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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 1. Düsseldorf, 1838.

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Ihrer satirischen Anspielungen auf mich, in Betreff
unsres alten Herrn einen wohlgemeinten Rath
ertheilen.

Welche satirische Anspielungen auf Sie, Herr
Schulmeister?

Sie beliebten zu sagen, daß Sie jenem Frauen-
zimmer eine fürstliche Abstammung vorgelogen hätten.
Ich aber erlaube mir, Ihnen zu versichern, daß,
wenn ich eine ähnliche Abstammung von mir aus-
sage, damit keinesweges Lügen vorbringe, welche
ich überhaupt herzlich verabscheue.

Ich betheure, Herr Schulmeister, daß meine
Seele nicht an Sie gedacht hat. Großer Gott,
kann denn ein Erzähler nicht einmal in dieser Ein-
öde den Deutungen entgehen?

Wohl, diese Angelegenheit bleibe, wie manches
Andere, vor der Hand auf sich beruhen, sagte der
Schulmeister. Der Rath, den ich Ihnen ertheilen
wollte, ist folgender. Unser alter Herr hat sich
die Rückkehr früherer Verhältnisse, und die Hoff-
nung auf das Amt, welches er sein angebornes
nennt, steif und fest in den Kopf gesetzt. In die-
ser Beziehung ist er toll, und schon lange quält
mich die Besorgniß, daß aus der Geheimeraths-

Ihrer ſatiriſchen Anſpielungen auf mich, in Betreff
unſres alten Herrn einen wohlgemeinten Rath
ertheilen.

Welche ſatiriſche Anſpielungen auf Sie, Herr
Schulmeiſter?

Sie beliebten zu ſagen, daß Sie jenem Frauen-
zimmer eine fürſtliche Abſtammung vorgelogen hätten.
Ich aber erlaube mir, Ihnen zu verſichern, daß,
wenn ich eine ähnliche Abſtammung von mir aus-
ſage, damit keinesweges Lügen vorbringe, welche
ich überhaupt herzlich verabſcheue.

Ich betheure, Herr Schulmeiſter, daß meine
Seele nicht an Sie gedacht hat. Großer Gott,
kann denn ein Erzähler nicht einmal in dieſer Ein-
öde den Deutungen entgehen?

Wohl, dieſe Angelegenheit bleibe, wie manches
Andere, vor der Hand auf ſich beruhen, ſagte der
Schulmeiſter. Der Rath, den ich Ihnen ertheilen
wollte, iſt folgender. Unſer alter Herr hat ſich
die Rückkehr früherer Verhältniſſe, und die Hoff-
nung auf das Amt, welches er ſein angebornes
nennt, ſteif und feſt in den Kopf geſetzt. In die-
ſer Beziehung iſt er toll, und ſchon lange quält
mich die Beſorgniß, daß aus der Geheimeraths-

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[240/0248] Ihrer ſatiriſchen Anſpielungen auf mich, in Betreff unſres alten Herrn einen wohlgemeinten Rath ertheilen. Welche ſatiriſche Anſpielungen auf Sie, Herr Schulmeiſter? Sie beliebten zu ſagen, daß Sie jenem Frauen- zimmer eine fürſtliche Abſtammung vorgelogen hätten. Ich aber erlaube mir, Ihnen zu verſichern, daß, wenn ich eine ähnliche Abſtammung von mir aus- ſage, damit keinesweges Lügen vorbringe, welche ich überhaupt herzlich verabſcheue. Ich betheure, Herr Schulmeiſter, daß meine Seele nicht an Sie gedacht hat. Großer Gott, kann denn ein Erzähler nicht einmal in dieſer Ein- öde den Deutungen entgehen? Wohl, dieſe Angelegenheit bleibe, wie manches Andere, vor der Hand auf ſich beruhen, ſagte der Schulmeiſter. Der Rath, den ich Ihnen ertheilen wollte, iſt folgender. Unſer alter Herr hat ſich die Rückkehr früherer Verhältniſſe, und die Hoff- nung auf das Amt, welches er ſein angebornes nennt, ſteif und feſt in den Kopf geſetzt. In die- ſer Beziehung iſt er toll, und ſchon lange quält mich die Beſorgniß, daß aus der Geheimeraths-

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 1. Düsseldorf, 1838, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen01_1838/248>, abgerufen am 27.11.2024.