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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839.

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Hand werde ich Weinsperg absuchen, und sehen, ob
sich hier noch ein unbekannter Dämon verkrochen
hat. -- Kernbeißer und Eschenmichel traten in
den Stall. -- Gebt mir Zechgeld mit, rief der ma-
gische Schneider. Kernbeißer gab ihm einen Gulden
und sprach: O Dürr, du außerordentlicher Mensch,
besauf dich aber nicht, und verabsaume darüber
das große Werk, da es denn einmal nach meines
Freundes Willen zu Stand kommen soll! Was
denkt Ihr von mir? schrie der Magische ergrimmt.
Ich schwör', um das Himmelreich an mich zu hal-
ten. Ihr seht mich entweder gar nicht, oder mit
einem Dämon wiederkommen. Er wollte gehen.
Eschenmichel schickte sich an, ihm einen Segen voll
Salbung zu ertheilen. Laßt's Geschwätz weg! rief
der magische Schneider. Hier braucht's Fäust',
und keiner Redensarten.

Nach seiner Entfernung blieben wir Drei im
Stalle zu innigem Gebete vereiniget für den glück-
lichen Erfolg dieser Sendung. Ich betete in der
Ursprache, Eschenmichel mischte in sein Gebet einige
Verwünschungen der Gegner, Kernbeißer sagte zum
Schluß des seinigen: 'S ist 'ne verwünschte G'schicht',
daß die ganze Hoffnung der höheren Welt gegen-

Hand werde ich Weinſperg abſuchen, und ſehen, ob
ſich hier noch ein unbekannter Dämon verkrochen
hat. — Kernbeißer und Eſchenmichel traten in
den Stall. — Gebt mir Zechgeld mit, rief der ma-
giſche Schneider. Kernbeißer gab ihm einen Gulden
und ſprach: O Dürr, du außerordentlicher Menſch,
beſauf dich aber nicht, und verabſaume darüber
das große Werk, da es denn einmal nach meines
Freundes Willen zu Stand kommen ſoll! Was
denkt Ihr von mir? ſchrie der Magiſche ergrimmt.
Ich ſchwör’, um das Himmelreich an mich zu hal-
ten. Ihr ſeht mich entweder gar nicht, oder mit
einem Dämon wiederkommen. Er wollte gehen.
Eſchenmichel ſchickte ſich an, ihm einen Segen voll
Salbung zu ertheilen. Laßt’s Geſchwätz weg! rief
der magiſche Schneider. Hier braucht’s Fäuſt’,
und keiner Redensarten.

Nach ſeiner Entfernung blieben wir Drei im
Stalle zu innigem Gebete vereiniget für den glück-
lichen Erfolg dieſer Sendung. Ich betete in der
Urſprache, Eſchenmichel miſchte in ſein Gebet einige
Verwünſchungen der Gegner, Kernbeißer ſagte zum
Schluß des ſeinigen: ’S iſt ’ne verwünſchte G’ſchicht’,
daß die ganze Hoffnung der höheren Welt gegen-

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[277/0295] Hand werde ich Weinſperg abſuchen, und ſehen, ob ſich hier noch ein unbekannter Dämon verkrochen hat. — Kernbeißer und Eſchenmichel traten in den Stall. — Gebt mir Zechgeld mit, rief der ma- giſche Schneider. Kernbeißer gab ihm einen Gulden und ſprach: O Dürr, du außerordentlicher Menſch, beſauf dich aber nicht, und verabſaume darüber das große Werk, da es denn einmal nach meines Freundes Willen zu Stand kommen ſoll! Was denkt Ihr von mir? ſchrie der Magiſche ergrimmt. Ich ſchwör’, um das Himmelreich an mich zu hal- ten. Ihr ſeht mich entweder gar nicht, oder mit einem Dämon wiederkommen. Er wollte gehen. Eſchenmichel ſchickte ſich an, ihm einen Segen voll Salbung zu ertheilen. Laßt’s Geſchwätz weg! rief der magiſche Schneider. Hier braucht’s Fäuſt’, und keiner Redensarten. Nach ſeiner Entfernung blieben wir Drei im Stalle zu innigem Gebete vereiniget für den glück- lichen Erfolg dieſer Sendung. Ich betete in der Urſprache, Eſchenmichel miſchte in ſein Gebet einige Verwünſchungen der Gegner, Kernbeißer ſagte zum Schluß des ſeinigen: ’S iſt ’ne verwünſchte G’ſchicht’, daß die ganze Hoffnung der höheren Welt gegen-

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/295>, abgerufen am 23.12.2024.