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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.

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Ich entfliehe, und küsse die von dem erha-
benen Felsgebirge weggefegte Erde. Ich will
Glauben behalten, und Liebe, und Schaam,
und Ehrfurcht und Demuth; will behalten tief

deren politische Gesinnungen den meinigen
gerade so heterogen sind, als es alle meine
Schriften, ohne Ausnahme, beweisen, und
noch besser die Geschichte meines Lebens. --
Bellum est in eos qui judiciis coerce-
ri non possunt!
Dies bleibt ewig wahr;
und ich gestehe ohne Scheu, daß Cromwell
unter seinen Enthusiasten von allerley Art
mich weniger empört, mein Herz verträglicher
mit der Menschheit läßt, als sein königlicher
Nachfolger, unter seinen Lustigmachern, An-
zettlern, Metzen und Sündenvergebern.
Jener hieng doch wirklich an Ideen, und
hatte überall Gemeinsames im Auge,
womit sein Eigennutz sich nur vermischte;
dieser hieng allein an sich, haßte alles Ge-
meinsame
, und lächelte abscheulich je-
dem Frevel, der seine verächtliche Willkühr, als
solche, alleinherrschend zu machen versprach.
-- -- Salomo, ein König und ein Weiser,
T 3

Ich entfliehe, und kuͤſſe die von dem erha-
benen Felsgebirge weggefegte Erde. Ich will
Glauben behalten, und Liebe, und Schaam,
und Ehrfurcht und Demuth; will behalten tief

deren politiſche Geſinnungen den meinigen
gerade ſo heterogen ſind, als es alle meine
Schriften, ohne Ausnahme, beweiſen, und
noch beſſer die Geſchichte meines Lebens. —
Bellum eſt in eos qui judiciis coërce-
ri non poſſunt!
Dies bleibt ewig wahr;
und ich geſtehe ohne Scheu, daß Cromwell
unter ſeinen Enthuſiaſten von allerley Art
mich weniger empoͤrt, mein Herz vertraͤglicher
mit der Menſchheit laͤßt, als ſein koͤniglicher
Nachfolger, unter ſeinen Luſtigmachern, An-
zettlern, Metzen und Suͤndenvergebern.
Jener hieng doch wirklich an Ideen, und
hatte uͤberall Gemeinſames im Auge,
womit ſein Eigennutz ſich nur vermiſchte;
dieſer hieng allein an ſich, haßte alles Ge-
meinſame
, und laͤchelte abſcheulich je-
dem Frevel, der ſeine veraͤchtliche Willkuͤhr, als
ſolche, alleinherrſchend zu machen verſprach.
— — Salomo, ein Koͤnig und ein Weiſer,
T 3
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[293/0331] Ich entfliehe, und kuͤſſe die von dem erha- benen Felsgebirge weggefegte Erde. Ich will Glauben behalten, und Liebe, und Schaam, und Ehrfurcht und Demuth; will behalten tief (*) (*) deren politiſche Geſinnungen den meinigen gerade ſo heterogen ſind, als es alle meine Schriften, ohne Ausnahme, beweiſen, und noch beſſer die Geſchichte meines Lebens. — Bellum eſt in eos qui judiciis coërce- ri non poſſunt! Dies bleibt ewig wahr; und ich geſtehe ohne Scheu, daß Cromwell unter ſeinen Enthuſiaſten von allerley Art mich weniger empoͤrt, mein Herz vertraͤglicher mit der Menſchheit laͤßt, als ſein koͤniglicher Nachfolger, unter ſeinen Luſtigmachern, An- zettlern, Metzen und Suͤndenvergebern. Jener hieng doch wirklich an Ideen, und hatte uͤberall Gemeinſames im Auge, womit ſein Eigennutz ſich nur vermiſchte; dieſer hieng allein an ſich, haßte alles Ge- meinſame, und laͤchelte abſcheulich je- dem Frevel, der ſeine veraͤchtliche Willkuͤhr, als ſolche, alleinherrſchend zu machen verſprach. — — Salomo, ein Koͤnig und ein Weiſer, T 3

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Zitationshilfe: Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/331>, abgerufen am 24.11.2024.