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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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tälern der Säulen sind bizarre Vogel-, Schlangen-
und Menschenköpfe angebracht; hinter dem Altare,
der sich in der Austiefung nach Morgen befindet,
erhebt sich das Kreuz und der Gekreuzigte hängt
daran, Maria und Johannes stehen unten am
Stamme des Kreuzes und diese ganze Gruppe ist
von derber Faust mit grellen Zügen der Trauer
und des Schmerzes in Sandstein ausgehauen, den
man, in der Absicht zu verschönern, mit glänzend
weißer Oelfarbe überstrichen hat. Ringsumher sind
Seitennischen, in welchen die Passionsgeschichte in
kleineren Darstellungen aus Holz oder Stein er-
scheint, untermischt mit Grabmonumenten der Aebte,
deren Einige diesen unterirdischen Ort zu ihrer
Bestattung wählten. Die Steine, welche von einem
Theile weggebrochenen Mauerwerks herrühren, lie-
gen in einigen unordentlichen Haufen in dem dü-
stersten Theile der Krypte umher, dazwischen liegen
auch Pfeiler, welche schadhaft geworden waren und
deßhalb hölzernen Stützbäumen haben Platz machen
müssen, und einer ist schief gegen die Wand gelehnt.

Auch hier verbreitete die ewige Lampe ein
dämmerndes Licht, welches mit dem durch die klei-
nen Fensteröffnungen von außen einfallenden Ta-

tälern der Säulen ſind bizarre Vogel-, Schlangen-
und Menſchenköpfe angebracht; hinter dem Altare,
der ſich in der Austiefung nach Morgen befindet,
erhebt ſich das Kreuz und der Gekreuzigte hängt
daran, Maria und Johannes ſtehen unten am
Stamme des Kreuzes und dieſe ganze Gruppe iſt
von derber Fauſt mit grellen Zügen der Trauer
und des Schmerzes in Sandſtein ausgehauen, den
man, in der Abſicht zu verſchönern, mit glänzend
weißer Oelfarbe überſtrichen hat. Ringsumher ſind
Seitenniſchen, in welchen die Paſſionsgeſchichte in
kleineren Darſtellungen aus Holz oder Stein er-
ſcheint, untermiſcht mit Grabmonumenten der Aebte,
deren Einige dieſen unterirdiſchen Ort zu ihrer
Beſtattung wählten. Die Steine, welche von einem
Theile weggebrochenen Mauerwerks herrühren, lie-
gen in einigen unordentlichen Haufen in dem dü-
ſterſten Theile der Krypte umher, dazwiſchen liegen
auch Pfeiler, welche ſchadhaft geworden waren und
deßhalb hölzernen Stützbäumen haben Platz machen
müſſen, und einer iſt ſchief gegen die Wand gelehnt.

Auch hier verbreitete die ewige Lampe ein
dämmerndes Licht, welches mit dem durch die klei-
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[393/0407] tälern der Säulen ſind bizarre Vogel-, Schlangen- und Menſchenköpfe angebracht; hinter dem Altare, der ſich in der Austiefung nach Morgen befindet, erhebt ſich das Kreuz und der Gekreuzigte hängt daran, Maria und Johannes ſtehen unten am Stamme des Kreuzes und dieſe ganze Gruppe iſt von derber Fauſt mit grellen Zügen der Trauer und des Schmerzes in Sandſtein ausgehauen, den man, in der Abſicht zu verſchönern, mit glänzend weißer Oelfarbe überſtrichen hat. Ringsumher ſind Seitenniſchen, in welchen die Paſſionsgeſchichte in kleineren Darſtellungen aus Holz oder Stein er- ſcheint, untermiſcht mit Grabmonumenten der Aebte, deren Einige dieſen unterirdiſchen Ort zu ihrer Beſtattung wählten. Die Steine, welche von einem Theile weggebrochenen Mauerwerks herrühren, lie- gen in einigen unordentlichen Haufen in dem dü- ſterſten Theile der Krypte umher, dazwiſchen liegen auch Pfeiler, welche ſchadhaft geworden waren und deßhalb hölzernen Stützbäumen haben Platz machen müſſen, und einer iſt ſchief gegen die Wand gelehnt. Auch hier verbreitete die ewige Lampe ein dämmerndes Licht, welches mit dem durch die klei- nen Fenſteröffnungen von außen einfallenden Ta-

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/407>, abgerufen am 23.11.2024.