Imbecillus, Heinrich: Der Prosector in der Westentasche. Strassburger Sektionstechnik in Versen. Straßburg, 1894.Drauf prüf' in Hüftgelenk und Knieen, Beim Werke, das wir jetzt beginnen, Schickt mancher sich so tappig an, Scheint mancher manchmal so von Sinnen, Dass der es nur begreifen kann, Der selber im Amphitheater Gestanden ohne Notberater. So hab' auch ich einst mitgemacht, So wurd' auch ich einst ausgelacht. Doch seht, mit meinem guten Herzen Möcht' ich euch sparen solche Schmerzen. Ich mach', ist's auch nach Tag und Jahr, Ein alt' Versprechen doch noch wahr; Ich hoff', dass niemand drüber muckt, Erscheint es Schwarz auf Weiss gedruckt! Eröffnung der Schädelhöhle. Von einem Warzenfortsatz gehe Der Hautschnitt auf die Scheidelhöhe Zum andern Fortsatz in der Norm, Dass er bekömmt Hufeisenform. Drauf prüf’ in Hüftgelenk und Knieen, Beim Werke, das wir jetzt beginnen, Schickt mancher sich so tappig an, Scheint mancher manchmal so von Sinnen, Dass der es nur begreifen kann, Der selber im Amphitheater Gestanden ohne Notberater. So hab’ auch ich einst mitgemacht, So wurd’ auch ich einst ausgelacht. Doch seht, mit meinem guten Herzen Möcht’ ich euch sparen solche Schmerzen. Ich mach’, ist’s auch nach Tag und Jahr, Ein alt’ Versprechen doch noch wahr; Ich hoff’, dass niemand drüber muckt, Erscheint es Schwarz auf Weiss gedruckt! Eröffnung der Schädelhöhle. Von einem Warzenfortsatz gehe Der Hautschnitt auf die Scheidelhöhe Zum andern Fortsatz in der Norm, Dass er bekömmt Hufeisenform. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0005"/> <l>Drauf prüf’ in Hüftgelenk und Knieen,</l><lb/> <l>Am Arm, der Totenstarre Stärke,</l><lb/> <l>Dann greif’ zum Messer – auf zum Werke!</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Beim Werke, das wir jetzt beginnen,</l><lb/> <l>Schickt mancher sich so tappig an,</l><lb/> <l>Scheint mancher manchmal so von Sinnen,</l><lb/> <l>Dass der es nur begreifen kann,</l><lb/> <l>Der selber im Amphitheater</l><lb/> <l>Gestanden ohne Notberater.</l><lb/> <l>So hab’ auch ich einst mitgemacht,</l><lb/> <l>So wurd’ auch ich einst ausgelacht.</l><lb/> <l>Doch seht, mit meinem guten Herzen</l><lb/> <l>Möcht’ ich euch sparen solche Schmerzen.</l><lb/> <l>Ich mach’, ist’s auch nach Tag und Jahr,</l><lb/> <l>Ein alt’ Versprechen doch noch wahr;</l><lb/> <l>Ich hoff’, dass niemand drüber muckt,</l><lb/> <l>Erscheint es Schwarz auf Weiss gedruckt!</l><lb/> </lg> </lg> </div> <div n="1"> <head>Eröffnung der Schädelhöhle.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Von einem Warzenfortsatz gehe</l><lb/> <l>Der Hautschnitt auf die Scheidelhöhe</l><lb/> <l>Zum andern Fortsatz in der Norm,</l><lb/> <l>Dass er bekömmt Hufeisenform.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [0005]
Drauf prüf’ in Hüftgelenk und Knieen,
Am Arm, der Totenstarre Stärke,
Dann greif’ zum Messer – auf zum Werke!
Beim Werke, das wir jetzt beginnen,
Schickt mancher sich so tappig an,
Scheint mancher manchmal so von Sinnen,
Dass der es nur begreifen kann,
Der selber im Amphitheater
Gestanden ohne Notberater.
So hab’ auch ich einst mitgemacht,
So wurd’ auch ich einst ausgelacht.
Doch seht, mit meinem guten Herzen
Möcht’ ich euch sparen solche Schmerzen.
Ich mach’, ist’s auch nach Tag und Jahr,
Ein alt’ Versprechen doch noch wahr;
Ich hoff’, dass niemand drüber muckt,
Erscheint es Schwarz auf Weiss gedruckt!
Eröffnung der Schädelhöhle.
Von einem Warzenfortsatz gehe
Der Hautschnitt auf die Scheidelhöhe
Zum andern Fortsatz in der Norm,
Dass er bekömmt Hufeisenform.
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