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Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785.

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Anton. Rudolph -- Eine betrügt weniger; aber sie
betrügen alle. Geh hin -- schieß ihrem Liebhaber vor
den Kopf -- sie wird schmälen. Aber, wirf ihr den
Spiegel herunter, verbrenn ihren Puz; sie wird sich
die Haare ausraufen. (hängt die Jagdtasche um.) Ich
habe sie so lieb -- Ach Rudolph, ich habe sie so lieb!
Rudolph. Und werden sie brav finden.
Anton. Wenn sie es nicht ist -- sieh, des Lebens
hier bin ich satt. Mein Vater behandelt mich wie einen
Jungen -- ich habe ausgehalten ihr zu Liebe. -- Be-
triegt sie mich -- so gehe ich fort, werde Soldat -- und
giebts keinen Krieg, so mache ich einen dummen
Streich. Dann jagen sie mir eine Kugel durch den
Kopf, und es ist aus. Komm! -- (will ab.)
Vierter Auftritt.
Vorige. Die Oberförsterinn,
(mit einer Lampe.)
Oberförsterin. Ja, schönen guten Morgen, Anton
-- schönen guten Morgen.
Anton. Danke, liebe Mutter, danke.
Obfstn. Ausgeschlafen, Anton? Ausgeschlafen? --
Ihr geht heute wieder früh aus. Das ist ein Leben!
-- Keine Ruh und keine Rast.
B
Anton. Rudolph — Eine betruͤgt weniger; aber ſie
betruͤgen alle. Geh hin — ſchieß ihrem Liebhaber vor
den Kopf — ſie wird ſchmaͤlen. Aber, wirf ihr den
Spiegel herunter, verbrenn ihren Puz; ſie wird ſich
die Haare ausraufen. (haͤngt die Jagdtaſche um.) Ich
habe ſie ſo lieb — Ach Rudolph, ich habe ſie ſo lieb!
Rudolph. Und werden ſie brav finden.
Anton. Wenn ſie es nicht iſt — ſieh, des Lebens
hier bin ich ſatt. Mein Vater behandelt mich wie einen
Jungen — ich habe ausgehalten ihr zu Liebe. — Be-
triegt ſie mich — ſo gehe ich fort, werde Soldat — und
giebts keinen Krieg, ſo mache ich einen dummen
Streich. Dann jagen ſie mir eine Kugel durch den
Kopf, und es iſt aus. Komm! — (will ab.)
Vierter Auftritt.
Vorige. Die Oberfoͤrſterinn,
(mit einer Lampe.)
Oberfoͤrſterin. Ja, ſchoͤnen guten Morgen, Anton
— ſchoͤnen guten Morgen.
Anton. Danke, liebe Mutter, danke.
Obfſtn. Ausgeſchlafen, Anton? Ausgeſchlafen? —
Ihr geht heute wieder fruͤh aus. Das iſt ein Leben!
— Keine Ruh und keine Raſt.
B
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[17/0023] Anton. Rudolph — Eine betruͤgt weniger; aber ſie betruͤgen alle. Geh hin — ſchieß ihrem Liebhaber vor den Kopf — ſie wird ſchmaͤlen. Aber, wirf ihr den Spiegel herunter, verbrenn ihren Puz; ſie wird ſich die Haare ausraufen. (haͤngt die Jagdtaſche um.) Ich habe ſie ſo lieb — Ach Rudolph, ich habe ſie ſo lieb! Rudolph. Und werden ſie brav finden. Anton. Wenn ſie es nicht iſt — ſieh, des Lebens hier bin ich ſatt. Mein Vater behandelt mich wie einen Jungen — ich habe ausgehalten ihr zu Liebe. — Be- triegt ſie mich — ſo gehe ich fort, werde Soldat — und giebts keinen Krieg, ſo mache ich einen dummen Streich. Dann jagen ſie mir eine Kugel durch den Kopf, und es iſt aus. Komm! — (will ab.) Vierter Auftritt. Vorige. Die Oberfoͤrſterinn, (mit einer Lampe.) Oberfoͤrſterin. Ja, ſchoͤnen guten Morgen, Anton — ſchoͤnen guten Morgen. Anton. Danke, liebe Mutter, danke. Obfſtn. Ausgeſchlafen, Anton? Ausgeſchlafen? — Ihr geht heute wieder fruͤh aus. Das iſt ein Leben! — Keine Ruh und keine Raſt. B

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Zitationshilfe: Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/23>, abgerufen am 25.11.2024.