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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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Die Geschichte dieser drei unbefriedigten Jüng-
linge in grünem Sammet war einfach aber lehr-
reich. Sie waren Brüder, Söhne eines reichen
Banquiers in Hamburg und hießen Karl Emanuel,
Karl Nathanael und Karl Gabriel. Ihr Vater
hatte ihnen die sorgfältigste Erziehung geben lassen,
weil er wünschte, drei ausgezeichnete Männer er-
zeugt zu haben. Sie wuchsen in geistreicher Gesell-
schaft heran, denn in dem Hause des alten Ban-
quiers versammelte sich Alles, was auf den Na-
men eines klugen Mannes Anspruch machen konnte.

Die Fähigkeiten der drei Knaben entwickelten
sich auch früh in der entschiedensten Weise. Karl
Gabriel lief jeden Abend in die Comödie, hatte
in seinem vierzehnten Jahre einen kleinen Roman
mit der Tänzerin Rosamira, stand in den Zwi-
schenacten am Büffet, aß Eis oder trank
Punsch und gab danach Kritik von sich. -- Karl
Nathanael ging dagegen auf das Kaffeehaus, las
Zeitungen und speculirte, als er den Cornelius
Nepos exponirte, in den Fonds, Karl Emanuel
war ein stiller Junge, der am liebsten zu Hause
saß, gern Bratäpfel aß und bei allen Dingen
nach dem: Warum? fragte. -- Der alte Banquier

Die Geſchichte dieſer drei unbefriedigten Jüng-
linge in grünem Sammet war einfach aber lehr-
reich. Sie waren Brüder, Söhne eines reichen
Banquiers in Hamburg und hießen Karl Emanuel,
Karl Nathanael und Karl Gabriel. Ihr Vater
hatte ihnen die ſorgfältigſte Erziehung geben laſſen,
weil er wünſchte, drei ausgezeichnete Männer er-
zeugt zu haben. Sie wuchſen in geiſtreicher Geſell-
ſchaft heran, denn in dem Hauſe des alten Ban-
quiers verſammelte ſich Alles, was auf den Na-
men eines klugen Mannes Anſpruch machen konnte.

Die Fähigkeiten der drei Knaben entwickelten
ſich auch früh in der entſchiedenſten Weiſe. Karl
Gabriel lief jeden Abend in die Comödie, hatte
in ſeinem vierzehnten Jahre einen kleinen Roman
mit der Tänzerin Roſamira, ſtand in den Zwi-
ſchenacten am Büffet, aß Eis oder trank
Punſch und gab danach Kritik von ſich. — Karl
Nathanael ging dagegen auf das Kaffeehaus, las
Zeitungen und ſpeculirte, als er den Cornelius
Nepos exponirte, in den Fonds, Karl Emanuel
war ein ſtiller Junge, der am liebſten zu Hauſe
ſaß, gern Bratäpfel aß und bei allen Dingen
nach dem: Warum? fragte. — Der alte Banquier

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[210/0224] Die Geſchichte dieſer drei unbefriedigten Jüng- linge in grünem Sammet war einfach aber lehr- reich. Sie waren Brüder, Söhne eines reichen Banquiers in Hamburg und hießen Karl Emanuel, Karl Nathanael und Karl Gabriel. Ihr Vater hatte ihnen die ſorgfältigſte Erziehung geben laſſen, weil er wünſchte, drei ausgezeichnete Männer er- zeugt zu haben. Sie wuchſen in geiſtreicher Geſell- ſchaft heran, denn in dem Hauſe des alten Ban- quiers verſammelte ſich Alles, was auf den Na- men eines klugen Mannes Anſpruch machen konnte. Die Fähigkeiten der drei Knaben entwickelten ſich auch früh in der entſchiedenſten Weiſe. Karl Gabriel lief jeden Abend in die Comödie, hatte in ſeinem vierzehnten Jahre einen kleinen Roman mit der Tänzerin Roſamira, ſtand in den Zwi- ſchenacten am Büffet, aß Eis oder trank Punſch und gab danach Kritik von ſich. — Karl Nathanael ging dagegen auf das Kaffeehaus, las Zeitungen und ſpeculirte, als er den Cornelius Nepos exponirte, in den Fonds, Karl Emanuel war ein ſtiller Junge, der am liebſten zu Hauſe ſaß, gern Bratäpfel aß und bei allen Dingen nach dem: Warum? fragte. — Der alte Banquier

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/224>, abgerufen am 21.11.2024.