Schäffer, welcher sonsten von den Mäg- den wegen seines guten Ansehens und Gel- des sehr geliebt wurde, ein todtes Aas an- gerühret, vor welches sie einen Abscheu hatten. Aus welchem allen gnugsam erhellet, was der Eckel der Kinder Jsrael vor vielem Fleische und Speisen der Hei- den mag beygetragen haben, sie vom ver- trauten Umgange mit den Heiden abzu- halten, als welche zum Theil Schweine- Fleisch, zum Theil aber ander Fleisch assen, welches den Kindern Jsrael verbothen war, und vor welches sie nach und nach einen Eckel bekamen, und hingegen einiges Flei- sches sich enthielten, dessen die Kinder Js- rael sich zu ihrer Speise bedienten. Sie- he SPENCERI Tractat de Legibus Iud. Ritualibus Lib. I. Cap. V. Sect. III. & V. Und ich vermuthe auch nicht, daß die heutigen Juden von der Gemeinschafft mit den Christen würden so sehr getrennet bleiben, wenn nicht die Warnung vor ei- niges Fleisch, dessen die Christen sich bedie- nen, vieles dazu beytrüge.
§. 5.
Dieses sind denn die guten Folgen, wel-Das Ge- both von reinen und un- che die göttliche Untersagung mancherley
Flei-
F 4
Schaͤffer, welcher ſonſten von den Maͤg- den wegen ſeines guten Anſehens und Gel- des ſehr geliebt wurde, ein todtes Aas an- geruͤhret, vor welches ſie einen Abſcheu hatten. Aus welchem allen gnugſam erhellet, was der Eckel der Kinder Jſrael vor vielem Fleiſche und Speiſen der Hei- den mag beygetragen haben, ſie vom ver- trauten Umgange mit den Heiden abzu- halten, als welche zum Theil Schweine- Fleiſch, zum Theil aber ander Fleiſch aſſen, welches den Kindern Jſrael verbothen war, und vor welches ſie nach und nach einen Eckel bekamen, und hingegen einiges Flei- ſches ſich enthielten, deſſen die Kinder Jſ- rael ſich zu ihrer Speiſe bedienten. Sie- he SPENCERI Tractat de Legibus Iud. Ritualibus Lib. I. Cap. V. Sect. III. & V. Und ich vermuthe auch nicht, daß die heutigen Juden von der Gemeinſchafft mit den Chriſten wuͤrden ſo ſehr getrennet bleiben, wenn nicht die Warnung vor ei- niges Fleiſch, deſſen die Chriſten ſich bedie- nen, vieles dazu beytruͤge.
§. 5.
Dieſes ſind denn die guten Folgen, wel-Das Ge- both von reinen und un- che die goͤttliche Unterſagung mancherley
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Schaͤffer, welcher ſonſten von den Maͤg-
den wegen ſeines guten Anſehens und Gel-
des ſehr geliebt wurde, ein todtes Aas an-
geruͤhret, vor welches ſie einen Abſcheu
hatten. Aus welchem allen gnugſam
erhellet, was der Eckel der Kinder Jſrael
vor vielem Fleiſche und Speiſen der Hei-
den mag beygetragen haben, ſie vom ver-
trauten Umgange mit den Heiden abzu-
halten, als welche zum Theil Schweine-
Fleiſch, zum Theil aber ander Fleiſch aſſen,
welches den Kindern Jſrael verbothen war,
und vor welches ſie nach und nach einen
Eckel bekamen, und hingegen einiges Flei-
ſches ſich enthielten, deſſen die Kinder Jſ-
rael ſich zu ihrer Speiſe bedienten. Sie-
he SPENCERI Tractat de Legibus Iud.
Ritualibus Lib. I. Cap. V. Sect. III. &
V. Und ich vermuthe auch nicht, daß die
heutigen Juden von der Gemeinſchafft
mit den Chriſten wuͤrden ſo ſehr getrennet
bleiben, wenn nicht die Warnung vor ei-
niges Fleiſch, deſſen die Chriſten ſich bedie-
nen, vieles dazu beytruͤge.
§. 5.
Dieſes ſind denn die guten Folgen, wel-
che die goͤttliche Unterſagung mancherley
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/123>, abgerufen am 23.11.2024.
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