Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.Die Bauern versetzten: Thut das, Hofschulze. Ich hoffe, es soll nichts auskommen, versetzte Wie wollt Ihr es anfangen? fragten seine Ich will Euch nur veroffenbaren, sagte der Ja, sagte Einer, so etwas müßt Ihr wohl Als die beiden Alten oben auf der Höhe Die Bauern verſetzten: Thut das, Hofſchulze. Ich hoffe, es ſoll nichts auskommen, verſetzte Wie wollt Ihr es anfangen? fragten ſeine Ich will Euch nur veroffenbaren, ſagte der Ja, ſagte Einer, ſo etwas müßt Ihr wohl Als die beiden Alten oben auf der Höhe <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0136" n="124"/> <p>Die Bauern verſetzten: Thut das, Hofſchulze.<lb/> Nur daß nichts auskommt von der Heimlichkeit.</p><lb/> <p>Ich hoffe, es ſoll nichts auskommen, verſetzte<lb/> der Hofſchulze mit einem ſeltſamen Lächeln.</p><lb/> <p>Wie wollt Ihr es anfangen? fragten ſeine<lb/> Nachbarn.</p><lb/> <p>Ich will Euch nur veroffenbaren, ſagte der<lb/> Hofſchulze und ſein Lächeln wurde immer ſonder-<lb/> barer, daß ich eine Sache von meinem Vater ſeliger<lb/> ererbt habe, die, wenn man ſie gehörig braucht,<lb/> Jemandem den Mund ſchließt über jegliches Ding,<lb/> worüber man will.</p><lb/> <p>Ja, ſagte Einer, ſo etwas müßt Ihr wohl<lb/> inne haben, denn vom Oberhofe iſt niemals was<lb/> herunter geſchwatzt worden. — Sie ſchüttelten<lb/> ihm die Hand und liefen nach allen Richtungen<lb/> hügelabwärts auseinander, unterweges ihr Murren,<lb/> Schelten und Verwünſchen fortſetzend.</p><lb/> <p>Als die beiden Alten oben auf der Höhe<lb/> allein waren, wechſelten ſie mit einander die<lb/> allerverwunderlichſten Blicke. Der Frohnbote hatte<lb/> ſeit dem Abgange des jungen Grafen wie ein<lb/> Falke nach jedem Geſichtszuge ſeines Freigrafen<lb/> geſpäht.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [124/0136]
Die Bauern verſetzten: Thut das, Hofſchulze.
Nur daß nichts auskommt von der Heimlichkeit.
Ich hoffe, es ſoll nichts auskommen, verſetzte
der Hofſchulze mit einem ſeltſamen Lächeln.
Wie wollt Ihr es anfangen? fragten ſeine
Nachbarn.
Ich will Euch nur veroffenbaren, ſagte der
Hofſchulze und ſein Lächeln wurde immer ſonder-
barer, daß ich eine Sache von meinem Vater ſeliger
ererbt habe, die, wenn man ſie gehörig braucht,
Jemandem den Mund ſchließt über jegliches Ding,
worüber man will.
Ja, ſagte Einer, ſo etwas müßt Ihr wohl
inne haben, denn vom Oberhofe iſt niemals was
herunter geſchwatzt worden. — Sie ſchüttelten
ihm die Hand und liefen nach allen Richtungen
hügelabwärts auseinander, unterweges ihr Murren,
Schelten und Verwünſchen fortſetzend.
Als die beiden Alten oben auf der Höhe
allein waren, wechſelten ſie mit einander die
allerverwunderlichſten Blicke. Der Frohnbote hatte
ſeit dem Abgange des jungen Grafen wie ein
Falke nach jedem Geſichtszuge ſeines Freigrafen
geſpäht.
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