welche niemand als ihre böse Neigungen vor ihren Herrn erkennen, und aus Furcht vor dem Tode ihres Leibes nichts unterlas- sen? Und dieses eintzige wäre genug die Hölle abscheulich und fürchterlich zu ma- chen und uns zu warnen, daß wir den Weg in zeiten verliessen, welcher uns in diese unselige Gesellschafft führet.
§. 33.
Es sind aber auch noch andere äusserli-Jn der Hölle sind unange- nehme Cörper. che Umstände, welche diesen Ort höchst un- angenehm machen müssen. Die Schrifft redet von einem Feuer, welches den Ein- wohnern der Hölle den empfindlichsten Schmertz verursachen soll, Matth. 25. v. 41. Cap. 13. v. 42. Marc. 9. v. 44. 45. 46. Sie beschreibet die Hölle als einen finstern Ort, wo Heulen und Zähnklappen, Matth. 8. v. 12. Cap. 22. v. 13. Brief Jud. v. 6. 13. Sie gedencket eines Wurmes, der die Ver- dammten dort nagen soll, Marc. 9. v. 44. 45. 46. Aus welchem allen wir dieses deutlich abnehmen: es werden in dem Rei- che der Höllen solche Cörper seyn, welche den Verdammten vielfältigen Schmertz und also die betrübtesten Empfindungen erregen werden. Feuer brennt, das Na-
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welche niemand als ihre boͤſe Neigungen vor ihren Herrn erkennen, und aus Furcht vor dem Tode ihres Leibes nichts unterlaſ- ſen? Und dieſes eintzige waͤre genug die Hoͤlle abſcheulich und fuͤrchterlich zu ma- chen und uns zu warnen, daß wir den Weg in zeiten verlieſſen, welcher uns in dieſe unſelige Geſellſchafft fuͤhret.
§. 33.
Es ſind aber auch noch andere aͤuſſerli-Jn der Hoͤlle ſind unange- nehme Coͤrper. che Umſtaͤnde, welche dieſen Ort hoͤchſt un- angenehm machen muͤſſen. Die Schrifft redet von einem Feuer, welches den Ein- wohnern der Hoͤlle den empfindlichſten Schmertz verurſachen ſoll, Matth. 25. v. 41. Cap. 13. v. 42. Marc. 9. v. 44. 45. 46. Sie beſchreibet die Hoͤlle als einen finſtern Ort, wo Heulen und Zaͤhnklappen, Matth. 8. v. 12. Cap. 22. v. 13. Brief Jud. v. 6. 13. Sie gedencket eines Wurmes, der die Ver- dammten dort nagen ſoll, Marc. 9. v. 44. 45. 46. Aus welchem allen wir dieſes deutlich abnehmen: es werden in dem Rei- che der Hoͤllen ſolche Coͤrper ſeyn, welche den Verdammten vielfaͤltigen Schmertz und alſo die betruͤbteſten Empfindungen erregen werden. Feuer brennt, das Na-
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[183[179]/0215]
welche niemand als ihre boͤſe Neigungen
vor ihren Herrn erkennen, und aus Furcht
vor dem Tode ihres Leibes nichts unterlaſ-
ſen? Und dieſes eintzige waͤre genug die
Hoͤlle abſcheulich und fuͤrchterlich zu ma-
chen und uns zu warnen, daß wir den
Weg in zeiten verlieſſen, welcher uns in
dieſe unſelige Geſellſchafft fuͤhret.
§. 33.
Es ſind aber auch noch andere aͤuſſerli-
che Umſtaͤnde, welche dieſen Ort hoͤchſt un-
angenehm machen muͤſſen. Die Schrifft
redet von einem Feuer, welches den Ein-
wohnern der Hoͤlle den empfindlichſten
Schmertz verurſachen ſoll, Matth. 25. v. 41.
Cap. 13. v. 42. Marc. 9. v. 44. 45. 46. Sie
beſchreibet die Hoͤlle als einen finſtern Ort,
wo Heulen und Zaͤhnklappen, Matth. 8.
v. 12. Cap. 22. v. 13. Brief Jud. v. 6. 13.
Sie gedencket eines Wurmes, der die Ver-
dammten dort nagen ſoll, Marc. 9. v. 44.
45. 46. Aus welchem allen wir dieſes
deutlich abnehmen: es werden in dem Rei-
che der Hoͤllen ſolche Coͤrper ſeyn, welche
den Verdammten vielfaͤltigen Schmertz
und alſo die betruͤbteſten Empfindungen
erregen werden. Feuer brennt, das Na-
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Jn der
Hoͤlle ſind
unange-
nehme
Coͤrper.
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 183[179]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/215>, abgerufen am 25.11.2024.
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