Römer loszugehen, sich von deren Joch frei zu machen und im Gegentheil über sie zu herrschen. Solte daher kein unglück- licher Aufruhr entstehen, so muste JEsus entweichen.
§. 5.
Man begreiffe hieraus, was geschehen seyn würde, wenn der gecreutzigte JEsus mit geheilten Wunden vom Creutze gestie- gen wäre. Würden die hochmüthigen Juden nicht augenblicklich einen Aufruhr angefangen und sich wider die Römer em- pöret haben, besonders, da beynahe das gantze Jsrael wegen des Osterfestes bey einander war? Es erhält diese Muthmas- sung dadurch die gröste Wahrscheinlich- keit, daß laut der Geschichte die Juden al- lezeit Tumult und die unvernünftigsten und verwegensten Empörungen angefan- gen, so bald sie jemand für den Meßias gehalten. Siehe des Herrn Probst REINBECKS Betrachtungen über die Augsp. Confeßion Theil III. Betracht: XXXIX. §. LXII-LXXII. EISEN- MENGERS Entdecktes Judenthum Theil II. pag. 654-672.
§. 6.
Dieses aber würde der Christlichen Religion, welche gepflantzet werden solte,
die
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Roͤmer loszugehen, ſich von deren Joch frei zu machen und im Gegentheil uͤber ſie zu herrſchen. Solte daher kein ungluͤck- licher Aufruhr entſtehen, ſo muſte JEſus entweichen.
§. 5.
Man begreiffe hieraus, was geſchehen ſeyn wuͤrde, wenn der gecreutzigte JEſus mit geheilten Wunden vom Creutze geſtie- gen waͤre. Wuͤrden die hochmuͤthigen Juden nicht augenblicklich einen Aufruhr angefangen und ſich wider die Roͤmer em- poͤret haben, beſonders, da beynahe das gantze Jſrael wegen des Oſterfeſtes bey einander war? Es erhaͤlt dieſe Muthmaſ- ſung dadurch die groͤſte Wahrſcheinlich- keit, daß laut der Geſchichte die Juden al- lezeit Tumult und die unvernuͤnftigſten und verwegenſten Empoͤrungen angefan- gen, ſo bald ſie jemand fuͤr den Meßias gehalten. Siehe des Herrn Probſt REINBECKS Betrachtungen uͤber die Augſp. Confeßion Theil III. Betracht: XXXIX. §. LXII-LXXII. EISEN- MENGERS Entdecktes Judenthum Theil II. pag. 654-672.
§. 6.
Dieſes aber wuͤrde der Chriſtlichen Religion, welche gepflantzet werden ſolte,
die
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Roͤmer loszugehen, ſich von deren Joch
frei zu machen und im Gegentheil uͤber ſie
zu herrſchen. Solte daher kein ungluͤck-
licher Aufruhr entſtehen, ſo muſte JEſus
entweichen.
§. 5.
Man begreiffe hieraus, was geſchehen
ſeyn wuͤrde, wenn der gecreutzigte JEſus
mit geheilten Wunden vom Creutze geſtie-
gen waͤre. Wuͤrden die hochmuͤthigen
Juden nicht augenblicklich einen Aufruhr
angefangen und ſich wider die Roͤmer em-
poͤret haben, beſonders, da beynahe das
gantze Jſrael wegen des Oſterfeſtes bey
einander war? Es erhaͤlt dieſe Muthmaſ-
ſung dadurch die groͤſte Wahrſcheinlich-
keit, daß laut der Geſchichte die Juden al-
lezeit Tumult und die unvernuͤnftigſten
und verwegenſten Empoͤrungen angefan-
gen, ſo bald ſie jemand fuͤr den Meßias
gehalten. Siehe des Herrn Probſt
REINBECKS Betrachtungen uͤber die
Augſp. Confeßion Theil III. Betracht:
XXXIX. §. LXII-LXXII. EISEN-
MENGERS Entdecktes Judenthum
Theil II. pag. 654-672.
§. 6.
Dieſes aber wuͤrde der Chriſtlichen
Religion, welche gepflantzet werden ſolte,
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/13>, abgerufen am 03.12.2024.
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