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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 1. Düsseldorf, 1838.

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Woher hat er's denn? fragte der Receptor.

O! rief der Pferdehändler, da liegen hier meh-
rere solcher Höfe herum, man heißt sie Oberhöfe;
wenn die nicht manchen Edelmann ausstechen, so
will ich nicht Marx heißen. Das Erdreich ist von
uralter Zeit zusammengeblieben. Und sparsam
und fleißig ist der Nichtsnutz von jeher gewesen,
das muß man ihm lassen. Sie sahen ja, wie er
sich abäscherte, nur um dem Schmidt die paar
Groschen Verdienst zu nehmen. Jetzt freit seine
Tochter einen andern jungen Geldschlingel; die
kriegt mit! Ich bin an der Leinwandkammer durch-
gegangen, der Flachs und das Garn, das Gebild,
die Wäsche und alle mögliche Kramerei ist bis
unter die Decke gestopft. Und dazu giebt ihr der
alte Schabhals noch baare sechstausend Thaler mit.
Blicken Sie nur um sich; ist es nicht hier, als ob
man bei einem Grafen wäre?

Während der letzten Reden hatte der verdrieß-
liche Pferdehändler sacht in die Geldkatze gegriffen
und den zwanzig Goldstücken, gleichsam gleichgül-
tig thuend, noch sechs hinzugefügt. Der Hof-
schulze trat wieder in die Thüre, und der Andre
sagte brummend, ohne ihn anzusehen: Da lie-

Woher hat er’s denn? fragte der Receptor.

O! rief der Pferdehändler, da liegen hier meh-
rere ſolcher Höfe herum, man heißt ſie Oberhöfe;
wenn die nicht manchen Edelmann ausſtechen, ſo
will ich nicht Marx heißen. Das Erdreich iſt von
uralter Zeit zuſammengeblieben. Und ſparſam
und fleißig iſt der Nichtsnutz von jeher geweſen,
das muß man ihm laſſen. Sie ſahen ja, wie er
ſich abäſcherte, nur um dem Schmidt die paar
Groſchen Verdienſt zu nehmen. Jetzt freit ſeine
Tochter einen andern jungen Geldſchlingel; die
kriegt mit! Ich bin an der Leinwandkammer durch-
gegangen, der Flachs und das Garn, das Gebild,
die Wäſche und alle mögliche Kramerei iſt bis
unter die Decke geſtopft. Und dazu giebt ihr der
alte Schabhals noch baare ſechstauſend Thaler mit.
Blicken Sie nur um ſich; iſt es nicht hier, als ob
man bei einem Grafen wäre?

Während der letzten Reden hatte der verdrieß-
liche Pferdehändler ſacht in die Geldkatze gegriffen
und den zwanzig Goldſtücken, gleichſam gleichgül-
tig thuend, noch ſechs hinzugefügt. Der Hof-
ſchulze trat wieder in die Thüre, und der Andre
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[263/0271] Woher hat er’s denn? fragte der Receptor. O! rief der Pferdehändler, da liegen hier meh- rere ſolcher Höfe herum, man heißt ſie Oberhöfe; wenn die nicht manchen Edelmann ausſtechen, ſo will ich nicht Marx heißen. Das Erdreich iſt von uralter Zeit zuſammengeblieben. Und ſparſam und fleißig iſt der Nichtsnutz von jeher geweſen, das muß man ihm laſſen. Sie ſahen ja, wie er ſich abäſcherte, nur um dem Schmidt die paar Groſchen Verdienſt zu nehmen. Jetzt freit ſeine Tochter einen andern jungen Geldſchlingel; die kriegt mit! Ich bin an der Leinwandkammer durch- gegangen, der Flachs und das Garn, das Gebild, die Wäſche und alle mögliche Kramerei iſt bis unter die Decke geſtopft. Und dazu giebt ihr der alte Schabhals noch baare ſechstauſend Thaler mit. Blicken Sie nur um ſich; iſt es nicht hier, als ob man bei einem Grafen wäre? Während der letzten Reden hatte der verdrieß- liche Pferdehändler ſacht in die Geldkatze gegriffen und den zwanzig Goldſtücken, gleichſam gleichgül- tig thuend, noch ſechs hinzugefügt. Der Hof- ſchulze trat wieder in die Thüre, und der Andre ſagte brummend, ohne ihn anzuſehen: Da lie-

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 1. Düsseldorf, 1838, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen01_1838/271>, abgerufen am 25.11.2024.