Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.Gestern über dem Nachtessen wurde Cler- Höre an! Wir machten vorgestern die Reise nach Geſtern uͤber dem Nachteſſen wurde Cler- Hoͤre an! Wir machten vorgeſtern die Reiſe nach <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0164" n="126"/> <p>Geſtern uͤber dem Nachteſſen wurde Cler-<lb/> don ſehr aufgeraͤumt, und erzaͤhlte uns zuletzt<lb/> ein tolles Maͤhrchen, welches ich durchaus Dir<lb/> wieder erzaͤhlen ſoll — um meinen Brief zu<lb/><hi rendition="#g">erheitern</hi>, ſagte der boshafte Mann. Ich<lb/> habe ihm die Hand darauf gegeben. Da muß<lb/> ich aber weit ausholen, und ich wuͤnſche nur,<lb/> daß Du recht dabey gaͤhnen moͤgeſt; denn das<lb/> iſt die Abſicht.</p><lb/> <p>Hoͤre an!</p><lb/> <p>Wir machten vorgeſtern die Reiſe nach<lb/> der Stadt im Cabriolet. Die Luft war hell<lb/> und ſtrenge. Von dieſer ſtrengen Luft und<lb/> der blanken Sonne waren Claͤrchen, welche<lb/> dazu die Nacht nicht viel geſchlafen hatte,<lb/> die Augen etwas ſchwer geworden. Das ver-<lb/> gieng ihr nachher, und ſie fuͤhlte die ganze<lb/> Zeit vor Tiſche nichts davon. Waͤhrend dem<lb/> Nachteſſen aber kam es deſto ſtaͤrker wieder,<lb/> ſo daß ihr zuletzt mitten im Reden ein paarmal<lb/> die Augen zufielen. Clerdon wollte wiſſen,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [126/0164]
Geſtern uͤber dem Nachteſſen wurde Cler-
don ſehr aufgeraͤumt, und erzaͤhlte uns zuletzt
ein tolles Maͤhrchen, welches ich durchaus Dir
wieder erzaͤhlen ſoll — um meinen Brief zu
erheitern, ſagte der boshafte Mann. Ich
habe ihm die Hand darauf gegeben. Da muß
ich aber weit ausholen, und ich wuͤnſche nur,
daß Du recht dabey gaͤhnen moͤgeſt; denn das
iſt die Abſicht.
Hoͤre an!
Wir machten vorgeſtern die Reiſe nach
der Stadt im Cabriolet. Die Luft war hell
und ſtrenge. Von dieſer ſtrengen Luft und
der blanken Sonne waren Claͤrchen, welche
dazu die Nacht nicht viel geſchlafen hatte,
die Augen etwas ſchwer geworden. Das ver-
gieng ihr nachher, und ſie fuͤhlte die ganze
Zeit vor Tiſche nichts davon. Waͤhrend dem
Nachteſſen aber kam es deſto ſtaͤrker wieder,
ſo daß ihr zuletzt mitten im Reden ein paarmal
die Augen zufielen. Clerdon wollte wiſſen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |