Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.was aber den Erfolg betrifft, so war dieser Warum ich diese Saite hier berührt habe? Düsseldorf den 20. April 1839, (an dem Tage, wo die letzten Seiten des Münch- Immermann. was aber den Erfolg betrifft, ſo war dieſer Warum ich dieſe Saite hier beruͤhrt habe? Duͤſſeldorf den 20. April 1839, (an dem Tage, wo die letzten Seiten des Münch- Immermann. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0020" n="VIII"/> was aber den Erfolg betrifft, ſo war dieſer<lb/> bei der erſten Darſtellung ein entſchiedener und<lb/> bei der zweiten der allerglaͤnzendſte. Wenig<lb/> hatte das Stuͤck gekoſtet und viel brachte es<lb/> ein. — Ich wollte nicht dabei ſtehen bleiben,<lb/> ſondern ich dachte ſchon an Fortunat, ſelbſt an<lb/> Daͤumchen und an das ſchnurrende Thier in<lb/> Stiefeln. Aber die Duͤſſeldorfer Buͤhne ging we-<lb/> gen Mangels an Gunſt, Schutz und Geld unter,<lb/> und ſo blieben denn jene Gedanken Traͤume.</p><lb/> <p>Warum ich dieſe Saite hier beruͤhrt habe?<lb/> Weil mir Ihr ganzes Bild vorſchwebte und zu<lb/> einem vollen Menſchenleben die Entwickelungen<lb/> und die Vereitelungen gehoͤren. Wenn ich mit<lb/> Ihnen Mund gegen Mund reden durfte, ſo<lb/> hatten unſere Geſpraͤche immer einen Gehalt;<lb/> eine gewoͤhnliche Dedications-Epiſtel konnte ich<lb/> Ihnen daher nicht ſchreiben. Nehmen Sie meine<lb/> Worte auf, wie ich ſie gemeint habe, und vor allen<lb/> Dingen — leben Sie noch lange, leben Sie<lb/> munter und kraͤftig fort, ſich und uns zum Segen!</p><lb/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Duͤſſeldorf</hi> den 20. April 1839,</hi> </p><lb/> <p>(an dem Tage, wo die letzten Seiten des Münch-<lb/> hauſen zu Ende geſchrieben wurden.)</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Immermann</hi>.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [VIII/0020]
was aber den Erfolg betrifft, ſo war dieſer
bei der erſten Darſtellung ein entſchiedener und
bei der zweiten der allerglaͤnzendſte. Wenig
hatte das Stuͤck gekoſtet und viel brachte es
ein. — Ich wollte nicht dabei ſtehen bleiben,
ſondern ich dachte ſchon an Fortunat, ſelbſt an
Daͤumchen und an das ſchnurrende Thier in
Stiefeln. Aber die Duͤſſeldorfer Buͤhne ging we-
gen Mangels an Gunſt, Schutz und Geld unter,
und ſo blieben denn jene Gedanken Traͤume.
Warum ich dieſe Saite hier beruͤhrt habe?
Weil mir Ihr ganzes Bild vorſchwebte und zu
einem vollen Menſchenleben die Entwickelungen
und die Vereitelungen gehoͤren. Wenn ich mit
Ihnen Mund gegen Mund reden durfte, ſo
hatten unſere Geſpraͤche immer einen Gehalt;
eine gewoͤhnliche Dedications-Epiſtel konnte ich
Ihnen daher nicht ſchreiben. Nehmen Sie meine
Worte auf, wie ich ſie gemeint habe, und vor allen
Dingen — leben Sie noch lange, leben Sie
munter und kraͤftig fort, ſich und uns zum Segen!
Duͤſſeldorf den 20. April 1839,
(an dem Tage, wo die letzten Seiten des Münch-
hauſen zu Ende geſchrieben wurden.)
Immermann.
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