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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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der Glückseeligkeit gelangen mögen, zu
welcher sie erschaffen worden: Unter sei-
ne Eigenschaften ist derowegen auch die
Gerechtigkeit zu zählen. Wer sich an
des andern Wolfahrt vergnüget und
selbige auf alle Weise zu befördern sucht,
der hat den Ruhm der Gütigkeit, und
wer mit guten Absichten gute und beque-
me Mittel verknüpft, der erlangt den
Nahmen eines Weisen. Die Gerech-
tigkeit GOttes hat zum Ziel die Wolfahrt
der Welt durch geschickte Mittel auf das
höchste zu treiben. Man erblickt also in
derselben Güte und Weißheit, und schei-
nen uns daher diejenigen nicht zu irren,
welche die göttliche Gerechtigkeit eine wei-
se Gütigkeit nennen.

§. 11.
Wie sich
die göttli-
che Ge-
rechtig-
keit gegen
die Guten
verhalte.

Die Gerechtigkeit GOttes hat zum
Zweck die Vollkommenheit der Welt
und insbesondere die Wolfahrt der freyen
Geschöpfe, in so fern selbige durch die
freyen Handlungen kan befördert wer-
den. Die gröste Vollkommenheit wird
erhalten, wenn die Gesetze erfüllet wer-
den, in welchen GOtt die guten und bö-
sen Handlungen zu erkennen gegeben.
Denn was kan vollkommener und schö-
ner seyn, als eine Welt, in welcher Gott
alles in die schönste Ordnung gesetzt, und

alle





der Gluͤckſeeligkeit gelangen moͤgen, zu
welcher ſie erſchaffen worden: Unter ſei-
ne Eigenſchaften iſt derowegen auch die
Gerechtigkeit zu zaͤhlen. Wer ſich an
des andern Wolfahrt vergnuͤget und
ſelbige auf alle Weiſe zu befoͤrdern ſucht,
der hat den Ruhm der Guͤtigkeit, und
wer mit guten Abſichten gute und beque-
me Mittel verknuͤpft, der erlangt den
Nahmen eines Weiſen. Die Gerech-
tigkeit GOttes hat zum Ziel die Wolfahrt
der Welt durch geſchickte Mittel auf das
hoͤchſte zu treiben. Man erblickt alſo in
derſelben Guͤte und Weißheit, und ſchei-
nen uns daher diejenigen nicht zu irren,
welche die goͤttliche Gerechtigkeit eine wei-
ſe Guͤtigkeit nennen.

§. 11.
Wie ſich
die goͤttli-
che Ge-
rechtig-
keit gegen
die Guten
verhalte.

Die Gerechtigkeit GOttes hat zum
Zweck die Vollkommenheit der Welt
und insbeſondere die Wolfahrt der freyen
Geſchoͤpfe, in ſo fern ſelbige durch die
freyen Handlungen kan befoͤrdert wer-
den. Die groͤſte Vollkommenheit wird
erhalten, wenn die Geſetze erfuͤllet wer-
den, in welchen GOtt die guten und boͤ-
ſen Handlungen zu erkennen gegeben.
Denn was kan vollkommener und ſchoͤ-
ner ſeyn, als eine Welt, in welcher Gott
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[344[340]/0376] der Gluͤckſeeligkeit gelangen moͤgen, zu welcher ſie erſchaffen worden: Unter ſei- ne Eigenſchaften iſt derowegen auch die Gerechtigkeit zu zaͤhlen. Wer ſich an des andern Wolfahrt vergnuͤget und ſelbige auf alle Weiſe zu befoͤrdern ſucht, der hat den Ruhm der Guͤtigkeit, und wer mit guten Abſichten gute und beque- me Mittel verknuͤpft, der erlangt den Nahmen eines Weiſen. Die Gerech- tigkeit GOttes hat zum Ziel die Wolfahrt der Welt durch geſchickte Mittel auf das hoͤchſte zu treiben. Man erblickt alſo in derſelben Guͤte und Weißheit, und ſchei- nen uns daher diejenigen nicht zu irren, welche die goͤttliche Gerechtigkeit eine wei- ſe Guͤtigkeit nennen. §. 11. Die Gerechtigkeit GOttes hat zum Zweck die Vollkommenheit der Welt und insbeſondere die Wolfahrt der freyen Geſchoͤpfe, in ſo fern ſelbige durch die freyen Handlungen kan befoͤrdert wer- den. Die groͤſte Vollkommenheit wird erhalten, wenn die Geſetze erfuͤllet wer- den, in welchen GOtt die guten und boͤ- ſen Handlungen zu erkennen gegeben. Denn was kan vollkommener und ſchoͤ- ner ſeyn, als eine Welt, in welcher Gott alles in die ſchoͤnſte Ordnung geſetzt, und alle

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 344[340]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/376>, abgerufen am 21.11.2024.