ser nach jenen. Er hielt sich nicht länger und mit dem Rufe: Ich will dir Bestie denn doch endlich das Fressen wohl verleiden! gab er der armen Unschuldigen einen so heftigen Schlag, daß das treue Hausthier schreiend aufsprang und winselnd forthinkte, denn eine Pfote war ihm von dem Stockschlage gelähmt worden.
Der Blick des zornigen Hausherrn fiel auf ein Buch, welches neben dem Heerde lag. Er er- kannte Emerentia's Handschrift, wurde neugierig und begann darin zu lesen, nur die letzten Blät- ter, so daß er nicht den ganzen Zusammenhang von seiner Tochter Gedanken und Gefühlen daraus entnehmen konnte, aber leider erfuhr er schon durch das, was er las, ein neues, nur zu großes Unheil.
Es war Emerentia's Tagebuch. Sie pflegte, was sie am Abend geschrieben, am Morgen darauf in der Küche zu ihrer Erholung sich vorzulesen. Nun hatte sie in den letzten Wochen, da sich der Schatz ihrer anderweitigen Vorstellungen und Er- innerungen ausgeleert haben mochte, nur einge- zeichnet, was sie an Lebensmitteln dem masquirten Fürsten zugesteckt hatte, den sie aus einer zärt-
ſer nach jenen. Er hielt ſich nicht länger und mit dem Rufe: Ich will dir Beſtie denn doch endlich das Freſſen wohl verleiden! gab er der armen Unſchuldigen einen ſo heftigen Schlag, daß das treue Hausthier ſchreiend aufſprang und winſelnd forthinkte, denn eine Pfote war ihm von dem Stockſchlage gelähmt worden.
Der Blick des zornigen Hausherrn fiel auf ein Buch, welches neben dem Heerde lag. Er er- kannte Emerentia’s Handſchrift, wurde neugierig und begann darin zu leſen, nur die letzten Blät- ter, ſo daß er nicht den ganzen Zuſammenhang von ſeiner Tochter Gedanken und Gefühlen daraus entnehmen konnte, aber leider erfuhr er ſchon durch das, was er las, ein neues, nur zu großes Unheil.
Es war Emerentia’s Tagebuch. Sie pflegte, was ſie am Abend geſchrieben, am Morgen darauf in der Küche zu ihrer Erholung ſich vorzuleſen. Nun hatte ſie in den letzten Wochen, da ſich der Schatz ihrer anderweitigen Vorſtellungen und Er- innerungen ausgeleert haben mochte, nur einge- zeichnet, was ſie an Lebensmitteln dem masquirten Fürſten zugeſteckt hatte, den ſie aus einer zärt-
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ſer nach jenen. Er hielt ſich nicht länger und mit
dem Rufe: Ich will dir Beſtie denn doch endlich
das Freſſen wohl verleiden! gab er der armen
Unſchuldigen einen ſo heftigen Schlag, daß das
treue Hausthier ſchreiend aufſprang und winſelnd
forthinkte, denn eine Pfote war ihm von dem
Stockſchlage gelähmt worden.
Der Blick des zornigen Hausherrn fiel auf ein
Buch, welches neben dem Heerde lag. Er er-
kannte Emerentia’s Handſchrift, wurde neugierig
und begann darin zu leſen, nur die letzten Blät-
ter, ſo daß er nicht den ganzen Zuſammenhang
von ſeiner Tochter Gedanken und Gefühlen daraus
entnehmen konnte, aber leider erfuhr er ſchon durch
das, was er las, ein neues, nur zu großes
Unheil.
Es war Emerentia’s Tagebuch. Sie pflegte,
was ſie am Abend geſchrieben, am Morgen darauf
in der Küche zu ihrer Erholung ſich vorzuleſen.
Nun hatte ſie in den letzten Wochen, da ſich der
Schatz ihrer anderweitigen Vorſtellungen und Er-
innerungen ausgeleert haben mochte, nur einge-
zeichnet, was ſie an Lebensmitteln dem masquirten
Fürſten zugeſteckt hatte, den ſie aus einer zärt-
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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/315>, abgerufen am 22.11.2024.
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