Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.bungen hemmte; unwissend oder aus Absicht Schnöde Prahlerey, daß Ihr Herz immer bungen hemmte; unwiſſend oder aus Abſicht Schnoͤde Prahlerey, daß Ihr Herz immer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0309" n="271"/> bungen hemmte; unwiſſend oder aus Abſicht<lb/> Ihnen die aͤuſſerſte Quaal verurſachte; kurz.<lb/> daß Jedermanns Hand ſich wider Sie erhoͤbe.<lb/> Zwiefach waͤre dann gegen Jedermann die Ih-<lb/> rige. Eckel, Gram und Haß naͤhmen Ihre<lb/> Seele ein. Mit der Gewalt draͤngen Sie nicht<lb/> durch. Sie muͤßten alſo, um Ihr <hi rendition="#g">erhabene-<lb/> res</hi> Leben zu retten, Liſt, Verſtellung, Be-<lb/> trug zu Huͤlfe rufen; lauter krumme Wege<lb/> gehen: dies entzweyte Sie nothwendiger Wei-<lb/> ſe mit ſich ſelbſt; und ſo muͤßten Sie bald voll<lb/> tiefen Graͤuels ſich und die Welt verfluchen.</p><lb/> <p>Schnoͤde Prahlerey, daß Ihr Herz immer<lb/> freyer und freyer ſchlage. Es kann nicht frey<lb/> ſchlagen, ſo lange es Geheimniſſe des Frevels<lb/> und der Schande zu bergen hat; ſo lange es<lb/> vor dem Blicke des Unſtraͤflichen ſich zuſammen<lb/> ziehen — von dem Athem des Reinen erſticken<lb/> muß in ſeinem Blute — damit nur Deine Stirne<lb/> weiß bleibe, wenn er Dinge der Finſterniß mit<lb/> ihrem Namen bezeichnet, und Du fuͤhleſt, er<lb/> redet von Deinen Thaten.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [271/0309]
bungen hemmte; unwiſſend oder aus Abſicht
Ihnen die aͤuſſerſte Quaal verurſachte; kurz.
daß Jedermanns Hand ſich wider Sie erhoͤbe.
Zwiefach waͤre dann gegen Jedermann die Ih-
rige. Eckel, Gram und Haß naͤhmen Ihre
Seele ein. Mit der Gewalt draͤngen Sie nicht
durch. Sie muͤßten alſo, um Ihr erhabene-
res Leben zu retten, Liſt, Verſtellung, Be-
trug zu Huͤlfe rufen; lauter krumme Wege
gehen: dies entzweyte Sie nothwendiger Wei-
ſe mit ſich ſelbſt; und ſo muͤßten Sie bald voll
tiefen Graͤuels ſich und die Welt verfluchen.
Schnoͤde Prahlerey, daß Ihr Herz immer
freyer und freyer ſchlage. Es kann nicht frey
ſchlagen, ſo lange es Geheimniſſe des Frevels
und der Schande zu bergen hat; ſo lange es
vor dem Blicke des Unſtraͤflichen ſich zuſammen
ziehen — von dem Athem des Reinen erſticken
muß in ſeinem Blute — damit nur Deine Stirne
weiß bleibe, wenn er Dinge der Finſterniß mit
ihrem Namen bezeichnet, und Du fuͤhleſt, er
redet von Deinen Thaten.
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