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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.

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zusammenraffen. Angegriffen im Mittelpunkte
meines Wesens, muß mir aus dem Mittel-
punkte meines Wesens Hülfe, volle Hülfe
kommen. Sie wird kommen; Du sagst es;
ich sage es auch. Jeder merkwürdige neue
Zustand leitet zu neuem Rath, zu neuen Mit-
teln. Wie oft ist mir gewesen, so, daß ich
glaubte, laut rufen zu müssen: Hilf, Cler-
don! Hilf
! -- Aber ich mußte nicht, und
rief nicht. Was wäre es, wenn ich mich
immer nur so halten ließe? Was würde mir?
Keine beständige feste Hülfe würde mir. Die
will ich, dahin will ich. Ich will durchkom-
men wollen, wenn ich auch nicht durch-
komme.

Einst, vor Jahrhunderten, ließ sich eine
Stimme hören vom Himmel: "Siehe, er
betet
!" -- Und dem Betenden fiel es von den
Augen wie Schuppen!

Genug für heute. Morgen will ich versu-
chen, an Amalia zu schreiben, von der ich ei-

zuſammenraffen. Angegriffen im Mittelpunkte
meines Weſens, muß mir aus dem Mittel-
punkte meines Weſens Huͤlfe, volle Huͤlfe
kommen. Sie wird kommen; Du ſagſt es;
ich ſage es auch. Jeder merkwuͤrdige neue
Zuſtand leitet zu neuem Rath, zu neuen Mit-
teln. Wie oft iſt mir geweſen, ſo, daß ich
glaubte, laut rufen zu muͤſſen: Hilf, Cler-
don! Hilf
! — Aber ich mußte nicht, und
rief nicht. Was waͤre es, wenn ich mich
immer nur ſo halten ließe? Was wuͤrde mir?
Keine beſtaͤndige feſte Huͤlfe wuͤrde mir. Die
will ich, dahin will ich. Ich will durchkom-
men wollen, wenn ich auch nicht durch-
komme.

Einſt, vor Jahrhunderten, ließ ſich eine
Stimme hoͤren vom Himmel: „Siehe, er
betet
!” — Und dem Betenden fiel es von den
Augen wie Schuppen!

Genug fuͤr heute. Morgen will ich verſu-
chen, an Amalia zu ſchreiben, von der ich ei-

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[187/0225] zuſammenraffen. Angegriffen im Mittelpunkte meines Weſens, muß mir aus dem Mittel- punkte meines Weſens Huͤlfe, volle Huͤlfe kommen. Sie wird kommen; Du ſagſt es; ich ſage es auch. Jeder merkwuͤrdige neue Zuſtand leitet zu neuem Rath, zu neuen Mit- teln. Wie oft iſt mir geweſen, ſo, daß ich glaubte, laut rufen zu muͤſſen: Hilf, Cler- don! Hilf! — Aber ich mußte nicht, und rief nicht. Was waͤre es, wenn ich mich immer nur ſo halten ließe? Was wuͤrde mir? Keine beſtaͤndige feſte Huͤlfe wuͤrde mir. Die will ich, dahin will ich. Ich will durchkom- men wollen, wenn ich auch nicht durch- komme. Einſt, vor Jahrhunderten, ließ ſich eine Stimme hoͤren vom Himmel: „Siehe, er betet!” — Und dem Betenden fiel es von den Augen wie Schuppen! Genug fuͤr heute. Morgen will ich verſu- chen, an Amalia zu ſchreiben, von der ich ei-

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Zitationshilfe: Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/225>, abgerufen am 21.11.2024.