja — die Zeit geht hin. Sagen Sie mir,
was ich nun noch fuͤr ihn thun kann. Wie iſt es zuge-
gangen, daß — — — Erzaͤlen Sie mir alles.
Schulz. Sollte Ihnen das nicht zu hart fallen,
wenn Sie es hoͤren?
Obfſtr. Ich hoffe, ich werde es ertragen.
Paſtor. Anton und Matthes trafen zu Leuthal im
Gaſthofe zuſammen. Sie geriethen heftig an einander.
Anton zog; allein die Anweſenden trennten ſie gluͤck-
lich. Matthes ging fort. „Kerl! ich treffe Dich wohl
„anders wo!“ rief Anton in voller Hizze, und verließ
bald darauf das Haus. Kurz hierauf findet man
Matthes, auf dem Wege nach Graurode, blutend —
ohne Zeichen des Lebens. Anton koͤmmt dazu, erhizzt,
verſtoͤrt — ſeine Haͤnde und Kleider voll Blut —
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[160/0166] nicht ſein? nun, Gott will Dich! — Geh voraus. Ich rechte nicht, ich murre nicht, ich frage auch nicht — aber die Thraͤne, die ich um Dich weine, wird Gott nicht verwerfen. Paſtor. Weine, ungluͤcklicher Vater! Wir weinen mit Dir. Obfſtr. Ja — die Zeit geht hin. Sagen Sie mir, was ich nun noch fuͤr ihn thun kann. Wie iſt es zuge- gangen, daß — — — Erzaͤlen Sie mir alles. Schulz. Sollte Ihnen das nicht zu hart fallen, wenn Sie es hoͤren? Obfſtr. Ich hoffe, ich werde es ertragen. Paſtor. Anton und Matthes trafen zu Leuthal im Gaſthofe zuſammen. Sie geriethen heftig an einander. Anton zog; allein die Anweſenden trennten ſie gluͤck- lich. Matthes ging fort. „Kerl! ich treffe Dich wohl „anders wo!“ rief Anton in voller Hizze, und verließ bald darauf das Haus. Kurz hierauf findet man Matthes, auf dem Wege nach Graurode, blutend — ohne Zeichen des Lebens. Anton koͤmmt dazu, erhizzt, verſtoͤrt — ſeine Haͤnde und Kleider voll Blut — „Der iſt der Moͤrder“ ſchrieen alle Bauern, „der iſts!“ Matthes, mit dem Tode ringend, hebt ſein brechendes Auge auf Anton und ſeufzt — „Ja der iſts!“ — „Ich „habe

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Zitationshilfe: Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/166>, abgerufen am 04.12.2024.