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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 1. Düsseldorf, 1838.

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daß ihr Herz ihr nach Schwaben nur an einem Faden
gefolgt war, den ein schöner Cavalier in den oester-
reichischen Erblanden hielt.

Bei den Anstrengungen, die wir solcherweise
machten, fielen die lächerlichsten Scenen vor, ins-
besondere von meiner Seite, der ich für diese spitz-
findigen Combinationen der Verhältnisse gar nicht
zugerichtet bin. Ich wollte alle Schuld, daß ein
Schein von Neigung entstanden war, auf mich neh-
men, verwickelte mich darüber in die unsinnigsten Erklä-
rungen, bekannte mich endlich für schon anderweit im
Auslande verlobt, widerrief diese Lüge im nächsten
Augenblicke -- kurz, ich stellte bei der ganzen Sache
den Helden einer ziemlich lustigen Novelle dar.

Indessen würde diese nur im Kreise der näch-
sten Bekanntschaft angeklungen und verklungen seyn,
wenn sich nicht ein fremder Störenfried herbeige-
macht und sie zur Befriedigung seines schlechten
Witzes gemißbraucht hätte.

Es hielt sich nämlich damals seit einiger Zeit
bei uns ein Mensch auf, Namens Schrimbs, oder
Peppel, wie er anderer Orten geheißen hat. Der
Himmel weiß, wie viel Namen er überhaupt in
der Welt geführt haben mag und noch führt!

daß ihr Herz ihr nach Schwaben nur an einem Faden
gefolgt war, den ein ſchöner Cavalier in den oeſter-
reichiſchen Erblanden hielt.

Bei den Anſtrengungen, die wir ſolcherweiſe
machten, fielen die lächerlichſten Scenen vor, ins-
beſondere von meiner Seite, der ich für dieſe ſpitz-
findigen Combinationen der Verhältniſſe gar nicht
zugerichtet bin. Ich wollte alle Schuld, daß ein
Schein von Neigung entſtanden war, auf mich neh-
men, verwickelte mich darüber in die unſinnigſten Erklä-
rungen, bekannte mich endlich für ſchon anderweit im
Auslande verlobt, widerrief dieſe Lüge im nächſten
Augenblicke — kurz, ich ſtellte bei der ganzen Sache
den Helden einer ziemlich luſtigen Novelle dar.

Indeſſen würde dieſe nur im Kreiſe der näch-
ſten Bekanntſchaft angeklungen und verklungen ſeyn,
wenn ſich nicht ein fremder Störenfried herbeige-
macht und ſie zur Befriedigung ſeines ſchlechten
Witzes gemißbraucht hätte.

Es hielt ſich nämlich damals ſeit einiger Zeit
bei uns ein Menſch auf, Namens Schrimbs, oder
Peppel, wie er anderer Orten geheißen hat. Der
Himmel weiß, wie viel Namen er überhaupt in
der Welt geführt haben mag und noch führt!

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[331/0339] daß ihr Herz ihr nach Schwaben nur an einem Faden gefolgt war, den ein ſchöner Cavalier in den oeſter- reichiſchen Erblanden hielt. Bei den Anſtrengungen, die wir ſolcherweiſe machten, fielen die lächerlichſten Scenen vor, ins- beſondere von meiner Seite, der ich für dieſe ſpitz- findigen Combinationen der Verhältniſſe gar nicht zugerichtet bin. Ich wollte alle Schuld, daß ein Schein von Neigung entſtanden war, auf mich neh- men, verwickelte mich darüber in die unſinnigſten Erklä- rungen, bekannte mich endlich für ſchon anderweit im Auslande verlobt, widerrief dieſe Lüge im nächſten Augenblicke — kurz, ich ſtellte bei der ganzen Sache den Helden einer ziemlich luſtigen Novelle dar. Indeſſen würde dieſe nur im Kreiſe der näch- ſten Bekanntſchaft angeklungen und verklungen ſeyn, wenn ſich nicht ein fremder Störenfried herbeige- macht und ſie zur Befriedigung ſeines ſchlechten Witzes gemißbraucht hätte. Es hielt ſich nämlich damals ſeit einiger Zeit bei uns ein Menſch auf, Namens Schrimbs, oder Peppel, wie er anderer Orten geheißen hat. Der Himmel weiß, wie viel Namen er überhaupt in der Welt geführt haben mag und noch führt!

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 1. Düsseldorf, 1838, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen01_1838/339>, abgerufen am 22.11.2024.