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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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berufen, um einen Todten aufzuerwecken, unter-
weges sah er einen Schneider aus dem Fenster
stürzen, den hieß er, weil er keine Zeit für ihn
übrig hatte, so lange in der Luft schweben, bis er
vom Todten zurück wäre, that hierauf im Sterbe-
hause was seines Amtes war, kehrte darnach zu
dem schwebenden Schneider zurück und ließ ihn
sänftlich zur Erde nieder kommen.

Unsere Erzählung hat dringende Geschäfte in
Münchhausens Zimmer, sie fixirt daher den Be-
dienten Karl Buttervogel und den alten Baron
Schnuck im Herabstürzen von der Treppe und
läuft zum Freiherrn, wo sie in dem engen Stüb-
chen vor den vielen Menschen, die es inzwischen
erfüllt haben, kaum noch ein Unterkommen finden
kann. Denn unter dem Mantel des Haarrauches
waren die drei Unbefriedigten, der Ehinger Spi-
tzenkrämer und Semilasso in das Schloß eingedrun-
gen. Froh über die Oeffnung, die nach ihrem Abzuge
entstanden war, hatten sie nicht auf einander geachtet,
waren, vom Instinct geleitet, die Treppe hinauf und
in das Zimmer gegangen, worin sich nun große und
merkwürdige Entdeckungen zutragen sollten.

Ja, er ist es! riefen die drei Unbefriedigten.


berufen, um einen Todten aufzuerwecken, unter-
weges ſah er einen Schneider aus dem Fenſter
ſtürzen, den hieß er, weil er keine Zeit für ihn
übrig hatte, ſo lange in der Luft ſchweben, bis er
vom Todten zurück wäre, that hierauf im Sterbe-
hauſe was ſeines Amtes war, kehrte darnach zu
dem ſchwebenden Schneider zurück und ließ ihn
ſänftlich zur Erde nieder kommen.

Unſere Erzählung hat dringende Geſchäfte in
Münchhauſens Zimmer, ſie fixirt daher den Be-
dienten Karl Buttervogel und den alten Baron
Schnuck im Herabſtürzen von der Treppe und
läuft zum Freiherrn, wo ſie in dem engen Stüb-
chen vor den vielen Menſchen, die es inzwiſchen
erfüllt haben, kaum noch ein Unterkommen finden
kann. Denn unter dem Mantel des Haarrauches
waren die drei Unbefriedigten, der Ehinger Spi-
tzenkrämer und Semilaſſo in das Schloß eingedrun-
gen. Froh über die Oeffnung, die nach ihrem Abzuge
entſtanden war, hatten ſie nicht auf einander geachtet,
waren, vom Inſtinct geleitet, die Treppe hinauf und
in das Zimmer gegangen, worin ſich nun große und
merkwürdige Entdeckungen zutragen ſollten.

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[308/0322] berufen, um einen Todten aufzuerwecken, unter- weges ſah er einen Schneider aus dem Fenſter ſtürzen, den hieß er, weil er keine Zeit für ihn übrig hatte, ſo lange in der Luft ſchweben, bis er vom Todten zurück wäre, that hierauf im Sterbe- hauſe was ſeines Amtes war, kehrte darnach zu dem ſchwebenden Schneider zurück und ließ ihn ſänftlich zur Erde nieder kommen. Unſere Erzählung hat dringende Geſchäfte in Münchhauſens Zimmer, ſie fixirt daher den Be- dienten Karl Buttervogel und den alten Baron Schnuck im Herabſtürzen von der Treppe und läuft zum Freiherrn, wo ſie in dem engen Stüb- chen vor den vielen Menſchen, die es inzwiſchen erfüllt haben, kaum noch ein Unterkommen finden kann. Denn unter dem Mantel des Haarrauches waren die drei Unbefriedigten, der Ehinger Spi- tzenkrämer und Semilaſſo in das Schloß eingedrun- gen. Froh über die Oeffnung, die nach ihrem Abzuge entſtanden war, hatten ſie nicht auf einander geachtet, waren, vom Inſtinct geleitet, die Treppe hinauf und in das Zimmer gegangen, worin ſich nun große und merkwürdige Entdeckungen zutragen ſollten. Ja, er iſt es! riefen die drei Unbefriedigten.

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/322>, abgerufen am 22.11.2024.