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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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liesse euch seiner Gnade versichern, die kost-
bahresten Kleinodien und Geld im Uber-
fluß reichen, ja er schickt euch auch den Ti-
tel eines Geheimen Raths zu, aber mit dem
Geboth niemand von dieser Gnade auch
nicht einmahl euern vertrautesten Freun-
den und Anverwandten das geringste zu
sagen, auch selbst sehr wenig daran zu ge-
dencken, daß diese Gnaden-Bezeigungen
von einem so grossen Herrn ihren Ursprung
hätten. Uberlegts, würdet ihr euch nicht
die gröste und schmertzhaffteste Gewalt an-
thun müssen? Würde das freudige An-
dencken an diese besondere Hulde durch
die Vergessenheit wol können ausgelöschet
werden? Würden euch nicht selbst die
Träume öffters daran erinnern? Würde
euer Hertz nicht gantz beklemt seyn, wenn
ihr euern Anverwandten und guten Freun-
den nichts von diesen Gnaden-Geschencken
offenbahren soltet? Ja würde es euch nicht
eine grosse Marter seyn, selbige Fremden
zu verhelen? Vielleicht sprecht ihr: Wir
würden uns in einem solchen Falle nicht
darüber betrüben, daß uns nicht erlaubt
wäre einen solchen König oder Fürsten
und seine besondere Leutseligkeit bey andern
zu rühmen; sondern daß wir uns durch

die





lieſſe euch ſeiner Gnade verſichern, die koſt-
bahreſten Kleinodien und Geld im Uber-
fluß reichen, ja er ſchickt euch auch den Ti-
tel eines Geheimen Raths zu, aber mit dem
Geboth niemand von dieſer Gnade auch
nicht einmahl euern vertrauteſten Freun-
den und Anverwandten das geringſte zu
ſagen, auch ſelbſt ſehr wenig daran zu ge-
dencken, daß dieſe Gnaden-Bezeigungen
von einem ſo groſſen Herrn ihren Urſprung
haͤtten. Uberlegts, wuͤrdet ihr euch nicht
die groͤſte und ſchmertzhaffteſte Gewalt an-
thun muͤſſen? Wuͤrde das freudige An-
dencken an dieſe beſondere Hulde durch
die Vergeſſenheit wol koͤnnen ausgeloͤſchet
werden? Wuͤrden euch nicht ſelbſt die
Traͤume oͤffters daran erinnern? Wuͤrde
euer Hertz nicht gantz beklemt ſeyn, wenn
ihr euern Anverwandten und guten Freun-
den nichts von dieſen Gnaden-Geſchencken
offenbahren ſoltet? Ja wuͤrde es euch nicht
eine groſſe Marter ſeyn, ſelbige Fremden
zu verhelen? Vielleicht ſprecht ihr: Wir
wuͤrden uns in einem ſolchen Falle nicht
daruͤber betruͤben, daß uns nicht erlaubt
waͤre einen ſolchen Koͤnig oder Fuͤrſten
und ſeine beſondere Leutſeligkeit bey andern
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die
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[171[167]/0203] lieſſe euch ſeiner Gnade verſichern, die koſt- bahreſten Kleinodien und Geld im Uber- fluß reichen, ja er ſchickt euch auch den Ti- tel eines Geheimen Raths zu, aber mit dem Geboth niemand von dieſer Gnade auch nicht einmahl euern vertrauteſten Freun- den und Anverwandten das geringſte zu ſagen, auch ſelbſt ſehr wenig daran zu ge- dencken, daß dieſe Gnaden-Bezeigungen von einem ſo groſſen Herrn ihren Urſprung haͤtten. Uberlegts, wuͤrdet ihr euch nicht die groͤſte und ſchmertzhaffteſte Gewalt an- thun muͤſſen? Wuͤrde das freudige An- dencken an dieſe beſondere Hulde durch die Vergeſſenheit wol koͤnnen ausgeloͤſchet werden? Wuͤrden euch nicht ſelbſt die Traͤume oͤffters daran erinnern? Wuͤrde euer Hertz nicht gantz beklemt ſeyn, wenn ihr euern Anverwandten und guten Freun- den nichts von dieſen Gnaden-Geſchencken offenbahren ſoltet? Ja wuͤrde es euch nicht eine groſſe Marter ſeyn, ſelbige Fremden zu verhelen? Vielleicht ſprecht ihr: Wir wuͤrden uns in einem ſolchen Falle nicht daruͤber betruͤben, daß uns nicht erlaubt waͤre einen ſolchen Koͤnig oder Fuͤrſten und ſeine beſondere Leutſeligkeit bey andern zu ruͤhmen; ſondern daß wir uns durch die

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 171[167]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/203>, abgerufen am 24.11.2024.