Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.beugen nunmehr ihre Knie vor dem GOtt Himmels und der Erden. Und wodurch hat der HErr dieses grosse Werck ausgeführet? Durch die Weisen dieser Welt? Nein, sondern grösten- theils durch solche, welche keinen Ruhm der Gelahrheit vor sich haben. JEsus erwehlte gemeine Leute zu Zeugen seiner Wunder und Auferstehung, diese unter- richtete er, wie sie auf eine einfältige Art der Welt den unbekannten GOtt be- kannt machen, und selbige von dem rech- ten Wege zu einer ewigen Glückseligkeit belehren sollten. Hierzu schenckte er ih- nen ausserordentliche Gaben des Geistes, welche demjenigen Beweis und Stärcke gaben, was sie vortrugen. Wem an- ders an der Gewißheit der Hoffnung zu einer seligen Ewigkeit gelegen, wird sich glücklich schätzen, daß die weise Vor- sehung ihn zu der Zeit auf diesen Bal- len treten lassen, da er die wunder- baresten und merckwürdigsten Verheis- sungen Jacobi Betr. 2. Band. K
beugen nunmehr ihre Knie vor dem GOtt Himmels und der Erden. Und wodurch hat der HErr dieſes groſſe Werck ausgefuͤhret? Durch die Weiſen dieſer Welt? Nein, ſondern groͤſten- theils durch ſolche, welche keinen Ruhm der Gelahrheit vor ſich haben. JEſus erwehlte gemeine Leute zu Zeugen ſeiner Wunder und Auferſtehung, dieſe unter- richtete er, wie ſie auf eine einfaͤltige Art der Welt den unbekannten GOtt be- kannt machen, und ſelbige von dem rech- ten Wege zu einer ewigen Gluͤckſeligkeit belehren ſollten. Hierzu ſchenckte er ih- nen auſſerordentliche Gaben des Geiſtes, welche demjenigen Beweis und Staͤrcke gaben, was ſie vortrugen. Wem an- ders an der Gewißheit der Hoffnung zu einer ſeligen Ewigkeit gelegen, wird ſich gluͤcklich ſchaͤtzen, daß die weiſe Vor- ſehung ihn zu der Zeit auf dieſen Bal- len treten laſſen, da er die wunder- bareſten und merckwuͤrdigſten Verheiſ- ſungen Jacobi Betr. 2. Band. K
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Werck ausgefuͤhret? Durch die Weiſen
dieſer Welt? Nein, ſondern groͤſten-
theils durch ſolche, welche keinen Ruhm
der Gelahrheit vor ſich haben. JEſus
erwehlte gemeine Leute zu Zeugen ſeiner
Wunder und Auferſtehung, dieſe unter-
richtete er, wie ſie auf eine einfaͤltige
Art der Welt den unbekannten GOtt be-
kannt machen, und ſelbige von dem rech-
ten Wege zu einer ewigen Gluͤckſeligkeit
belehren ſollten. Hierzu ſchenckte er ih-
nen auſſerordentliche Gaben des Geiſtes,
welche demjenigen Beweis und Staͤrcke
gaben, was ſie vortrugen. Wem an-
ders an der Gewißheit der Hoffnung zu
einer ſeligen Ewigkeit gelegen, wird ſich
gluͤcklich ſchaͤtzen, daß die weiſe Vor-
ſehung ihn zu der Zeit auf dieſen Bal-
len treten laſſen, da er die wunder-
bareſten und merckwuͤrdigſten Verheiſ-
ſungen
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